Der Agrarsektor verbraucht rund 70 Prozent der weltweit genutzten Süßwasserressourcen. Dies ist an sich kein Problem, denn die Produktion von Nahrungsmitteln erfordert nun einmal sehr viel Wasser, das in den Regionen mit intensiver Landwirtschaft in der Regel auch reichlich vorhanden ist.
Problematisch wird es allerdings bei einer Landwirtschaft mit nicht nachhaltigen Methoden. Das ist zum Beispiel der Fall beim Betrieb von Ackerbau in Monokultur unter hohem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln in Steppengebieten, wo Grasland das natürliche Ökosystem darstellt. Denn das Umbrechen des Oberbodens erhöht die Verdunstung des im Boden vorhandenen Wassers und der Einsatz von Chemikalien kann das Grundwasser verschmutzen. Hier sind nachhaltige, den lokalen Bedingungen angepasste Bewirtschaftungsmethoden sehr wichtig, um entscheidende Verbesserungen zu erzielen. Damit sind weniger bis idealerweise keine Wasserverschmutzung und ein möglichst effizienter Wasserverbrauch gemeint. Entsprechend sind Fortschritte im breiten Themenfeld der Landwirtschaft ein signifikanter Bestandteil beim Investieren unseres nachhaltigen Wasserfonds.
Ein weiteres wichtiges wie verbesserungswürdiges Beispiel ist das Resultat der Landwirtschaft: die Lebensmittel. Rund 30 Prozent der in entwickelten Ländern angebotenen Lebensmittel landen im Müll, weil Haltbarkeitsdaten überschritten werden oder kleine Qualitätsmängel die Produkte unverkäuflich machen. Dagegen werden in den Entwicklungsländern zwar fast alle Produkte verbraucht, die den Markt erreichen. Aber es gehen bis zu 30 Prozent der Agrarproduktion auf dem Weg zu den Konsumenten verloren, weil aufgrund veralteter Technologien beispielsweise die Verluste bei der Ernte hoch oder Kühl- und Lagerhäuser nicht vorhanden oder in einem mangelhaften Zustand sind. Das Streben nach Nachhaltigkeit in der Produktion und beim Verbrauch von Lebensmitteln kann also helfen, erhebliche Mengen an Wasser zu sparen. Wassereinsparungen in Landwirtschaft und Industrie sind unumgängliche Ziele, um angesichts des Wachstums der Weltbevölkerung und der Klimaerwärmung einen noch größeren Wasserstress (=Entnahmen übersteigen Ressourcen) zu vermeiden. Die Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Wasserverbrauch gehört daher folgerichtig zur Anlagephilosophie des Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable Global Water.
Der im September 2007 aufgelegte Fonds hat aktuell ein Volumen von rund 250 Millionen Euro. Investoren können sowohl auf eine ausschüttende als auch auf eine thesaurierende EUR-Tranche zurückgreifen. Schwerpunkt der Länderallokation ist die USA mit deutlich über 50 Prozent des Fondsportfolios, gefolgt von der Schweiz und Japan. Generell im Fokus stehen dabei Unternehmen, die langfristig profitabel wachsen, da sie über hohe Eintrittsbarrieren verfügen. Der Fonds gehört zur Swisscanto Sustainable-Produktfamilie, die sehr strenge Nachhaltigkeitsmaßstäbe inklusive umfassender Ausschlusskriterien sowie einen Impact-Ansatz aufweisen. Auch richtet sich das Fondsportfolio darauf aus, das wichtige Pariser Klimaziel einer Erderwärmung unter zwei Grad zu erreichen. Damit ist dieser Wasserfonds, auch im Marktvergleich, ein puristisches Nachhaltigkeitsprodukt und eignet sich insbesondere für Investoren, die keine Kompromisse in punkto Nachhaltigkeit dulden. Doch nicht nur für nachhaltig orientierte Anleger erscheint das Investmentthema Wasser zur Beimischung attraktiv. Denn auch aus Renditeaspekten konnte dieses Themenfeld bis dato überzeugen.