Die jüngste Autorin von der Genussmänner-Gruppe schreibt ihren vierten Beitrag für diese Redaktion. Isabella Piekenbrock, mittlerweile zwölf Jahre alt, war als Berichterstatterin auf der Mercedes-Benz Fashion Week (MBFW) Sommer 2016 in Berlin unterwegs.
Die erste Modenshow in ihren Leben führte sie zu Wataru Tominaga. Der 28-Jährige Japaner zeigte auf Einladung von Mercedes-Benz und Elle im Rahmen der Förderung hochbegabten Modenachwuchses seine Kollektion. Er gewann in diesem Jahr den „Première Vision Grand Prix“ des Hyères-Festivals, einer der wichtigsten Preise der Modebranche.
Isabellas Bericht
Auf der Mercedes-Benz Fashion Week sollte um zwölf Uhr die Modenschau von Wataru Tominaga beginnen, sie fing aber etwas später an. Ist die Modebranche unpünktlich? Wer zum Laufsteg wollte, musste zuerst am Personal vorbei, das die Eintrittskarten überprüfte. Denn ohne Eintrittskarte, keine Modenschau. Die Angestellten waren sehr höflich. Schließlich betrat ich den Raum mit den Sitzplätzen und dem Laufsteg.
Plötzlich gingen die Lichter aus und vorne auf der Leinwand wurde erstmals ein kleiner Film abgespielt, indem man über den Designer dieser Kollektion, Wataru Tominaga, berichtete. Er kommt aus Japan und ist 28 Jahre alt. Der Modeschöpfer entwirft Kleidung, die Männer sowie Frauen anziehen können. Er gestaltet die Mode also absichtlich neutral. Der Nachwuchsdesigner nimmt seine Inspirationen aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren. Wataru Tominaga studierte Print-Design in London am Central Saint Martins College. Anschließend arbeitete er nach seinem Abschluss für John Galliano und Maison Margiela in Paris.
Nach dem Kurzfilm kam auch schon das erste Model. Sie hatte ein ziemlich außergewöhnliches Outfit an: Es war rot, blau, grün und weiß mit verschiedenen Stoffen und Sandalen. Das sagt Wataru Tominaga dazu. Er will mehr Fantasie in die Mode bringen, speziell in die Männermode. Auch die nächsten Männer und Frauen hatten gewöhnungsbedürftige Kleider, Röcke, Hosen und Overalls an. Einige Kleidungsstücke gefielen mir, doch viele auch nicht. Die Farben der Kleidungsstücke waren bunt und wild durcheinander gewürfelt. Nachdem jedes Model eine Kreation vorgeführt hatte, kamen alle noch einmal hintereinander über den Laufsteg gelaufen. Die Zuschauer klatschten Beifall und verließen anschließend ihre Sitzplätze.
Mir hat meine erste Modenschau sehr gut gefallen. Die Kleidungsstücke waren zwar etwas ausgefallen, doch so bleibt mir dieses Ereignis vielleicht noch etwas länger in Erinnerung.
Text: Isabella Piekenbrock
Foto: Erwin Halentz