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Donnerstag, 28. März 2024
   
 

DWS-Ausblick auf die EZB Sitzung am 10. Dezember 2020

... von Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am kommenden Donnerstag liefern, das steht außer Frage.

Auf der letzten Sitzung im Oktober 2020 hat sie eine Rekalibrierung der geldpolitischen Instrumente auf Basis der neuen Projektionen für Wachstum und Inflation angekündigt, um effektiver auf die weiteren geldpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren zu können. Am Instrumentarium dürfte sich dabei wenig ändern, sie dürfte auf die Instrumente zurückgreifen, die sich ihrer Meinung nach bewährt haben.

Dazu zählen:

1. Langfristtender mit einer Verlängerung der günstigen Konditionen in das Jahr 2022 hinein, um Liquiditätsversorgung und Kreditvergabe weiter am Laufen zu halten

2. Ausdehnung und Verlängerungen des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) um 500 Milliarden Euro bis Ende 2021. Vor allem die von der EZB erwartete wirtschaftliche hohe Unsicherheit dürfte die Notenbank dazu veranlassen, das Volumen eher großzügiger zu gestalten als es derzeit gemessen an den monatlichen Ankäufen und dem noch nicht genutzten Volumen des PEPP notwendig wäre.

3. Verlängerung der Reinvestitionsphase beim PEPP bis mindestens Ende 2023.

4. Fortsetzung des „alten“ Anleiheprogramms mit einem monatlichen Ankaufvolumen von 20 Milliarden Euro.

5. Beibehaltung des derzeitigen Zinsniveaus. Eine weitere Senkung des Einlagensatzes ist dagegen nicht in Sicht, da die Kreditvergabe der Banken nicht gefährdet werden soll.

Die EZB setzt darauf, dass durch ihre Maßnahmen die finanziellen Rahmenbedingungen („financial conditions“) weiterhin günstig bleiben, um die wirtschaftliche Erholung weiter zu stützen. Auch sollen die negativen Effekte der Pandemie auf den Inflationsausblick reduziert werden. Angesichts der zu erwartenden Verfehlung des Inflationsziels, auch die erstmalig prognostizierte Inflationsentwicklung für 2023 dürfte dies bestätigen, gilt es unseres Erachtens jedoch als gesichert, dass die EZB noch sehr lange an der derzeitigen Ausrichtung der Geldpolitik festhalten wird. Diese Botschaft dürfte von EZB-Präsidentin Lagarde erneut bekräftigt werden, denn auch die Bereitschaft mehr zu tun, wenn es notwendig sein sollte, dürfte Teil des Statements bleiben.

Die EZB dürfte damit ein wesentlicher Akteur am Markt bleiben, ähnlich wie die US-Notenbank Fed.  Bis Ende 2021 dürfte sie Anleihen in Höhe von rund 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone in ihrem Bestand haben und damit auf eine ähnliche Größenordnung kommen wie die Fed. Die negativen Effekte dieser Politik, ihre Verhältnismäßigkeit, und die zukünftige Frage nach der Wahl der geldpolitischen Mittel werden Teil der strategischen Überprüfung sein. Doch eine Trendumkehr dürfte sich daraus wohl kaum ableiten lassen. Damit bleibt es beim Niedrigzinsumfeld „low for a very long time“.

 

Veröffentlicht am: 07.12.2020

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