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Freitag, 29. März 2024
   
 

DWS Chart der Woche: Transatlantische Inflationssorgen

Trotz Gaspreisbremse stehen in Deutschland die Zeichen weiterhin auf hohe Inflation



Acht Prozent mehr Lohn will die IG Metall für fast vier Millionen Beschäftigte in der nächsten Lohnverhandlung rausholen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi setzt da noch einen drauf und wagt sich mit einer Forderung von 10,5 Prozent für 2,5 Millionen Beschäftigte ins zweistellige Terrain.

Da diese Lohnsteigerungen ihre Wirksamkeit im kommenden Jahr entfalten würden1), sind Zweifel an der These, die deutsche Inflationsrate könnte schon in Bälde ihre Spitze erreicht haben, verständlich. Den zweistelligen Bereich hat sie bereits im September erreicht, als die Verbraucherpreise um 10,0 Prozent stiegen. Dies dürfte unserer Meinung nach noch nicht das Ende der Fahnenstange sein – Werte über zwölf Prozent sind denkbar. Daran sind bekanntlich nicht mehr nur die Gas- und Strompreise schuld, sondern mittlerweile der Großteil des Warenkorbes.

Durch das geplante Paket zur Strom- und Gaspreisbremse, das Stand heute zum März 2023 umgesetzt werden soll, kann der Inflationspfad im kommenden Jahr etwas durchgeschüttelt werden. Das Statistische Bundesamt wird dann wohl viele Fragen über die genauen Berechnungsmethoden der Inflation im Falle solcher Markteingriffe beantworten müssen. Wir denken, dass das Paket zum Jahresende 2023 die Inflationsrate um mindestens einen Prozentpunkt senken könnte.2) Das dürfte Märkte, Konsumenten und Betriebe nur bedingt beruhigen. Ohnehin sehen die Betriebe weiterhin recht sorgenvoll in die inflationäre Zukunft, wie unser „Chart der Woche“ zeigt. Er zeigt die Preiskomponente der monatlich ermittelten Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungsbereich. Er zeigt also an, wie sich die Anzahl der Einkäufer im Zeitablauf verändert, die mit höheren Preisen im kommenden Monat rechnen – dementsprechend handelt es sich um einen Frühindikator. Wie der Chart zeigt, hat er diese Funktion in der Vergangenheit auch recht gut erfüllt. Der Chart zeigt aber auch, dass in Deutschland entsprechend weiterhin mit keiner Entlastung bei den Inflationsraten zu rechnen ist, da beide Kurven weiter nach oben zeigen.

Deutsche und US-amerikanische Inflationstrends


Anders in den USA. Dort sind die Preiserwartungen der Einkaufsmanager schon seit Mai rückläufig, seit Juli sogar einigermaßen stark. Auch die Inflationsrate3) (jedoch nicht die Kerninflation) selbst scheint den strengen Aufwärtstrend seit einigen Monaten verlassen zu haben. Allerdings dürfte dies noch lange nicht ausreichen, um die Federal Reserve (Fed) von ihrem Zinserhöhungskurs abzubringen. Dafür ist das absolute Niveau noch zu hoch. Auch die am Donnerstag berichteten Inflationszahlen (8,2 Prozent Preisteuerung im Vergleich zum Vorjahr, nach 8,3 Prozent im Vormonat) waren da keine große Entlastung. Aber der Trend der PMI-Preiskomponente ist immerhin eine notwendige, wenn auch noch keine hinreichende Bedingung für eine milder gestimmte Fed.

1) Die Verhandlungen von Verdi fangen erst im Januar an, und auch bei den Metallern müsste es sehr zügig durchgehen, damit die Löhne für Ende 2022 noch betroffen würden.
2) Wir rechnen dieses Jahr im Schnitt mit einer Inflationsrate von 8,4 Prozent für Deutschland; die sich im kommenden Jahr wahrscheinlich um rund zwei Prozentpunkte reduzieren würde, vor jeder Auswirkung möglicher Preisbremsen.
3) Der in der Grafik benutzte Deflator der Konsumausgaben unterscheidet sich nur graduell vom Verbraucherpreisindex.

 

Veröffentlicht am: 15.10.2022

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