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Freitag, 19. April 2024
   
 

DWS-Marktausblick November 2022

... von Björn Jesch, Chefanlagestratege DWS


Dass die Notenbanken ihren Zinserhöhungszyklus schnell beenden und damit die Aktienmärkte und speziell die besonders sensibel reagierenden Technologiewerte indirekt stützen, ist nicht zu erwarten. Die letzten Aussagen von US-Notenbankchef Powell und EZB-Präsidentin Lagarde lassen diese Interpretation derzeit nicht zu.

„Wir glauben allerdings, dass die Zinserhöhungen nur zu einer leichten Rezession führen werden. Das ist die positive Seite“, sagt Björn Jesch, Chefanlagestratege der DWS. Die negative Seite ist, dass das Wachstum in der Nachkrisenzeit für einen längeren Zeitraum deutlich schwächer ausfallen könnte als in der Vergangenheit. Denn gerade bei bislang so zuverlässigen Antriebskomponenten wie dem Globalisierungstrend und dem rasanten Wachstum der chinesischen Wirtschaft tun sich doch einige Fragezeichen auf. Für die Aktienmärkte ist das ein schwieriges Umfeld. Die Gewinne dürften kaum zulegen können im nächsten Jahr. „Dafür gibt es mit Anleihen, speziell mit Unternehmensanleihen, wieder eine ernstzunehmende Alternative zu Aktien. Wobei es natürlich immer gilt, die geopolitischen Risiken im Auge zu behalten“, so Jesch.

Aktien - Vorsicht bleibt das Gebot der Stunde – defensive Werte bevorzugt

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehen betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Anleger mit einem Faible für klassische Literatur könnten sich angesichts der vielen Unklarheiten in der Politik und an den Märkten an dieses Zitat des deutschen Dramatikers Bertolt Brecht erinnert fühlen. Wie geht es weiter mit der Aggression Russlands gegen die Ukraine? Bleibt der Inflationsdruck hartnäckiger als erwartet? Müssen die Zentralbanken die Zinsen noch stärker anheben als bislang von den Märkten eingepreist? Schafft China es trotz Corona, der Wirtschaft wieder mehr Dynamik einzuhauchen? All diese Fragen lassen sich derzeit nur mit vielen Hilfsannahmen beantworten. Dass es Aktien in einem derartigen Umfeld schwer haben, kann kaum verwundern. Solange der Blick in die Zukunft so verschwommen ist wie derzeit, spricht viel für eine vorsichtige Herangehensweise an die Aktienanlage. Nicht zuletzt deshalb, weil durch das deutliche Anziehen der Zinsen ausgewählte Rentenanlagen wieder zu einer echten Konkurrenzanlage geworden sind. Die gestiegenen Renditen setzen die Bewertungen von Aktien unter Druck. Besonders betroffen: zinssensible Werte aus den Bereichen Technologie, Kommunikation und E-Commerce. Dazu kommt, dass wir erwarten, dass die Gewinne der Unternehmen unter Druck stehen dürften. Für 2023 rechnen wir mit einem Nullwachstum. Denn die Zeiten, in denen viele Unternehmen es schafften, höhere Preise und teilweise sogar höhere Margen durchzusetzen, dürften erste einmal vorbei sein. Vorsicht bleibt bei der Aktienanlage daher das Leitmotiv. Positiv gestimmt bleiben wir für defensive Titel aus dem Gesundheitssektor, auch wenn sie absolut betrachtet nicht gerade billig sind.

Mehr Chancen als Risiken für Langfristanleger

„Fünf Prozent Rendite bei einer Laufzeit von etwa fünf Jahren für Unternehmensanleihen mit einer ordentlichen Qualität. Das macht Anleihen nach langer Zeit wieder zu einer wirklichen Alternative zu Aktien“, sagt Christoph Schmidt, Co-Lead des DWS Concept Kaldemorgen und Leiter des Total-Return-Teams. In einem ausgewogenen Portfolio spielten Zinsanlagen wieder eine deutlich größere Rolle als in den letzten Jahren. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen – hohe Inflationsraten, starker  Zinsanstieg – sieht Schmidt Anlass zur Hoffnung: „Inzwischen haben die Märkte sehr viel Negatives eingepreist. Daher sollten gerade langfristig orientierte Anleger jetzt ihr Augenmerk auf die Chancen richten, auch wenn jährliche Renditen im zweistelligen Bereich vorerst nicht mehr zu erwarten sind.“ Wichtiger werde eine aktive Steuerung von Fremdwährungsrisiken. So liege allein der Dollar-Anteil beim MSCI Welt bei 70 Prozent. „Die Dollar-Stärke hat die Wertentwicklung globaler Indizes im laufenden Jahr massiv unterstützt, könnte aber bald an ihre Grenzen stoßen“, so Schmidt.

 

Veröffentlicht am: 11.11.2022

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