^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Freitag, 29. März 2024
   
 

Die Fed übertreibt

... sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH



Die Fed hat zum ersten Mal seit 22 Jahren den Leitzins um gleich 50 Basispunkte angehoben. Insofern bleibt sie klar hawkish, restriktiv. „Nichtsdestotrotz hat sich der Markt die eine kleine positive Nachricht rausgepickt und sie abgefeiert: Es soll keine Zinserhöhung um 75 Basispunkte in einer Sitzung geben“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Nach all den schlechten Nachrichten, der Angst und der Panik hat das gereicht, um den Markt drei Prozent nach oben zu treiben.“ Trotzdem droht die Fed zu übertreiben.

Neben der Zinserhöhung startet die US-Notenbank im Juni auch das Quantitative Tightening. Damit zeigt sie ganz deutlich, dass sie die Inflation als dauerhafte Gefahr sieht, nicht mehr als nur vorübergehend und deswegen in eine offensive Inflationsbekämpfung einsteigt. Hier droht sie zu übertreiben. Eine Begrenzung auf Schritte von maximal 50 Basispunkten pro Sitzung ist sicher kein Indiz, dass die Geldpolitik der Fed in den kommenden Monaten vielleicht doch nicht so hart ausfallen wird. „Der Zinspfad bleibt immer noch sehr steil“, sagt Bente. „Die Marktreaktion gestern hat wohl weniger damit zu tun, dass es in irgendeiner Weise eine taubenhafte Wende bei der Fed gibt, sondern einfach, dass der Markt vorher genug Paniklevels erreicht hatte. Dass im Grunde eine irgendwie geartete positive Nachricht ausreichte, um Entlastungsbewegungen nach oben zu produzieren – klassisches Sentiment.“ Diese Bewegung kann durchaus noch eine Weile tragen, wird aber irgendwann auslaufen.

So bleiben die US-Notenbank und ihre restriktive Politik ein Belastungsfaktor. Die Fed hat sich zum Ziel gesetzt, die Inflation zu bekämpfen, aber dennoch eine weiche Landung der Konjunktur zu produzieren. „Das versucht sie immer und es klappt so gut wie nie“, sagt Bente. „In der Geschichte ist bisher der zuverlässigste Killer einer strukturellen Inflation dieses Ausmaßes eine Rezession gewesen, die geldpolitisch angestoßen wurde.“ Insofern ist es zwar möglich, dass die Fed dieses Mal Erfolg hat – aber nicht wahrscheinlich.

„Wahrscheinlicher ist, dass es entweder eine Rezession gibt oder eine sehr spürbare Wachstumsabschwächung, sodass die Inflation dadurch gedeckelt wird“, so Bente. Das bedeutet aber auch weiteres Abwärtspotenzial für die Märkte. „Aus der Perspektive des Aktienmarktes bleibt das mittelfristig ein ungünstiges Umfeld“, sagt Bente. „Insofern ist die von der Fed-Entscheidung ausgehende Gegenbewegung eher ein Strohfeuer aus Erleichterung über die vorherigen panischen Abwärtsbewegungen. Aber auch Strohfeuer können mitunter länger brennen als man gemeinhin denkt.“

 

Veröffentlicht am: 06.05.2022

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.