Die letzten beiden Wochen haben verdeutlicht, dass die Volatilität weiterhin hoch ist und so schnell auch nicht auf das Vorkrisenniveau fallen dürfte. Dafür sollten Stolpersteine wie die kommende Berichtssaison, die weiterhin bestehenden geo- und handelspolitischen Unsicherheiten, die andauernde Corona-Krise sowie die Anfang November anstehenden US-Präsidentschaftswahlen sorgen.
Zeitgleich hilft dem Markt neben der Unterstützung durch die Zentralbanken, dass viele Bären weiterhin in Aktien unterinvestiert sind. Zudem haben zuletzt die Konjunkturdaten tendenziell nach oben überrascht. Somit ergeben sich auch Chancen: Neben einer schneller als gedachten Konjunkturerholung würde dazu auch eine baldige Verfügbarkeit eines Corona-Impfstoffes zählen. Der heftige und schnelle Abverkauf Mitte Juni mit der anschließenden Erholung hat gezeigt, dass das Abwärtsrisiko für die Aktienmärkte momentan begrenzt scheint. Abverkäufe werden von Anlegern derzeit für Aktienaufstockungen genutzt.
Kurzfristiger Ausblick
In den kommenden Wochen wird es politisch. In Polen finden am 28. Juni die Präsidentschaftswahlen statt und der US-Wahlkampf nimmt an Fahrt auf. Nach den jüngsten Umfragen liegt Joe Biden in der Wählergunst vorne. Am 30. Juni endet nun auch offiziell die Frist für die Beantragung der Verlängerung der Übergangsphase des britischen EU-Austritts. Im zweiten Halbjahr übernimmt Deutschland für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft und dürfte im Zuge dessen den EU-Wiederaufbaufonds weiter vorantreiben.
Ob sich die globale Wirtschaft weiterhin auf dem Erholungspfad befindet, werden die kommenden Einkaufsmanagerindizes (PMI) aufzeigen. Am Dienstag werden die vorläufigen Juni-Markit-PMIs für Deutschland, Frankreich, die Eurozone, Großbritannien und die USA veröffentlicht. Am Mittwoch folgen dann die Geschäftsklimaindizes für Frankreich und Deutschland. Am 30. Juni wird das US-Konsumentenvertrauen und am 1. Juli der US-ISM-PMI (Juni) veröffentlicht.