^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Freitag, 19. April 2024
   
 

Fly me to the moon

Unigestion-Marktanalyse von Olivier Marciot

Der Oktober war zu Beginn war von sehr negativen Erwartungen überschattet, letztendlich endete er aber positiv, da wesentliche Gefahren vermieden wurden.

Am Monatsanfang machten Rezessionsängste Schlagzeilen, die Erwartungen an die Zentralbanken waren hoch, während der geopolitische Stress durch Brexit und Handelskriegsspannungen verstärkt wurde. Zudem wurden die Ergebnisse des dritten Quartals der US-Unternehmen in einem Umfeld zunehmenden Pessimismus veröffentlicht.

Im Laufe des Monats wurden diese „Risikotaschen“ jedoch kleiner und führten den „Bullen" ausreichend Vitamine für den langen Winter zu. Sowohl risikoreiche als auch Hedging-Assets konnten davon profitieren. Rotation, Streuung und Korrelationsverzerrungen haben jedoch in zahlreichen Anlageklassen Einzug gehalten, und es bleiben Fragen offen: Wird sich dieser Trend fortsetzen, welche Vermögenswerte werden letztendlich zum Mond fliegen, und wie sollen wir uns für die letzten 40 Handelstage des Jahres positionieren?

Globales Wachstum wieder im Gange

Die wirtschaftlichen Bedingungen haben sich weiter stabilisiert und konsolidieren sich um das Potenzialwachstum, wobei die Anzahl der sich verbessernden Datenpunkte im Laufe des Monats zugenommen hat. Unser Growth Nowcaster zeigt, dass die Weltwirtschaft zwar moderat, aber weit entfernt von rezessiven Niveaus wächst. Diese Stabilisierung ist seit mehr als sechs Monaten ohne Anzeichen einer Verschlechterung sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern zu beobachten, sodass wir mit der Qualität des Signals weiterhin zufrieden sind. Unsere Einschätzung wurde kürzlich mit einem höher als erwarteten Quartals-BIP der USA mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1,9% bestätigt, was im Vergleich zum zweiten Quartal weitgehend unverändert ist. Pessimisten würden argumentieren, dass nur Verbrauchsgüter einen positiven Beitrag leisteten, während andere Komponenten verhaltener waren.

Die Investitionsschwäche ist auf eine Verschärfung der Handelsspannungen im Laufe des Sommers zurückzuführen. In diesem Fall würde sich jede Verbesserung auf Soft Data und Capex positiv auswirken, was das Wachstum kurzfristig auf über 2% steigern könnte. Der Verbraucher steht daher im Moment im Mittelpunkt, und solange der Arbeitsmarkt stark bleibt, werden sich die dauerhaften Auswirkungen auf das Wachstum fortsetzen. Erste Anzeichen einer Verbesserung in Europa gebebn Anlass zur Hoffnung, nsbesondere in Frankreich und Italien, sowie in China, das sich von einem Niveau unterhalb seines Wachstumspotenzials wieder erholt.

Zentralbanken: Mission erfüllt

Der Oktober war auch von den sehnsüchtig erwarteten Sitzungen der Zentralbanken geprägt. Die Fed, die EZB und die BoJ haben die Erwartungen der Anleger durch die Aufrechterhaltung ihrer monetären Unterstützung weitgehend erfüllt. Ausreichende Vorkehrungen werden weiterhin getroffen, um das Wachstum zu unterstützen und die Inflation wiederzubeleben. Mario Draghi verließ die EZB in einem gemischten Umfeld, wobei Wachstum und Inflation unter dem Mandat der Bank blieben, die Eurozone jedoch vor einer systemischen Krise und einer schweren Rezession bewahrt werden konnte.

Fed-Präsident Jerome Powell lieferte kürzlich die dritte und möglicherweise letzte seiner so genannten „Mid-Cycle-Adjustments". Er und seine Kollegen vom FOMC haben einerseits mit einem akzeptablen Wirtschaftswachstum und soliden Beschäftigungsdaten zu tun, andererseits mit einer Unterschreitung der Inflation, einer schwächelnden Industrie und weiter bestehenden Handelsrisiken. Wir sind der Ansicht, dass die Zentralbanken ihre Politik pragmatisch angepasst und ihre Ziele erreicht haben und nun die Auswirkungen der monetären Unterstützung in den kommenden Quartalen beobachten müssen. Mit Blick auf die Zukunft erwarten wir keinen Gegenwind seitens der politischen Entscheidungsträger, die ihre akkommodierende Haltung beibehalten sollten, solange nicht die Gefahr einer Überhitzung der Wirtschaft oder der Inflation wächst. Letzteres ist nach wie vor nicht zu erkennen und stellt ein weiteres positives Signal für die Risikobereitschaft dar.

Sentiment ist viel besser, Bewertungen bleiben in Schach

Die Sorgen um Brexit, Handelskriege, Spannungen im Nahen Osten und die Gewinne der Unternehmen im dritten Quartal haben sich im Laufe des Monats verringert und somit die Stimmung am Markt verbessert. Die große Angst ist verschwunden, was den Weg für eine allmähliche Zunahme der Risikobereitschaft ebnete. Die Chancen auf einen harten Brexit sind deutlich gesunken, ebenso wie die Handelsspannungen zwischen den USA und China, nachdem beide Seiten letztlich Kompromissbereitschaft gezeigt haben. Auch auf der Mikro-Front hat sich der Himmel geklärt: Mehr als 80% der S&P 500-Unternehmen und 61% der Stoxx 600-Unternehmen haben die Gewinnerwartungen übertroffen, trotz absolut negativem Gewinnwachstums. Insgesamt erreichten die globalen Aktienindizes im Oktober neue Allzeithochs mit einer positiven Rendite für den MSCI All Country von + 2,7% und von circa + 20% seit Jahresbeginn. Der Volatilitätsindex (VIX) fiel von 20% zu Beginn des Monats auf 13% am 31. Oktober. Dementsprechend schwächten sich die Hedging unter der Preisanpassung der Duration und dem Anstieg der Risikobereitschaft, während Hochzinsanleihen ihr historisches Beta zu Aktienindizes unterschritten.

Asset Allokation für das Jahresende

Die Kombination aus moderatem, aber sich verbesserndem Wachstum, niedriger Inflation, unterstützenden Zentralbanken und abnehmenden Risiken ist unserer Meinung nach ein sehr günstiges Umfeld, um eine höheres Engagement in wachstums- und carry bezogenen Anlageklassen zu halten. Aufgrund von Stilrotationen und Korrelationsverzerrungen bevorzugen wir jedoch Aktien und selektive Bereiche des Kredit- und Volatilitätsuniversums und eine Untergewichtung von Staats- und inflationsgeschützten Wertpapieren. Bei Aktien sollten Schwellenländer weiterhin besser abschneiden, während wir den aktuellen Pessimismus beim Dividendenwachstum als Chance sehen, ihn opportunistisch umzusetzen.

 

Veröffentlicht am: 06.11.2019

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.