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Samstag, 20. April 2024
   
 

Rohstoffe sind unentbehrlich für nachhaltige Entwicklung

... von Gerhard Wagner, Portfolio Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable



Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung und damit für den Klimaschutz soll die Nutzungder fossilen Energieträger Kohle, Öl und Erdgas schwinden. Dazu kommt nun aktueller denn je der Faktor Autarkie. Die Abhängigkeit von Energieträgern aus dem Rohstoffreichen Ausland wird aufgrund des Russland-/Ukraine-Kriegs von der Politik in der D-A-CH-Region künftig nach und nach eingedämmt. Wind-, Solar- und Wasserkraft gehört entsprechend die Zukunft.


„Doch auch bei den erneuerbaren Energien kommen wir nicht ohne Rohstoffe aus. Sie sind de facto unentbehrlich für die nachhaltigen Entwicklung. Ob beispielsweise Lithium, Kupfer oder Seltene Erden – die Nutzung von bestimmten Rohstoffen ist für die Herstellung von Batterien, Windkrafträdern, Magneten oder Solarmodulen elementar. Doch ihr Abbau ist nicht unproblematisch und daher setzen wir uns als Investor mit Fokus auf Nachhaltigkeit immer stärker mit dieser Thematik auseinander“, so Gerhard Wagner, Portfolio Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable.

Rocchino Contangelo, Head ofGlobal ESG-integratedResearch bei Swisscanto,ergänzt: „Die Energiewende ist in vollem Gange. Daher gewinnen Nutzung der benötigten Rohstoffe und Fördermethoden an Bedeutung. Es ist noch kein dominantes Thema an den Finanzmärkten, aber wir gehen davon aus, dass die Beachtung in den kommenden Jahren signifikant steigen wird. Gerade aus Nachhaltigkeits- und Researchsicht ist die Betrachtung der Fördermethoden herausfordernd. Denn die Förderprozesse sind per se wasserintensiv und oftmals ein Risiko für die Umwelt. Neben der Umwelt, gilt es zudem auch die sozialen Aspekte zu beachten in dieser Analyse. Die Abwägung der Faktoren ‚lokaler Eingriff‘ und ‚globaler Nutzen‘ stehen im Mittelpunkt. Was hier vertretbar ist, wird künftig für Analysen bei börsennotierten Unternehmen zu einem wichtigen Faktor und mitentscheidend, ob ein Investment getätigt wird oder nicht.“

Opportunitäten in Kanada und in den nordischen Ländern

Ein Aspekt für die Analyse ist zum Beispiel, welche Energieformbei der Abbautätigkeit genutzt wird. Idealerweise wäre hier bereits die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Dazu kommt die Umweltbelastung beziehungsweise vielmehr der Schutz von Natur- und Lebensraum. „Wir sehen zum Beispiel in Kanada mehr Opportunitäten als in den Emerging Markets, da in Kanada ein höherer Standard bezüglich Umweltschutz vorherrscht als in den Schwellenländern. Diese holen zwar nach und nach auf, sind aber noch lange nicht auf dem westlichen Niveau“, sagt Wagner.

Ein gutes Beispiel für eine Investition zur Sicherung der Umwelt ist das schwedische Minenunternehmen Boliden, das aufgrund ihrer hohen Umweltstandards nun Investitionen tätigen werden in ihrer Aitik Mine. Geotechnische Untersuchungen zeigen die Notwendigkeit einer neuen Damm-Bauweise zur Sicherstellung der langfristigen Entsorgung der Abraumhalden. Boliden wird deshalb rund 5 Bio. SEK mehr ausgeben, sichert somit den Damm beziehungsweise die Mine vor möglichen Umweltrisiken. Die Börse hat dies zwar prompt negativ bewertet, aber der langfristige Nutzen bezüglich Nachhaltigkeit ist klar gegeben. „Man sieht an diesem Beispiel sehr gut; wie herausfordert die Analyse ist und letztendlich mit welchem Risiko diese Anlagen behaftet sind. Es ist sicherlich sinnvoll, dass wir als Investoren ein Auge darauf haben, welche Umweltstandards verfolgt werden und via Engagement-Gespräche diese auch einfordern; damit sich das ‚Worst-Case-Szenario‘ nicht materialisiert und auch frühzeitig erkannt wird durchs Management", so Contangelo.

Wachsende Bedeutung aufgrund Energiewende

„Während im Research das Thema Rohstoffe für die erneuerbaren Energien bereits eine gewisse Bedeutung einnimmt, stehen wir beim Investieren erst am Anfang. So tätigen wir punktuelle Investments, die aber in jüngerer Vergangenheit und aktuell deutlich unter fünf Prozent des Gesamtvolumens bei allen unseren Sustainable-Fonds ausmacht. Aber wir sind uns sicher, dass diese Themenverbindung sowohl an medialer Aufmerksamkeit als auch an Investoreninteresse gewinnt“, so Wagner.

Allein am Beispiel Kupfer zeigt sich die wachsende Bedeutung von Rohstoffen bezüglich der Energiewende. Aktuell werden jährlich rund 400.000 Tonnen Kupfer in den Turbinen für Windkrafträder verbaut. „Und da von einer deutlichen Zunahme der Windkraft auszugehen ist, zeigt sich ein wachsender Bedarf an Kupfer. Und dafür benötigt man weitere Kupferminen. Es ist offensichtlich: So schön und sinnvoll der Gedanke an saubere Energieerzeugung ist, aber nur mit Naturschutzgebieten geht es leider nicht. Deshalb ist es entscheidend, dass der Rohstoff-Abbau mit möglichst geringer Umweltbelastung einher geht. Zudem sollte diese Thematik auch innerhalb der EU-Taxonomie intensiv diskutiert werden, um nachhaltige Entwicklungen bei der Gewinnung von Rohstoffen anzustoßen“, so Contangelo abschließend.

 

Veröffentlicht am: 21.04.2022

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