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Freitag, 29. März 2024
   
 

So kündigen Sie richtig

Es gibt einiges zu beachten ...

Wie man einen neuen Job bekommt: dazu gibt es eine unüberschaubare Anzahl an Ratgeber-Literatur. Wie man aber seinen aktuellen Job richtig verlässt – das wird häufig vergessen. Und damit auch falsch gemacht.

Dabei ist ein gelungener Abgang genauso wichtig wie ein Neustart an anderer Stelle. Carsten Schaefer ist Experte für Professional Search der Organisations- und Personalberatung Korn Ferry. Er sagt, wie man es richtig macht.

Der neue Job ist in der Tasche. Jetzt muss diese Entscheidung nur noch dem aktuellen Arbeitgeber kommuniziert werden. Und wie immer bei Trennungen im menschlichen Leben, gilt auch hier: Einfach ist das nicht. Formaljuristisch reicht ein einfaches, fristgerechtes Kündigungsschreiben. Carsten Schaefer sagt: „Aber Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten nicht vergessen, dass es bei Kündigungen auf deutlich mehr ankommt als um das Einhalten eines juristisch vorgegebenen Prozesses: um Emotionen von Menschen.“ Sechs Tipps, wie sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer richtig im Kündigungsprozess verhalten.

1. Sich der Motive vergewissern

Carsten Schaefer sagt: „Das Gras ist nicht immer grüner, nur weil es woanders wächst. Wer überlegt zu kündigen, sollte sich seiner Gründe absolut gewiss sein.“ Mehr Gehalt, größere Herausforderungen, ein besserer Chef, Beförderung? „Und dann gilt es zu hinterfragen, ob die Kündigung wirklich die einzige, beste Option ist. Nur wer sich nach intensiver Prüfung diese Frage mit einem ‚Ja‘ beantworten kann, sollte wirklich diesen Schritt gehen.“

2. Persönlich kündigen

Kündigungen sollten stets persönlich beim direkten Vorgesetzten erfolgen. Formaljuristisch reicht ein kurzer Brief, der von der Personalabteilung gegengezeichnet wird. „Ich empfehle stets das persönliche Gespräch, denn alles andere wird von einem Vorgesetzten als mangelnde Wertschätzung empfunden“, sagt Carsten Schaefer. „Und das ganz unabhängig davon, wie man sich in der Vergangenheit miteinander verstanden und ob vielleicht sogar der oder die Vorgesetzte der eigentliche Grund für die Kündigung sind. Verweigert man ihnen das Recht, als erste davon zu erfahren, ist eine Störung einer Vertrauensbeziehung sehr wahrscheinlich.“ Solche negativen Emotionen bleiben oft dauerhaft bestehen. Das kann sich insbesondere in kleineren Branchen sehr negativ auswirken. Carsten Schaefer sagt: „Dass man sich immer zweimal im Leben siegt, erscheint eher wie eine Floskel. Aber es beschreibt einen Zusammenhang, der auch durch die technologische Entwicklung in sozialen Netzwerken an immer noch mehr Relevanz gewinnt. ‚Aus den Augen, aus dem Sinn‘ – das gibt es heute nicht mehr.“

3. Gesichtsverlust des Vorgesetzten vermeiden

„Was auch immer die Gründe sein mögen, warum jemand geht: Man sollte stets ganz genau überlegen, wie man dem Vorgesetzten – oder gar Dritten – was genau mitteilt“, sagt Carsten Schaefer. „In den meisten Fällen wird es einem nicht gedankt, wenn man all das Negative zusammenzählt, das einen in die Flucht getrieben hat.“ Der Experte empfiehlt eher von den Dingen zu sprechen, die gut verlaufen sind. Die Dinge, für die man dankbar ist. Und zu skizzieren, warum man glaubt, einen positiven Schritt für die Zukunft zu tun. „So verliert niemand sein Gesicht“, sagt Carsten Schaefer. „Und wer dennoch Kritik anbringen will sollte dies konstruktiv tun. Ich gebe jedoch zu bedenken, dass man an einer möglichen Lösung der Probleme aufgrund der Kündigung nicht mehr mitarbeiten kann. Darum sollten die Worte mit Bedacht gewählt sein, damit sie nicht wie ein ‚Nachtreten‘ wirken.“

4. Auf Gegenangebot vorbereiten

Wer kündigt, aber geschätzt und für den Prozess sehr relevant ist, kann in der heutigen Zeit der knappen Talente mit einem Gegenangebot seines aktuellen Arbeitgebers rechnen. Das wird in vielen Fällen monetär, kann aber auch qualitativ sein. Carsten Schaefer sagt: „Auf ein mögliches Gegenangebot sollte man sich vorbereiten und festlegen, wie man damit umgehen möchte. So sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im richtigen Moment verhandlungsbereit und nicht überrumpelt. Grundsätzliche empfehle ich, ein Gegenangebot immer zunächst freundlich anzunehmen und genau zu überdenken, nicht sofort zurückzuweisen. Wird jedoch vom Vorgesetzten Druck noch im Gespräch aufgebaut, mag das eher an die möglichen Kündigungsgründe erinnern.“

5. Arbeitsmotivation nicht verändern

„Die letzten Wochen in der Firma könnten die anstrengendsten werden“, sagt Carsten Schaefer. Er empfiehlt: ‚Besenrein‘ übergeben, nach Möglichkeit auch bei der Suche eines Nachfolgers helfen – und vor allem die Arbeit genauso gewissenhaft tun, wie man es auch vorher getan hat. „Dem Nachfolger ein detailliertes Memo zu schreiben, alle offenen Fragen vor dem Ausscheiden zu klären: das wird als loyal und verantwortungsbewusst empfunden. Und das werden langfristig nicht nur die ehemaligen Vorgesetzten, sondern auch die Kolleginnen und Kollegen danken. Wer so handelt kann fest davon ausgehen, dass ihm ein Ruf in der neuen Position vorauseilt.“

6. Professionell im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen bleiben

Die Verlockung eine Kündigung an die ‚große Glocke‘ zu hängen, ist enorm. Denn sie wirkt mitunter emotional befreiend, kann Menschen euphorisch machen. Dennoch rät Carsten Schaefer, auch gelassen und besonnen zu agieren. „Gerade in den letzten Wochen und Tagen sollten negative Erfahrungen keine Rolle in Gesprächen und im Berufsalltag spielen. Wer dazu beiträgt, die Arbeitsatmosphäre positiv zu halten, der wird als positiver Mensch in Erinnerung bleiben. Und ein gelungener Abschied macht sich auch dadurch bemerkbar, dass er präzise und kurz formuliert ist: Keine Emails an die gesamte Belegschaft, keine langen Ausführungen. Stattdessen eine persönliche Verabschiedung vom Vorgesetzten, Austausch der neuen Kontaktdaten mit den relevanten Kolleginnen und Kollegen. Und den Rest einfach weiterarbeiten lassen. Man wird es Ihnen danken.“

Foto: Pixabay

 

Veröffentlicht am: 29.10.2019

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