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Donnerstag, 18. April 2024
   
 

Swisscanto Invest – Kurzbericht Januar 2022

Anleihen: Regionen mit wenig Inflationsdruck bevorzugt



Die neue Corona-Variante Omikron verbreitet sich in raschem Tempo rund um den Globus. Viele Staaten haben daher wieder einschneidende Maßnahmen verordnet. Die wirtschaftlichen Einbußen dürften sich allerdings auf das 1. Quartal 2022 beschränken.

Für die Weltwirtschaft rechnen wir mit einem Wachstum von rund vier Prozent im Jahr 2022, was deutlich über dem geschätzten Potenzialwachstum von rund drei Prozent liegt. Sorgen bereiten weiterhin die teilweise sehr hohen Teuerungsraten. Der Preisdruck wird sich indes 2022 zurückbilden. Voraussetzung ist aber, dass sich die Lieferengpässe entspannen und die akute Personalknappheit abgebaut wird, damit die drohende Preis-Lohn-Preis-Spirale nicht in Gang gesetzt wird.

Die hohe Volatilität am Anleihenmarkt bleibt

Die Obligationenmärkte sind aktuell durch eine hohe Schwankungsanfälligkeit gekennzeichnet, die sich auch im nächsten Jahr fortsetzen dürfte. Einerseits wird die Coronapandemie die Finanzmärkte zumindest zu Beginn des neuen Jahres noch beschäftigen. Andererseits neigt sich die Zeit der ultraexpansiven Geldpolitik in vielen Regionen dem Ende entgegen. Zinsanhebungen und die Einstellung der Wertpapierkäufe erfolgen vor allem in Währungsregionen, in denen die Inflation über das nächste Jahr hinweg über den Notenbankzielen verharrt.

Flachere Zinskurven in Nordamerika


Die Notenbanken in Nordamerika werden dabei am stärksten unter Druck stehen, auf den Inflationsauftrieb zu reagieren und ihre Geldpolitik zu straffen. Namentlich dürfte die US-Notenbank (Fed) ihre Wertpapierkäufe Ende März einstellen und die Leitzinsen nächstes Jahr dreimal anheben. Typischerweise werden die Zinskurven mit restriktiveren Notenbanken flacher, da die kurzfristigen Renditen stärker ansteigen als die langfristigen. Jüngst sind jedoch die längerfristigen US-Renditen wieder gesunken. Wir gehen allerdings davon aus, dass belastende Faktoren im nächsten Jahr wegfallen und die längerfristigen US-Renditen erneut in Richtung der Höchststände aus dem Jahr 2021 ansteigen.

Anleihenmärkte im Fokus, die von expansiver Geldpolitik profitieren

Die regionalen Anleihenmärkte können sich von den Entwicklungen auf dem nordamerikanischen Kontinent nicht ganz entkoppeln, sodass der Aufwärtsdruck auf die Renditen global bestehen bleibt. Wir sehen aber Differenzierungsmöglichkeiten und bevorzugen Anleihenmärkte, die weniger Inflationsdruck ausgesetzt sind und somit noch länger von einer expansiven Geldpolitik profitieren. In Australien spricht das zögerliche Lohnwachstum gegen eine Zinserhöhung vor 2023. In Europa setzt die Europäische Zentralbank (EZB) die Wertpapierkäufe fort, obschon das Pandemie-Notfallprogramm (PEPP) beendet wird. Die EZB wird im Gegensatz zu anderen Notenbanken ihren Marktanteil am gesamten Staatsanleihenvolumen weiter ausbauen, sodass die Anleihen der Eurostaaten, insbesondere in der Peripherie, gut unterstützt bleiben. Zinserhöhungen sind im Euroraum bislang nicht absehbar.

Schweizer Aktienmarkt bleibt favorisiert

Das Coronavirus gibt nicht auf und wird uns mit der Omikronvariante in den kommenden Wochen beschäftigen und die Stimmung der Aktieninvestoren dämpfen. Hinzu kommt der global restriktivere Kurs der Zentralbanken. In diesem Umfeld sehen wir weiterhin überdurchschnittliches Potenzial für den Schweizer Aktienmarkt. Neben der hohen Gewichtung defensiver Sektoren spricht auch die Notenbankpolitik für relative Stärke. Wir gehen davon aus, dass die Schweizer Nationalbank im Fahrwasser der EZB bis auf Weiteres keine Leitzinserhöhungen vornehmen und, falls doch, erst nach ihr handeln wird. Dies dürfte den Schweizer Franken gegenüber den Währungen der anderen Aktienregionen leicht schwächen, was den sehr exportorientierten Unternehmen zusätzlich zugutekommen sollte.

Eurozone mit höherem Margenpotenzial 2022


Die Diskussion um die Geldpolitik der US-Notenbank hat in der zweiten Novemberwoche weiter Fahrt aufgenommen. Die Aussicht auf größere Schritte beim Zurückfahren der Anleihenkäufe und frühere Zinserhöhungen als ursprünglich gedacht, sorgen beim sehr zinssensitiven Growth-Stil für relative Schwäche. Interessant dabei ist allerdings, dass die unterdurchschnittliche Indexentwicklung des Stils in der Eurozone ähnlich stark ausgeprägt ist wie in den USA, obwohl die EZB nach wie vor keine Hinweise auf mögliche Leitzinserhöhungen gibt. Daraus lässt sich schließen, dass Investoren den US-Unternehmen weiterhin mehr Gewinnwachstum zutrauen als den europäischen. Diese Einschätzung könnte 2022 allerdings auf die Probe gestellt werden, denn wir gehen davon aus, dass der Lohnkostendruck in der Eurozone deutlich geringer sein wird als in den USA. Auf beiden Seiten des Atlantiks zeigten sich die Unternehmen in der abgelaufenen Berichtssaison zuversichtlich, weitere Preissteigerungen am Markt durchsetzen zu können. Wenn das gelingt, müsste es den europäischen Unternehmen leichter fallen, ihre Margen zu halten. Es könnte sich also ein seit Ende der Schuldenkrise seltenes Fenster öffnen, wo das Gewinnwachstum höher als bei den US-Firmen wäre. Dies würde europäische Aktien dann insgesamt attraktiver machen, wovon nicht nur der Growth-Stil relativ zu seinem US-Pendant profitieren dürfte, sondern auch andere Anlagestile.

Stabile Industriemetallpreise

Die Wachstumsverlangsamung in China und die Absicht der chinesischen Regierung, den Schuldenabbau im Immobiliensektor voranzutreiben, wird auch für die Industriemetallnachfrage nicht ohne Folgen bleiben. Die gedämpfte Nachfrage der chinesischen Industrie spiegelt sich in den Caixin-PMI-Umfragewerten zu den Neuaufträgen. Sie sind erneut unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gefallen. In Anbetracht dessen hält sich der Kupferpreis noch auf hohem Niveau. Aufgrund der historischen Korrelationen mit den Industrie-Vorlaufindikatoren müsste der Kupferpreis eigentlich tiefer notieren. Die Industriemetallnachfrage wird sich jedoch zunehmend vom Immobiliensektor auf andere Bereiche verlagern. Das Wachstum dürfte vor allem durch die Energiewende, den Ausbau der Stromnetze und die Haushaltsgeräte angetrieben werden. Viele Industriemetalle, wie Kupfer, dürften deshalb auf globaler Ebene weiterhin in einem Defizit verharren, was für stabile Preisniveaus spricht. Sollte sich das Wachstum in China allzu stark abschwächen, rechnen wir mit stimulierenden geldpolitischen Maßnahmen, was für die Industriemetalle ein so genannter „policy put“ darstellt.

 

Veröffentlicht am: 05.01.2022

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