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Samstag, 20. April 2024
   
 

Swisscanto Invest – Kurzbericht November 2020

Klarheit nach Wahlen dürfte US-Aktien stützen

Die konjunkturelle Erholung nach dem globalen Lockdown im Frühjahr ist erfreulicher ausgefallen als zunächst befürchtet. Nun ist die Coronapandemie schneller und heftiger als angenommen zurückgekehrt.

Insbesondere Europa wird von der zweiten Welle stark heimgesucht. Auch wenn die nächsten Monate schwierig werden, erwarten wir kein erneutes Abgleiten in eine Rezession. Anders als im Frühling wird es keinen abrupten und schockartigen Lockdown rund um den Globus geben. Die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie werden überdurchschnittlich auf den Unternehmensgewinnen in Europa lasten.

Finanzmärkte zwischen Hoffen und Bangen


An den Aktienmärkten ist es in den vergangenen Tagen aufgrund der starken Pandemieausbreitung zu einer deutlichen Stimmungseintrübung und zu kräftigen Kursverlusten gekommen. Für die weitere Entwicklung wird es wichtig sein, dass die Fiskal- und Geldpolitik weiterhin großzügige Hilfestellungen leistet, um die Einkommens- und Umsatzausfälle bei Haushalten und Unternehmen abzufedern. In diesem Zusammenhang kommt dem Wahlausgang in den USA große Bedeutung zu, kann doch davon ausgegangen werden, dass bei einem Wahlsieg der Demokraten ein deutlich umfangreicheres Fiskalpaket geschnürt werden wird. In Sachen geldpolitische Unterstützung rechnen wir mit einer Ausweitung der quantitativen Lockerungspolitik, da die Leitzinsen vielerorts nahe oder bereits unter der Nullprozentlinie liegen. Enorm wichtig wird zudem sein, was sich an der Impfstofffront tut. Nach wie vor gibt es berechtigte Hoffnung, dass bis Ende Jahr oder Anfang nächstes Jahr ein oder mehrere Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen werden. Für die realwirtschaftliche Entwicklung bietet dies zwar keine unmittelbare Erleichterung. Die mittel- und längerfristige Perspektive für die Konjunktur und die vielen von der Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogenen Unternehmen würde sich mit der Verfügbarkeit eines wirkungsvollen Impfstoffs indes klar aufhellen.

Politische Unsicherheit in den USA bald vorüber

Im letzten Monat rieten wir zur Vorsicht bei US-Aktien, weil die zu erwartenden Mehrheitsverhältnisse und die damit verbundene Wirtschaftspolitik die Investoren in der Vergangenheit vor US-Präsidentschaftswahlen häufig verunsicherte. Sobald aber Klarheit herrschte, verflog die Unsicherheit und der Aktienmarkt nahm den ursprünglichen Trend wieder auf - und zwar unabhängig davon, wie die neuen Mehrheitsverhältnisse aussahen. Dieser Beobachtung folgend, erachten wir US-Aktien nun wieder als attraktiver. Denn unser Basisszenario, dass es zu einem relativ deutlichen Wahlsieg für Joe Biden als Präsident und zu einer Mehrheit der Demokraten in beiden Häusern des Kongresses kommt, ist wahrscheinlicher geworden. Ein deutlicher Sieg dürfte dazu führen, dass der bisherige Amtsinhaber das Wahlergebnis schneller anerkennt als zuvor noch befürchtet. Die nach wie vor guten Fundamentaldaten der US-Unternehmen sollten also schneller wieder in den Fokus der Anleger rücken. Zwar besteht das Risiko, dass die Coronapandemie in den USA ähnlich eskaliert wie in Europa, Gewinnentwicklung und Eigenkapitalrentabilität sprechen aber weiterhin für eine überdurchschnittliche Aktienmarktentwicklung.

Aktien: Asien und Pazifik derzeit attraktiv

Im Juli argumentierten wir, dass die europäische Währungsgemeinschaft aufgrund der konsequenten Maßnahmen gegen das Virus in Verbindung mit geld- und fiskalpolitischen Stimuli gute Chancen auf eine konjunkturelle Beschleunigung relativ zu den USA und damit auf eine überdurchschnittliche Aktienmarktentwicklung besäße. Diese Beschleunigung hat sich im 3. Quartal auch eingestellt. Sie wird sich im Schlussquartal jedoch nicht fortsetzen, denn das Coronavirus hat die Eurozone derzeit wieder voll im Griff. Der konjunkturelle Gegenwind wird sich auch in den Gewinnberichten der Unternehmen widerspiegeln. Vor dem Hintergrund der ohnehin vorhandenen strukturellen Herausforderungen in der Eurozone hat sich damit das Fenster für eine überdurchschnittliche Kursentwicklung gegenüber den anderen Regionen wieder geschlossen. Anders sieht es dagegen im pazifischen Raum aus. In Japan scheint das Virus derzeit unter Kontrolle. Auch in Australien ist die Zahl der Neuansteckungen derzeit äußerst gering. Hinzu kommt, dass auf der südlichen Welthalbkugel der Sommer bevorsteht, was für die nächsten Wochen einen besseren Verlauf der Pandemie erwarten lässt. Darüber hinaus dürften die oben erwähnten wirtschaftspolitischen Stimuli für zusätzlichen konjunkturellen Rückenwind sorgen.

Pazifische Währungen im Vorteil

Die geringen COVID-19-Infektionen in Japan und Australien ermöglicht den Regierungen, die Volkswirtschaften weiter zu öffnen. Im asiatisch-pazifischen Raum ist sogar eine „Travel Bubble“ denkbar, in der sich die Personen zwischen den Ländern wieder frei bewegen dürfen. Die Öffnung der Wirtschaftsräume wird sich unserer Ansicht nach positiv auf den japanischen Yen und den australischen Dollar auswirken. Die Notenbanken stützen die konjunkturelle Erholung weiterhin mit einer expansiven Geldpolitik. In Japan und Australien zum Beispiel betreiben die jeweiligen Notenbanken eine Zinskurvenkontrolle (Yield Curve Control). Sie halten damit die Renditen von Staatsanleihen mit kürzeren Laufzeiten in engen Bandbreiten. Unter den entwickelten Ländern offerieren japanische Staatsanleihen (JGBs) nahezu ausschließlich noch positive Realrenditen. Das heißt, wenn man die erwartete Inflationsentwicklung von den Staatsanleihenrenditen abzieht, ist die Restrendite noch positiv und die Kaufkraft bleibt erhalten. Japan ist aus diesem Grund für Investoren attraktiv. Das sind sowohl für japanische Staatsanleihen wie auch für den Yen positive Neuigkeiten.

 

Veröffentlicht am: 02.11.2020

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