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Donnerstag, 28. März 2024
   
 

Swisscanto Invest – Kurzbericht September 2021

Aktien bleiben attraktiv, aber Volatilität nimmt zu

Die rasche Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Mutation, Lieferengpässe und Personalknappheit trüben den allgemeinen Wirtschaftsausblick ein. Indes signalisieren die Konjunkturindikatoren lediglich, dass der Höhepunkt der wirtschaftlichen Erholung aus der coronabedingten Krise überschritten ist und die Weltwirtschaft einen Gang zurückschaltet.

Insgesamt halten wir an unserer Ansicht fest, dass die Aussichten für eine anhaltende Konjunkturerholung intakt sind. Die kräftige wirtschaftliche Erholung sowie Liefer- und Personalengpässe haben der Inflation Auftrieb verliehen. Letztlich dürften sich diese als temporär erweisen. Bis der Inflationsbuckel abgetragen ist, wird es aber bis weit ins nächste Jahr hinein dauern.

Finanzmärkte

In einigen Schwellenländern hat der Teuerungsanstieg bereits zu einer restriktiveren Geldpolitik geführt. Die US-Notenbank signalisiert nun ebenfalls eine weniger expansive Geldpolitik und dürfte noch in diesem Jahr mit dem Abbau der Wertschriftenkäufe beginnen. Unserer Ansicht nach ist das gegenwärtige Renditeniveau zu tief. Die vielerorts stark negativen Realrenditen sind kaum zu rechtfertigen. Aktuell bewegen wir uns in der reifen Phase des konjunkturellen Aufschwungs. In dieser Phase bleiben Aktien zwar attraktiv, aber die Volatilität nimmt in der Regel zu.

Renditen sind zu tief gefallen

Angesicht der angespannten Lage an der Inflationsfront erstaunt es uns, dass die langfristigen Renditen der Staatsanleihen seit dem Frühjahr wieder spürbar gesunken sind. Zugegebenermaßen haben sich die Konjunkturrisiken zuletzt erhöht, die wirtschaftlichen Aussichten bleiben aber ansprechend. Gleichzeitig muss sich die Annahme einer nur temporär erhöhten Inflation erst noch bewahrheiten. Die vielerorts stark negativen Realrenditen sind vor diesem Hintergrund kaum erklärbar und dürften unserer Meinung nach auch nicht Bestand haben. Wir rechnen deshalb in den kommenden Monaten mit moderat steigenden Renditen.

US-Notenbank auf leisen Sohlen Richtung Normalisierung


Ein gewichtiger Grund für höhere Renditen sehen wir auch im sich abzeichnenden geldpolitischen Kurswechsel der US-Notenbank. Eine Mehrheit der Fed-Gouverneure sieht nämlich die Voraussetzungen, um mit der Reduktion der Anleihenkäufe noch in diesem Jahr zu beginnen, als nahezu erfüllt. Mit dem Tapering dürfte deshalb im November oder Dezember begonnen werden. Halten die Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt an, erscheint eine erste Leitzinserhöhung schon Ende 2022 möglich. In der Vergangenheit hat dies, zumindest in einer ersten Phase, zu einem Anstieg der langfristigen Rendite geführt.

Aktienmärkte sind in Zeiten wie diesen volatiler


Wir haben in den vergangenen Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass wir die Weltwirtschaft jetzt in einer reifen Phase des Aufschwungs sehen. Mittlerweile kommt das auch in den konjunkturellen Frühindikatoren zum Ausdruck, deuten sie doch auf eine Wachstumsverlangsamung bei noch immer überdurchschnittlich hohen Inflationsraten hin. Und die zumeist noch sehr zuversichtlichen Volkswirte und Finanzanalysten werden von den Konjunkturdaten immer öfter negativ überrascht. Die vielbeachteten Surprise-Indizes der Citigroup für die einzelnen Regionen zeigen dies, indem sie aktuell sinken. Bis sich die Erwartungen an das neue Umfeld angepasst haben, dauert es in der Regel einige Wochen, sodass die Indizes – wie der für die Industriestaaten – unter die Nulllinie fallen dürften, bevor sie sich stabilisieren. Hinzu kommt die aktuelle Diskussion um eine früher als ursprünglich angenommene Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank (Fed). Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Fed sollte aber nach der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses (22. September) verfliegen. In Zeiten wie diesen sind die Aktienmärkte volatiler und konsolidierungsanfälliger als sonst, eine Trendumkehr bedeutet das jedoch in der Regel nicht. Allerdings ist der Verlauf der Coronapandemie weiterhin ein Unsicherheitsfaktor. Zwar gehen wir davon aus, dass das Virus weiter an Schrecken verlieren wird, ein Ende der Pandemie ist aber noch nicht in Sicht.

Europa inklusive der Schweiz attraktiv

In diesem Umfeld orten wir die regionalen Aktienmarktfavoriten dort, wo die konjunkturelle Dynamik noch am größten ist. Dazu zählen wir aktuell Europa inklusive der Schweiz. Die Schweiz profitiert einerseits von den wirtschaftlich engen Beziehungen mit der Eurozone. Andererseits kann der Aktienmarkt mit seiner relativ hohen Gewichtung der defensiven Sektoren seine Stärke ausspielen, wenn die Unsicherheit der Investoren zunimmt. Ähnlich bewerten wir die USA. Der Markt ist zwar deutlich zyklischer als die Schweiz, er gilt aber im internationalen Kontext als sicherer Hafen. Weniger Potenzial sehen wir dagegen nach wie vor bei den Schwellenländern. Wir beurteilen sie seit längerem vor allem wegen einer nachlassenden konjunkturellen Dynamik im Vergleich zu den Industriestaaten und den regulatorischen Eingriffen bei chinesischen Unternehmen als unattraktiv. Beide Phänomene dürften zwar nicht mehr lange andauern, aber wir warten ab, bis sich die Hinweise auf eine Wende verdichten.

Geldpolitik dominiert den Goldpreis


Der Goldpreis wird aktuell vor allem durch Spekulationen rund um die US-Geldpolitik beeinflusst. Anfang August hat ein unerwartet stark ausgefallener Juli-Arbeitsmarktbericht zu einer Korrektur beim gelben Edelmetall geführt. Weitere Fortschritte bei der Arbeitsmarkterholung bedeuten, dass eine Reduktion der Wertpapierkäufe der US-Notenbank immer näher rückt. Damit nimmt auch das Risiko steigender Realrenditen (inflationsbereinigte Renditen) zu. Bislang halten die tiefen US-Realrenditen den Goldpreis auf einem hohen Niveau. Durch die hohen Inflationserwartungen liegen die Realrenditen klar im negativen Bereich. Lässt jedoch der geldpolitische Rückenwind nach, ist das ein guter Nährboden für eine Zunahme der Realrendite. Mit steigenden Opportunitätskosten wird die Attraktivität von Gold für die Investoren zunehmend geringer. Die Euphorie der Investorengemeinschaft für Gold lässt entsprechend nach. Die ETF-Bestände und Netto-Long-Positionierungen am Terminmarkt befinden sich zwar immer noch auf einem hohen Niveau, allerdings ist die Tendenz abnehmend.

 

Veröffentlicht am: 03.09.2021

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