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Freitag, 19. April 2024
   
 

UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Juli

Österreichs Industrie weiter im Sommerhoch auch wenn das Erholungstempo etwas nachlässt

Die österreichische Industrie startet dynamisch ins zweite Halbjahr 2021. „Nach der permanenten Beschleunigung der Industriekonjunktur in Österreich während des ersten Halbjahres scheint der Höhepunkt nun überschritten worden zu sein.

Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex sank im Juli auf 63,9 Punkte. Der fünfthöchste Wert seit Beginn der Erhebung verdeutlich jedoch, dass sich die Erholung weiterhin mit sehr hohem Tempo fortsetzt“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: „Die Tatsache, dass der UniCredit Bank Austria Einkaufsmanagerindex in seiner fast 23-jährigen Geschichte noch nie so lange durchgehend über 60 Punkte lag, zeigt, wie dynamisch diese Erholung ist.“

Eine leichte Verlangsamung der Industriekonjunktur zu Beginn des zweiten Halbjahres ist in fast ganz Europa zu beobachten. „Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie im Euroraum ist auf 62,6 Punkte zurückgegangen. Die Erholung der Industrie verliert – ausgehend vom asiatischen Raum – etwas an Schwung. In den meisten Ländern des Euroraums verlangsamte sich der Aufschwung. Trotz der leichten Beschleunigung der Dynamik in Deutschland hat die exportorientierte Industrie Österreichs im Juli insgesamt etwas an Nachfrageunterstützung aus dem Ausland verloren“, so Bruckbauer.

Mit einer Ausnahme haben alle Komponenten des österreichischen Einkaufsmanagerindex zum aktuellen Rückgang des Gesamtindikators beigetragen. „Das Neugeschäft aus dem In- und Ausland stieg im Juli geringer als in den Vormonaten, so dass die Produktionsausweitung und der Personalaufbau verlangsamt wurden. Trotz kostentreibender Lieferengpässe bei Vormaterialien haben die heimischen Betriebe ihre Lager stärker befüllen können“, fasst Bruckbauer die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zusammen.

Auftragswachstum hat nachgelassen, insbesondere aus dem Ausland

Den stärksten Einfluss auf den Rückgang des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex im Juli hatte die Verlangsamung des Neugeschäfts, allerdings nach einem Allzeithoch im Vormonat. Der Index der Auftragseingänge verringerte sich um sieben Punkte gegenüber dem Vormonat, der Teilindex für das Neugeschäft im Export um neun Punkte. Mit 61,1 bzw. 57,4 Punkten zeigen beide Indizes für den Juli dennoch ein sehr starkes Auftragswachstum an. „Angesichts der nachlassenden Dynamik im Neugeschäft haben die österreichischen Betriebe das Tempo der Produktionsausweitung zu Beginn der zweiten Jahreshälfte reduziert. Obwohl zum Teil auch durch Lieferengpässe bei Vormaterialien zusätzlich gedämpft, weist der aktuelle Index mit 59,2 Punkten noch immer auf ein sehr hohes Wachstum der Produktion in Österreich hin“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Der weitere Anstieg der Auftragsrückstände unterstreicht, dass die Verlangsamung der Produktionsausweitung zum Teil auch den Kapazitäts- und Transporteinschränkungen geschuldet war.

Kapazitäts- und Lieferengpässe trieben Kosten weiter stark nach oben

Die Auftragsrückstände nahmen im Juli allerdings langsamer zu als im Vormonat, was sich in einem geringeren Rückgang der Fertigwarenbestände niederschlug. Dagegen stiegen die Bestände in den Vormateriallagern im Juli aufgrund der stark gestiegenen Einkaufsmenge mit Rekordrate. Neben der weiteren Verstärkung des Konjunkturaufschwungs waren der Aufbau von Sicherheitspolstern und die Sorge um Versorgungsengpässe und längere Lieferzeiten dafür ausschlaggebend. Rund 72 Prozent der österreichischen Industriebetriebe waren im Juli mit längeren Lieferzeiten konfrontiert, was weitgehend auf die mangelnde Verfügbarkeit von Vormaterialien, insbesondere von elektronischen Bauteilen und Stahl zurückzuführen war.

„Neben der mangelnden Verfügbarkeit mancher Vormaterialien sorgten auch höhere Transportkosten für stark steigende Einkaufspreise. Den vierten Monat in Folge stiegen im Juli die Einkaufspreise mit neuer Rekordrate an. Angesichts der starken Nachfrage konnten die Betriebe einen Teil der gestiegenen Kosten über höhere Verkaufspreise an die Kunden weitergeben. Insgesamt haben die unterschiedlichen Preistrends die Ertragslage in der heimischen Industrie im Durchschnitt verschlechtert“, meint Pudschedl.

Personalstand wird weiterhin stark aufgebaut

Seit Beginn des Jahres sorgt die Erholung für einen Anstieg der Beschäftigung in der heimischen Industrie. Im Juli hat sich der Jobaufbau zwar etwas verlangsamt, mit 61,3 Punkten erreichte der Beschäftigtenindex dennoch den zweithöchsten Wert des laufenden Aufschwungs.

In der österreichischen Sachgüterindustrie liegt das Beschäftigungsniveau zu Beginn des zweiten Halbjahres 2021 bereits fast auf dem Rekordstand vor Ausbruch der Pandemie. Insbesondere in Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg konnte die Lücke schon weitgehend geschlossen werden. „Die kräftige Erholung der heimischen Industrie hat den Bedarf an Arbeitskräften im vergangenen Halbjahr laufend erhöht. Der Facharbeitermangel hat sich in der Folge deutlich verschärft. Auf eine offene Stelle kommen aktuell rechnerisch 2,5 Arbeitssuchende in der gesamten Industrie. In Branchen wie dem Maschinenbau, der Erzeugung von elektrischen Ausrüstungen, der Herstellung von elektronischen Erzeugnissen, dem sonstigen Fahrzeugbau und der Metallverarbeitung ist das Verhältnis noch deutlich geringer“, meint Pudschedl.

Wachstumshöhepunkt in der Industrie voraussichtlich überschritten

Die pandemiebedingten Nachholeffekte, die in den vergangenen Monaten der Erholung zusätzlichen Schub gegeben haben, werden schwächer. Der aktuelle UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist auf den niedrigsten Wert seit fünf Monaten zurückgefallen. Die heimische Industrie startet ins zweite Jahr der Erholung zwar sehr dynamisch, der Konjunkturhöhepunkt dürfte jedoch bereits überschritten worden sein. Das internationale Umfeld, wie die meisten Einkaufsmanagerindizes anderer Länder sowie vor allem die Exportauftragsentwicklung, lassen für die kommenden Monate eine Verlangsamung des Aufschwungs erwarten. Einige der derzeit belastenden Faktoren, wie die Lieferschwierigkeiten bei Vormaterialien und der starke Kostenanstieg, sollten jedoch nachlassen.

„Die Überlastung der Häfen und der Mangel an Schiffscontainern dürften im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 allmählich abnehmen. Zudem wird die Ausweitung der Produktionskapazitäten durch erhöhten Personaleinsatz und gestiegene Investitionen in den betroffenen Bereichen Angebot und Nachfrage in Einklang bringen. Die Produktionseinschätzungen der heimischen Betriebe für die kommenden zwölf Monate sind auch unter dem Eindruck höherer Unsicherheit durch die Ausbreitung neuer Virusvarianten, die den Normalisierungsprozess zumindest verlangsamen könnten, im Juli leicht gesunken. Mit 66,1 Punkten übertreffen die Geschäftserwartungen der heimischen Industrie jedoch weiterhin sehr deutlich den langfristigen Durchschnittswert“, so Bruckbauer abschließend.

 

Veröffentlicht am: 28.07.2021

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