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Dienstag, 19. März 2024
   
 

Nachhaltige Aktien: Fokus auf langfristiges, säkulares Wachstum

Marktkommentar von Hamish Chamberlayne, Head of Global Sustainable Equities, Janus Henderson Investors



Wie schon im Jahr 2021 erwarten wir auch für 2022 ein Marktumfeld, das von anhaltenden Spannungsfeldern zwischen säkularen Wachstumsunternehmen und der „Wiedereröffnung“ nach der Pandemie gekennzeichnet sein wird.

Wir sind der Meinung, dass die starken säkularen Wachstumstrends der Digitalisierung und Elektrifizierung das Marktgeschehen im nächsten Jahrzehnt dominieren dürften, weil die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft an Fahrt gewinnt. Da die Weltwirtschaft jedoch mit dem Inflationsdruck infolge der durch die Pandemie verursachten Verwerfungen zu kämpfen hat, rechnen wir mit erhöhter Volatilität.

Inflation ist ein Motor für effiziente Unternehmen

Bei der Bewertung der Chancen nachhaltiger Aktien in diesem Umfeld darf nicht vergessen werden, dass die Inflation oft den Keim ihrer eigenen Zerstörung in sich trägt: Höhere Preise veranlassen die Unternehmen zu Investitionen in Effizienz, Substitution und Technologie. Dies kann die Rentabilität von sauberen Technologien, Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Energien oft erhöhen. Wir glauben daher, dass ein inflationärer Hintergrund für viele Unternehmen, in die wir investieren, günstig sein wird. Darüber hinaus suchen wir in der Regel nach Unternehmen, die über ein starkes Franchise verfügen und ein überzeugendes Wertversprechen für ihre Waren und Dienstleistungen bieten. Denn diese Art von Unternehmen dürfte eine Preisgestaltungsmacht haben, die es ihnen ermöglicht, höhere Inputkosten weiterzugeben.

Vorsicht vor Fehltritten angesichts der Volatilität

Es ist wichtig zu wissen, dass die Inflation nicht synchron verläuft. Vielmehr neigt sie dazu, durch die Märkte zu schwappen und Volatilität zu schaffen, da verschiedene Unternehmen zu unterschiedlichen Zeiten davon betroffen sind und sich dann neu kalibrieren. Wir erwarten daher, dass die Märkte von Quartal zu Quartal zwischen Value und Growth schwanken werden, weil die Sektoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten von der Inflation betroffen sein werden. Inmitten dieser Volatilität raten wir den Anlegern dringend, sich nicht von dem unvermeidlichen und kurzfristigen Hin und Her zwischen Growth und Value beirren zu lassen. Unserer Ansicht nach werden die langfristigen Trends, die mit dem Wandel zu einer nachhaltigeren Weltwirtschaft einhergehen, die wichtigste Determinante für die Anlagerenditen sein.

Wir sind daher der Meinung, dass eine Inflationsphase letztlich für das Wachstum vieler Unternehmen, in die wir investiert sind, von Vorteil sein kann, da sie die Wirtschaftlichkeit nachhaltiger Unternehmen attraktiver macht und die Investitionen in den Übergang zu kohlenstoffarmer Energie beschleunigt.

Die Ausrichtung auf eine nachhaltige Weltwirtschaft beschleunigt sich

Unter dem Aspekt des kohlenstoffarmen Übergangs sehen wir die Ergebnisse der jüngsten COP26 positiv. Der Klimavertrag hat dafür gesorgt, dass wichtige Länder, darunter Indien und China, ehrgeizigere Emissionsziele anstreben. Wichtig ist, dass sich alle Länder darauf geeinigt haben, ihre national festgelegten Beiträge jährlich statt alle fünf Jahre zu überprüfen. Da die Länder stärker in die Pflicht genommen werden, erwarten wir, dass sich der Reduktionsprozess beschleunigen wird. Wir gehen sogar davon aus, dass der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft schneller vonstattengehen könnte als die einzelnen nationalen Netto-Null-Ziele: Innovation und Kostensenkungen bei sauberen Technologien ermöglichen es den Regierungen, stärker auf das politische Gaspedal zu drücken.

Aus der Investmentperspektive sind wir mehr an der Richtung und dem Tempo der Entwicklung interessiert als an der Momentaufnahme. Die COP26 hat deutlich signalisiert, dass sich die Weltgemeinschaft einig ist und eine beschleunigte Dekarbonisierung notwendig ist. Allein im Jahr 2021 haben wir erhebliche Fortschritte beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft gesehen. Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen (EVs) sind in der ersten Jahreshälfte 2021 im Vergleich zu 2020 deutlich gestiegen (s. Grafik), was das Tempo des Fortschritts zu einer dekarbonisierten Wirtschaft verdeutlicht. Wir gehen nicht davon aus, dass sich dieser Trend verlangsamt, da höhere Ölpreise und staatliche Initiativen die Nachfrage nach E-Fahrzeugen weiter ankurbeln werden. Darüber hinaus wurden auf der COP26 große Fortschritte beim Emissionshandel, bei der Transparenz der Rechnungslegung und der Berichterstattung über Ziele und Emissionen sowie bei den Zusagen zur Finanzierung der Energiewende in den Entwicklungsländern erzielt. Diese Entwicklungen können ein starker Impuls für den Wandel sein.

Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Trends der Digitalisierung, der Elektrifizierung und der Dekarbonisierung, die zu den treibenden Kräften unserer globalen Wirtschaft werden. Dies wird auch weiterhin unsere Anlageentscheidungen und die Konstruktion unserer Portfolios bestimmen. Bei unserem Ansatz geht es darum, Unternehmen zu identifizieren, die auf langfristige, nachhaltige Entwicklungsthemen ausgerichtet sind und eine positive Rolle bei der Transformation der Weltwirtschaft hin zu einer nachhaltigeren Struktur spielen. Wir suchen nach Unternehmen, die in diesem Zusammenhang interessante Wachstumschancen haben, über eine Innovationskultur verfügen und finanziell solide aufgestellt sind. Wir sind nach wie vor von der Vielfalt der Anlagemöglichkeiten begeistert, die wir im Jahr 2022 und darüber hinaus sehen.

 

Veröffentlicht am: 05.12.2021

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