Es ist wie das Warten auf Godot: Die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken seit der Finanzkrise hat bei vielen Anlegern zu Inflationssorgen geführt.
Doch der Durchschnitt der Inflation seit Start der Anleihenkaufprogramme im Dezember 2008 liegt in den USA mit 1,6 Prozent und in der Eurozone mit 1,2 Prozent deutlich unter dem Inflationsziel der jeweiligen Zentralbank. „Von Inflation oder gar Hyperinflation, wie von manchen Ökonomen und Analysten beschworen, gibt es seit Jahren keine Spur“, betont Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Aber gilt das auch für die Zukunft, wenn sich immer mehr Staaten zur Abfederung der Folgen der Corona-Krise von der bisherigen Austerität verabschieden? Zumindest folgten in der Historie auf ähnliche Szenarien wie heute stets Phasen erhöhter Inflation.
Damit hat die Diskussion um preissteigernde Effekte expansiver Geldpolitik zuletzt wieder Auftrieb bekommen: „Die großen Zentralbanken werden bis zum Ende des Jahres Liquidität von geschätzt 7 Billionen Euro in die Märkte pumpen. Das ist eine Größenordnung, die alle früheren Kaufprogramm in den Schatten stellt. Diese neuerliche Ausweitung des Gelddruckens zeigt besorgniserregende Parallelen mit früheren Experimenten der Wirtschaftsgeschichte, die letztendlich alle sehr inflationär endeten“, erklärt Tilmann Galler. Dass dies aktuell nach wie vor nicht der Fall ist, habe verschiedene Gründe.
So kann Inflation nach Darstellung des Kapitalmarktexperten zweierlei Ursachen haben: einerseits durch zu große Nachfrage, die auf ein begrenztes Angebot trifft, und andererseits durch steigende Input- oder Produktionskosten, wie beispielsweise durch einen Ölpreisschock. „Durch die Coronakrise haben wir es sowohl mit einem Angebots- als auch mit einem Nachfrageschock zu tun, wobei die Nachfrage in vielen Bereichen stärker gefallen ist als das Angebot“, stellt Galler fest. Es seien gerade die Branchen wie Einzelhandel, Hotel- und Gastgewerbe oder Transport, die im 2. Quartal zeitweise Umsatzrückgänge von 40 Prozent und mehr verkraften mussten. Der abrupte Rückgang im Straßen- und Luftverkehr führte zu einem historischen Absturz des Ölpreises, der durch Produktionskürzungen nur begrenzt aufgefangen wurde. Doch man könne in dieser Krise auch Preissteigerungen beobachten, wenn etwa eine robuste Nachfrage Nahrungsmittel und Haushaltswaren verteuerte.
Es ist wie das Warten auf Godot: Die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken seit der Finanzkrise hat bei vielen Anlegern zu Inflationssorgen geführt.
Doch der Durchschnitt der Inflation seit Start der Anleihenkaufprogramme im Dezember 2008 liegt in den USA mit 1,6 Prozent und in der Eurozone mit 1,2 Prozent deutlich unter dem Inflationsziel der jeweiligen Zentralbank. „Von Inflation oder gar Hyperinflation, wie von manchen Ökonomen und Analysten beschworen, gibt es seit Jahren keine Spur“, betont Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Aber gilt das auch für die Zukunft, wenn sich immer mehr Staaten zur Abfederung der Folgen der Corona-Krise von der bisherigen Austerität verabschieden? Zumindest folgten in der Historie auf ähnliche Szenarien wie heute stets Phasen erhöhter Inflation.
Damit hat die Diskussion um preissteigernde Effekte expansiver Geldpolitik zuletzt wieder Auftrieb bekommen: „Die großen Zentralbanken werden bis zum Ende des Jahres Liquidität von geschätzt 7 Billionen Euro in die Märkte pumpen. Das ist eine Größenordnung, die alle früheren Kaufprogramm in den Schatten stellt. Diese neuerliche Ausweitung des Gelddruckens zeigt besorgniserregende Parallelen mit früheren Experimenten der Wirtschaftsgeschichte, die letztendlich alle sehr inflationär endeten“, erklärt Tilmann Galler. Dass dies aktuell nach wie vor nicht der Fall ist, habe verschiedene Gründe.
So kann Inflation nach Darstellung des Kapitalmarktexperten zweierlei Ursachen haben: einerseits durch zu große Nachfrage, die auf ein begrenztes Angebot trifft, und andererseits durch steigende Input- oder Produktionskosten, wie beispielsweise durch einen Ölpreisschock. „Durch die Coronakrise haben wir es sowohl mit einem Angebots- als auch mit einem Nachfrageschock zu tun, wobei die Nachfrage in vielen Bereichen stärker gefallen ist als das Angebot“, stellt Galler fest. Es seien gerade die Branchen wie Einzelhandel, Hotel- und Gastgewerbe oder Transport, die im 2. Quartal zeitweise Umsatzrückgänge von 40 Prozent und mehr verkraften mussten. Der abrupte Rückgang im Straßen- und Luftverkehr führte zu einem historischen Absturz des Ölpreises, der durch Produktionskürzungen nur begrenzt aufgefangen wurde. Doch man könne in dieser Krise auch Preissteigerungen beobachten, wenn etwa eine robuste Nachfrage Nahrungsmittel und Haushaltswaren verteuerte.