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Freitag, 19. April 2024
   
 

Bitterstoffe, buntes Gemüse, Homöopathie

So lindern Sie Verdauungsbeschwerden



Bauchkrämpfe, Durchfall oder Verstopfung – wenn Magen und Verdauung verrückt spielen, geht es uns schlecht. In der Advents- und Weihnachtszeit sind solche „nervösen“ Beschwerden besonders verbreitet.

Was man dagegen tun kann, verrät Peter Emmrich, Facharzt für Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnung Homöopathie im Gespräch mit der Deutsche Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG.

Was sind „nervöse“ Verdauungsbeschwerden?
Peter Emmrich:
Wenn jemand unter Symptomen wie Übelkeit, Völlegefühl oder Bauchkrämpfen leidet, bei ihm aber organisch alles in Ordnung ist, spricht man von nervösen Verdauungsbeschwerden. Dies deutet an, dass unsere gestresste und gehetzte Lebensweise bei vielen Beschwerden eine große Rolle spielt.

Wie stellen Sie zunächst mal fest, ob organisch alles in Ordnung ist?
Peter Emmrich:
Das lässt sich u. a. mit Ultraschall und einer Magenspiegelung untersuchen. Da wird gecheckt, ob der Patient organische Veränderungen wie z. B. eine Magenschleimhautentzündung hat. Ist organisch alles in Ordnung, können die Beschwerden etwa an einem Mangel an Gallen- oder Bauchspeicheldrüsen-flüssigkeit, Stress oder an Einnahme bestimmter Medikamente liegen. Dann wird die Nahrung zu langsam verdaut. Liegen die Speisen zu lange im Magen-Darm-Trakt, kommt es zu Fäulnis- und Gärprozessen. Das führt zu Bauchkrämpfen, Übelkeit, Völlegefühl und Verdauungsstörungen.  

Gibt es noch weitere Auslöser?
Peter Emmrich:
Ganz oben steht die Ernährung. Zu viel Zucker, zu viel Eiweiß, zu viel Fettiges, zu viel Alkohol – eben alles, was in der Advents- und Weihnachtszeit im Übermaß konsumiert wird – führen zu einer falschen Besiedelung mit Darmbakterien und zu den beschriebenen Problemen. Sind im Mikrobiom des Darms beispielsweise zu wenig Laktobazillen vorhanden, fördert das Gärprozesse. Ein Zuviel an E. coli-Bakterien löst einen Fäulnisprozess aus, vor allem, wenn Sie abends viel Eiweiß – egal ob tierischen oder pflanzlichen Ursprungs – essen.

Wie kann ich nervöse Verdauungsbeschwerden reduzieren?
Peter Emmrich:
Verändern Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten. Reduzieren Sie den Zuckeranteil in Ihrer Ernährung. Damit sind auch die vielen versteckten Zucker gemeint. In Soßen, Fertiggerichten und Backmischungen versteckt sich etwa häufig viel Zucker. Backen und kochen Sie also am besten selbst und möglichst frisch, statt auf „Convenience“-Produkte zurückzugreifen.

Wenn die Verdauung schon gestört ist, können Sie mit homöopathischen Mitteln sanft Ihre Magen- oder Darm-Beschwerden lindern. Nux vomica etwa ist ein bekannter homöopathischer Wirkstoff bei Verdauungsbeschwerden wie Magenkrämpfen. Neben bewährten Einzelmitteln gibt es auch eine Reihe von Kombinationspräparaten, die man einnehmen kann, wenn das Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ein versierter Therapeut kann Ihnen die für Sie individuell passenden Mittel empfehlen.


Und was kann ich speziell in der Weihnachtszeit tun?
Peter Emmrich:
Für die Festtage gilt: Genießen, aber mit Maß und Köpfchen. Kombinieren Sie beispielsweise fette Gans mit einer leichten Gemüsesuppe als Vorspeise, Obstsalat mit „bitterer“ Grapefruit zum Dessert. Planen Sie als „Digestiv“ statt Schnaps lieber Enzian- oder Andornsaft ein.

Bereiten Sie sich am besten auch auf die „Völlerei“ vor, indem sie schon einige Wochen vorher mehr „Farbe“ in Ihr Essen einbauen: Grünes Gemüse, das Chlorophyll enthält, unterstützt beispielsweise die Darmgesundheit. Orangefarbene Lebensmittel sind dank der Karotinoide der Fettverdauung zuträglich. Rotes Gemüse, das reich an Anthocyanen ist, kann antibakteriell und antientzündlich wirken. Aus buntem Obst und Gemüse – am besten in Bio-Qualität – lassen sich schnell herrliche Smoothies mixen. Trainieren Sie auch Ihre Bauchspeicheldrüse und Gallenblase, indem Sie mehr Bitterstoffe in Ihren Speiseplan einbauen. Bitterstoffe stecken z. B. in Rucola und in Chicorée oder in „bitteren“ Gewürzen wie Kurkuma und Senfkörnern.


Kann man homöopathische Mittel vorbeugend gegen Verdauungsbeschwerden nehmen?
Peter Emmrich:
Homöopathie wird nach dem Reiz-Regulations-Prinzip eingesetzt. Homöopathische Mittel regen nach diesem Wirkverständnis die Selbstheilungskräfte des Körpers an, indem sie gezielt sanfte Reize zur Eigenregulation setzen. Eine Einnahme, bevor Symptome da sind, ist daher nicht üblich. Man sollte homöopathische Mittel aber möglichst frühzeitig einnehmen, sobald Beschwerden auftauchen. Homöopathische Mittel sind dabei in allen Altersgruppen und Lebenssituationen sehr gut verträglich: Sie beinhalten keine belastenden Zusatzstoffe, haben so gut wie keine Neben- oder Wechselwirkungen und sind bei Bedarf auch mit konventionellen Magen-Darm-Präparaten kombinierbar.

Für die Selbstbehandlung einfacher nervöser Verdauungsbeschwerden an den Festtagen empfehle ich, die Hausapotheke mit passenden homöopathischen Mitteln zu bestücken. So sind sie gleich griffbereit und Beschwerden wie Völlegefühl, Verstopfung, Sodbrennen oder Übelkeit – besonders oft bei Kindern, durch die Aufregung – können die Festtagsstimmung nicht verderben. Lassen Sie sich am besten individuell bei einem homöopathisch versierten Arzt, Heilpraktiker oder in der Apotheke beraten.


Wann sollte ich mit Verdauungsproblemen zum Arzt?
Peter Emmrich:
Heftige akute Beschwerden mit starken Schmerzen oder hohem anhaltenden Fieber sollten ärztlich abgeklärt werden: Über die Feiertage abwarten ist keine gute Idee, wenn etwa eine Blinddarmentzündung, eine Gallenblasenentzündung oder auch eine akute Infektion vorliegt. Gerade bei Babys oder Senioren muss etwa starker Durchfall immer schnell behandelt werden. Ebenso sollten Sie bei allen Beschwerden, die länger als sechs Wochen andauern, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die Ursachen abzuklären.

Stimmt es, dass Verdauungsbeschwerden von Stress kommen können?
Peter Emmrich:
Da gibt es tatsächlich oft einen Zusammenhang. Vor allem chronischer Stress ist problematisch, denn ein hoher Stresslevel lässt die Verdauungsfunktionen verlangsamen. Der Körper schaltet in den steinzeitlichen „Kampf- oder Fluchtmodus“: Die Energie wird aus dem Darm abgezogen und beispielsweise den Muskeln bereitgestellt, die sich auf einen „Kampf“ vorbereiten. Leider ist Stress bei vielen Menschen heute Dauerzustand und die Stresshormone werden oft nicht richtig abgebaut, weil wir uns zu wenig körperlich bewegen.

Für die Feiertage daher noch ein Tipp: Machen Sie nach dem Festmahl am besten einen langen Spaziergang. Die Bewegung schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie hilft der Verdauung und beim Abbau von Stresshormonen – und diese können bekanntermaßen ja gelegentlich an den Festtagen auftreten.

 

Veröffentlicht am: 18.09.2022

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