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Freitag, 29. März 2024
   
 

DWS Chart der Woche: Ein Plastik-Paradigmenwechsel zum Welttag der Ozeane

Der "Tag der Ozeane" ist ein guter Anlass, sich näher mit dieser Ressource zu befassen

Globaler Tag von diesem hier, Welttag von jenem dort. Es gibt keinen einzigen Tag im Jahr, der nicht von irgendeiner Interessengruppe genutzt wird, um auf dieses oder jenes Anliegen hinzuweisen. Am Mittwoch, den 8. Juni, ist es nun der Welttag der Ozeane, den uns die Vereinten Nationen bescheren.

Wir würden mal sagen: Dies ist ein Tag, der sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient als fast jeder andere "Tag des Dies und Das". Denn bei diesem Thema geht es quasi um das Rückgrat der Welt, an dessen Unversehrtheit uns im eigenen Interesse viel liegen sollte. Aus folgenden Gründen: Die Ozeane bedecken 70 Prozent unseres Planeten, aber 91 Prozent der Meeresbewohner sind noch nicht kategorisiert worden. Mehr als 3,3 Milliarden Menschen sind auf die Ozeane angewiesen, um einen großen Teil ihres täglichen Proteinbedarfs1) zu decken. Die Ozeane absorbieren mindestens ein Viertel unserer CO2-Emissionen2). Dennoch werden unsere Meere in vielerlei Hinsicht schlecht behandelt.

Wir werden uns nur auf einen Aspekt konzentrieren, und zwar auf den Missbrauch der Ozeane als gigantische Müllhalde. Und wir konzentrieren uns auch hier erneut auf eine bestimmte Müll-Art: Plastik, das sich unter der Kraft des Wassers in Mikroplastik verwandelt. Jedes Jahr gelangen bis zu 12 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane, das entspricht einem Müllwagen pro Minute3). Plastik wurde in der Arktis und in den tiefsten Teilen der Ozeane gefunden. Jede Woche essen wir Mikroplastik von der Größe einer Kreditkarte, was sich wahrscheinlich auf unsere Gesundheit auswirkt4). Mikroplastik ist wie ein Schwamm für giftige Chemikalien wie Oxybenzon (UV-Schutzmittel) - das zum Absterben von Plankton führen kann5).

Das ist deprimierend. Aber unsere „Chart der Woche“ zeigt, wie die Welt die jährliche Plastikverschmutzung der Ozeane um 80 Prozent reduzieren könnte6). Zu den Maßnahmen gehören:
- Verringerung der Zunahme des Plastikverbrauchs
- Verringerung von Mikroplastik aus Reifenstaub, Textilien, Pellets und Körperpflegeprodukten
- Verringerung der Meeresverschmutzung durch Fischerei und Schifffahrt
- Ersetzen von Kunststoffen durch Papier und kompostierbare Materialien
- Verringerung der Exporte von Kunststoffabfällen
- Neugestaltung von Produkten und Verpackungen, um die Wiederverwertbarkeit von Kunststoffen zu erhöhen
- Ausweitung der ordnungsgemäßen Abfallsammlung in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen
- Verdoppelung des mechanischen Recyclings
- Umwandlung einiger Kunststoffabfälle in andere Kunststoffe

Solche Maßnahmen könnten die Kohlenstoffemissionen um 25 Prozent senken, 700.000 Arbeitsplätze schaffen und Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen eröffnen, die hierfür Lösungen anbieten. Zum Glück wird das Problem aber schon erkannt und adressiert: Die Regierungen haben sich darauf geeinigt, ein rechtsverbindliches Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung7) auszuhandeln, und mehr als tausend Unternehmen und Regierungen, auf die 20 Prozent des Plastikverbrauchs8) entfallen, sind dabei, ihren Plastikverbrauch zu reduzieren, umzugestalten und zu ersetzen. Die Investoren haben die Aufgabe, mehr Kunststoffbehälter- und Verpackungsunternehmen zum Handeln zu bewegen9).

Eine Verringerung der Kunststoffnachfrage könnte sich auf die Chemieproduzenten auswirken. Auf 87 börsennotierte Chemieunternehmen entfallen 75 Prozent der Kunststoffproduktion in Europa. Laut Planet Tracker10) haben jedoch bisher nur wenige dieser Unternehmen Druck vonseiten der Investoren bekommen, auf eine nachhaltigere Kunststoffproduktion umzustellen.

Verschiedene Szenarien, wie man die Vermüllung der Meere stoppen kann

Die Grafik oben zeigt die erwarteten Mengen an Kunststoffen, die im Laufe der Zeit über verschiedene Szenarien ins Meer gelangen. Die Grafik zeigt, dass vorgelagerte Wege (Reduktions- und Substitutionsszenario) und nachgelagerte Wege (Sammel- und Entsorgungsszenario und Recyclingszenario) zwar die jährlichen Verschmutzungsraten im Vergleich zum Business-as-Usual-Szenario reduzieren, allerdings nicht unter das Niveau von 2016. Nur das integrierte Upstream- und Downstream-Szenario (Systemwechsel Szenario) kann die Verschmutzungsraten deutlich reduzieren.

* Jährlich ins Meer gelangtes Plastik
Quellen: Systemiq and Pew Charitable Trusts, July 2020; DWS Investment UK Ltd; Stand: 01.06.2022

1) DWS, October 2021. Oceans and climate – exploring the nexus
2) https://www.carbonbrief.org/guest-post-the-oceans-are-absorbing-more-carbon-than-previously-thought/
3) https://wasserdreinull.de/en/knowledge/microplastics/
4) WWF, 2019. Assessing plastic ingestion from nature to people
5) https://www.goesfoundation.com/
6) Systemiq and Pew Charitable Trusts, July 2020. Breaking the Plastic Wave
7) UNEP, March 2022. Historic day in the campaign to beat plastic pollution
8) Ellen MacArthur Foundation, 2022. Plastics pact network
9) Planet Tracker, April 2022. Plastic industry’s transition towards a sustainable future
10) Planet Tracker, May 2022. Investor capital at risk from EU plastic industry’s business as usual model

 

Veröffentlicht am: 04.06.2022

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