Im Dezember war EZB-Präsidentin Lagarde aufkeimenden Spekulationen um eine Zinserhöhung noch mit dem deutlichen Hinweis begegnet, dass eine Anhebung des Leitzinses im Jahr 2022 sehr unwahrscheinlich sei.
Heute vermied es die oberste europäische Währungshüterin, sich erneut so stark festzulegen. Stattdessen betonte sie die Datenabhängigkeit und wies auf das EZB-Meeting im März hin, wenn neue Projektionen anstehen. Gleichzeitig sind die Inflationsrisiken deutlich gestiegen. Dies kann man getrost als Indikation dafür interpretieren, dass nun auch für die Eurozone angesichts anhaltend hoher Inflationsraten die Diskussion über einen schnelleren Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik an Fahrt gewinnt.
Eine erste Zinserhöhung noch in diesem Jahr scheint damit ein durchaus realistisches Szenario zu werden.