Eine forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherportals Sparwelt.de hat ergeben: rund jeder siebte Deutsche (14 Prozent) trägt Tattoos. Männer (14 Prozent) und Frauen (13 Prozent) nahezu gleich häufig – größere Unterschiede werden in Hinblick auf das Bildungsniveau der Tattoo-Träger deutlich.
Die Umfrage zeigt außerdem: Tätowierungen beim Partner werden von 45 Prozent der Befragten als unattraktiv empfunden – unabhängig vom Motiv.
Je höher gebildet, desto seltener tätowiert
Die Umfrage bestätigt ein Klischee: Menschen mit niedrigerem Bildungsabschluss sind häufiger tätowiert. Bei den Befragten mit Hochschulabschluss/Abitur sind es nur 9 Prozent, wohingegen 19 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss tätowiert sind. Von den Befragten mit mittlerem Abschluss haben 16 Prozent Tattoos.
45 Prozent lehnen Tattoos beim Partner ab
Die Frage, ob Tattoos beim Partner als attraktiv empfunden werden, beantworteten 45 Prozent generell mit „Nein“. 14 Prozent der Befragten bejahten die Frage, 37 Prozent machen die Attraktivität von Tätowierungen beim Partner vom Motiv abhängig. Am besten kommen Tattoos beim Partner bei Menschen zwischen 18 und 29 Jahren an: 31 Prozent von ihnen finden Tätowierungen beim Partner attraktiv – sie gehören jedoch auch zu der Altersgruppe, die selbst häufiger tätowiert ist.
Frauen bereuen ihre Tattoos seltener
Eine Tätowierung ist eine Entscheidung für‘s Leben – und die wird von Tattoo-Trägern offenbar wohl überlegt. Denn: Die überwiegende Mehrheit (86 Prozent) der Tätowierten ist mit ihren Tattoos zufrieden. Frauen bereuen ihre Tattoos seltener: Sie sind mit der Entscheidung für ihre Tattoos im Nachhinein häufiger zufrieden als Männer (94 Prozent gegenüber 77 Prozent).
Männer geben mehr Geld für Tätowierungen aus
Männer sind eher bereit, mehr für ihre Tattoos auszugeben: Fast jeder Zweite männliche Tattoo-Träger (49 Prozent) hat mindestens 200 Euro in den bleibenden Körperschmuck investiert, bei Frauen hat nur jede Dritte (33 Prozent) so viel für ihre Tätowierungen ausgegeben.
Überholte Motive: Goodbye, Arschgeweih
„Das Arschgeweih ist vom Aussterben bedroht“, sagt Maik Frey vom Verein Deutsche Organisierte Tätowierer (DOT) – und meint das in den 90er-Jahren bei Frauen beliebte Steißbein-Tribal. „Als in den Anfängen des neuen Jahrtausends die Bezeichnung ‚Arschgeweih‘ populär wurde, nahm der Trend ein schnelles Ende.“ Überholt sind laut Frey auch Motive wie Sterne, Pusteblumen, Blumenranken oder großflächige, japanische Motive.
Trends: Diese Tattoos sind jetzt angesagt
„Im Trend liegen Maori-Tattoos, stammestypische Tätowierungen aus Polynesien“ so Maik Frey. „Gerade bei Frauen beliebt sind Mandalas, meist kreisrunde Symbole aus dem Hinduismus.“ Daneben erfahren laut Frey auch die sogenannten Old-School-Motive ein Revival. Old School Tattoos, auch Traditionals genannt, sind ehemalige Seefahrer-Tattoo-Motive wie Anker, Schwalben, Pin-up-Girls, flammende Herzen, Dolche oder Rosen. „Ein neuer Trend sind Dotwork Tattoos“, sagt Frey. „Sie bestehen aus winzigen Punkten, die zusammen ein Bild ergeben.“
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