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Freitag, 29. März 2024
   
 

Neuer Janus-Henderson-Bericht

Fehlende Finanzierungsinstrumente auf dem Kapitalmarkt erschweren Dekarbonisierung in Lateinamerika



Begrenzte politische Ambitionen und mangelnde Finanzierung durch den Privatsektor haben schnellere Fortschritte bei der Dekarbonisierung in Lateinamerika verhindert, so eine neue Studie, die heute von Janus Henderson Investors vorgestellt wurde.


Der Janus Henderson Latin America Decarbonisation Report analysiert die Dekarbonisierungsbemühungen in Mexiko, Zentralamerika, der Karibik sowie Südamerika anhand dreier Kennzahlen: erneuerbare Energien als Prozentsatz des gesamten Energiemixes, Emissionen von Klimaanleihen als Prozentsatz der gesamten Anleiheemissionen und Netto-Null-Zieltermine.

Netto-Null-Verpflichtungen führen nicht zur Nutzung grüner Kapitalmarktfinanzierungsinstrumente

Die Mehrzahl der größeren Länder der Region hält zumindest im Prinzip am Netto-Null-Ziel für 2050 fest. In einigen Fällen werden die natürlichen Ressourcen der Länder bereits zur Erzeugung erneuerbarer Energie genutzt. Weitere Investitionen in die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erfolgen ebenfalls in der Region, wobei auf bestehenden Projekten aufgebaut und neue Kapazitäten geschaffen werden.

Einige der kleineren Länder – wie Haiti, Guatemala und Uruguay – erzeugen einen beträchtlichen Teil ihrer Energie aus erneuerbaren Energien, was entweder auf umfangreiche multilaterale Unterstützung oder auf langfristige strategische Pläne zur Verbesserung der wirtschaftlichen Stabilität zurückzuführen ist. Acht der 43 Länder, die in die Analyse einbezogen wurden, haben sich nicht zu Netto-Null bis 2050 verpflichtet, darunter Mexiko und Venezuela.

Weitreichende Netto-Null-Verpflichtungen haben jedoch noch nicht zu einer nennenswerten Nutzung klimarelevanter

Kapitalmarktfinanzierungsinstrumente, wie etwa Green Bonds, geführt. Bislang sind Netto-Null-Ziele ein notwendiges Signal der politischen Absicht, aber noch keine hinreichende Bedingung für die umfangreiche Finanzierung von Dekarbonisierungsinitiativen durch die Finanzmärkte. Nur 12 der 43 in die Analyse einbezogenen Länder haben bisher CO2-Anleihen ausgegeben. An erster Stelle steht Chile (9 Mrd. US-Dollar), gefolgt von Brasilien (8,7 Mrd. US-Dollar) und Mexiko (3,8 Mrd. US-Dollar).

Das Emissionsvolumen von Klimaanleihen ist im Verhältnis zur Größe der Region gering

Der Gesamtwert der Klimaanleihen in Lateinamerika beläuft sich derzeit auf 45 Mrd. US-Dollar bezogen auf elf Länder (Stand: Ende 2021). Dies ist für die Region im Vergleich zur Gesamtgröße des globalen Marktes für Klimaanleihen, der sich derzeit auf über 1 Billion US-Dollar beläuft, gering.  

Die begrenzte Emissionstätigkeit in Lateinamerika ist darauf zurückzuführen, dass die staatlichen Emittenten in der Region nicht die Führung übernommen haben. Das hemmt eine umfassendere Einführung von Klimaanleihen durch Unternehmensemittenten. Nur Chile hat bisher konsequent grüne Staatsanleihen emittiert (obgleich Länder wie Mexiko und Ecuador ähnliche Nachhaltigkeitsanleihen begeben haben). Und obwohl in Ländern wie Chile und Kolumbien bereits mehrere Großprojekte laufen und weitere hinzukommen, bleibt der investierbare Projektpool im Vergleich zu anderen Regionen der Welt, insbesondere in Asien, begrenzt.

Widersprüchliche Strategien führen zu Marktfragmentierung


Wenn die lateinamerikanischen Länder durch mehr Emissionen von Klimaanleihen in die Lage versetzt würden, die Kapitalmärkte zu nutzen und die Finanzierungslücke zu schließen, könnten bessere Finanzierungsmechanismen zur Verfügung stehen. Politische Maßnahmen sind erforderlich, um den Prozess zu unterstützen und zu erleichtern. Derzeit haben die einzelnen Märkte aber unterschiedliche Strategien und Rahmenbedingungen für Klimaanleihen. Dies führt zu einer Fragmentierung des Marktes, zu Liquiditätsengpässen und schafft Hürden für die Beteiligung internationaler Investoren an der Emission von Klimabonds. Die Regierungen in ganz Lateinamerika haben eine klare Rolle bei der Energiewende zu spielen und sollten einen einheitlichen Rahmen und eine einheitliche Strategie schaffen, um Investitionen in grüne Projekte anzuziehen.

Janus Henderson fordert einen koordinierten umweltpolitischen Rahmen für die Regierungen Lateinamerikas

Janus Henderson Investors setzt sich für eine koordinierte Vorgehensweise ein. Konvergente und konsistente Regeln und Regularien, die von den Regierungen festgelegt werden – von technischen Standards bis hin zur Regulierung kohlenstoffintensiver Aktivitäten – würden als Katalysator für eine schnellere Dekarbonisierung auf überregionaler Ebene wirken. Dies würde auch den Erfolg der 2050-Netto-Null-Verpflichtungen erhöhen und die Emission grüner Anleihen beschleunigen. So könnte der wachsende Pool an zweckgebundenen Vermögenswerten angezapft werden, die ein ausdrückliches Mandat haben, im Einklang mit Nachhaltigkeitsgrundsätzen und klimaorientierten Investitionen zu investieren.

Paul LaCoursiere, Global Head of ESG Investments bei Janus Henderson, sagt: „Eine koordinierte Antwort auf die grüne Finanzierung auf einer regionenübergreifenden Ebene wäre eine Lösung, die wirklich Veränderungen bewirkt, um grüne Finanzmittel nach Lateinamerika zu locken. Während einige Märkte über klare und ehrgeizige politische Rahmenbedingungen verfügen und in erheblichem Umfang Kapitalmarktfinanzierungen nutzen, um den Übergang zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu beschleunigen, ist es noch ein weiter Weg bis zur Erreichung der Netto-Null-Ziele in der gesamten Region. Eine Reihe von Ländern, die sich verpflichten, grüne Anleihen - sowohl von Staaten als auch von Unternehmen - im Rahmen gemeinsamer Verwendungsprotokolle zu emittieren, würde zum Beispiel zu größeren Liquiditätspools führen. Dies würde eine breitere internationale Investorenbasis anziehen. Koordinierte, kohärente Regelungen würden unseres Erachtens die inländische Kapitalbildung fördern und ausländische Investitionen zur Unterstützung der Dekarbonisierung in der gesamten Region anziehen.“

Jennifer James, Emerging Market Debt Portfolio Manager, sagt: „Da die Länder versuchen, zu nachhaltigeren Infrastrukturen überzugehen, ist die Emission von grünen Anleihen eine natürliche Finanzierungsquelle. Ganz klar, die Anleger befürworten Anleihen mit dem Gütesiegel. Das ist auf strukturelle Veränderungen hinsichtlich der Rolle von ESG bei Investitionen zurückzuführen. Diese optimale Angebot- und Nachfragekombination dürfte das weitere Wachstum der Emission grüner Anleihen stark begünstigen. Chile war 2022 das erste lateinamerikanische Land, das nachhaltige Anleihen emittierte - und zwar aufgrund der starken Anlegernachfrage. Die Anleihen waren unserer Meinung nach preislich wettbewerbsfähig und dienten einem guten Zweck. Wir gehen davon aus, dass andere Länder aufgrund dieses Erfolgs folgen werden. Die lateinamerikanischen Länder verfügen über ein großes Potenzial für Nachhaltigkeitsprojekte, was ein spannender Trend für das Wachstum des Green-Bond-Marktes ist.“

 

Veröffentlicht am: 10.02.2022

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