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Dienstag, 16. April 2024
   
 

Ölmärkte dürften 2021 unterversorgt sein

Marktkommentar von Michel Salden, Head of Commodities bei Vontobel Asset Management


Bei ihrem gestrigen Treffen hat die Organisation erdölexportierender Länder (Opec+) die Kürzungen der Förderquoten von -9,7 mbpd (Millionen Barrel pro Tag) im Juli auf -8,1 mbpd für August reduziert.

Die OPEC hat gute Gründe, die Periode der aggressiven Förderkürzungen zu beenden, da sich die Ölmärkte viel schneller als erwartet von der Situation des Überangebots der Vormonate erholen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Ölnachfrage in Asien und den USA wieder stark angezogen hat. Zudem hat China die Unterbewertung von Rohöl im ersten Quartal zur Aufstockung der strategischen Reserven genutzt, was im Jahresvergleich zu einem starken Anstieg des chinesischen Appetits auf Öl führte. Die strategischen Käufe glichen den durch durch die Pandemie bedingten Rückgang des chinesischen Ölverbrauchs sogar mehr als aus.

Die OPEC-Förderkürzungen sowie unfreiwillige Stilllegungen von Nicht-OPEC-Mitgliedern (Kanada, USA, Brasilien) trugen weiter dazu bei, den extremen globalen Nachfrageausfall im zweiten Quartal zu dämpfen. Die globalen Lagerbestände stiegen im ersten Quartal um +4 mbpd und im zweiten Quartal um +8 mbpd, dürften jedoch im dritten und vierten Quartal um -6 mbpd zurückgehen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieses Marktdefizit 2021 fortbestehen wird, wenn das Öl auf diesen Preisniveaus bleibt.

Die Ölmärkte werden im Jahr 2021 stark unterversorgt sein, da sich die westlichen Öl-Riesen hauptsächlich aufgrund von ESG-Beweggründen aus dem Markt zurückziehen und die Investitionen für neue Produktionen zurückfahren. Nur Exxon und Total halten die Produktionskapazitäten stabil, während ihre europäischen Pendants Investitionen von der Ölförderung auf Gas und erneuerbare Energien umverteilen. Während sich die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2021 vollständig normalisieren dürfte (nur die Nachfrage nach Düsentreibstoff hinkt hinterher), wird die Nachfrage nach Benzin und Kunststoffen im Jahr 2021 schneller wachsen.

Die rückläufige Ölförderung der westlichen Ölgiganten weist daraufhin, dass die OPEC+ ihren Marktanteil erheblich von derzeit rund 37 mbpd auf 45 mbpd bis Ende 2021 steigern können dürfte. Im Grunde genommen dürfte ihr Marktanteil und ihre Dominanz in 12 Monaten um 10% wachsen.  Wir erwarten also in den nächsten 18 Monaten strukturelle Produktionssteigerungen durch die OPEC+ ohne jegliches Abwärtsrisiko für die Ölpreise, wodurch den US-amerikanischen Schieferölproduzenten Marktanteile entzogen werden.

 

Veröffentlicht am: 17.07.2020

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