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Swisscanto Invest – Kurzbericht November 2019

Schwellenländer-Aktien wieder attraktiver

In der Eurozone weisen die Konjunkturdaten mittlerweile auf eine wirtschaftliche Stagnation hin, und auch aus den USA haben uns zuletzt schwache Wirtschaftsnachrichten erreicht. In China ist das Wachstum im 2. Quartal 2019 auf den tiefsten Stand seit 1992 gefallen.

Die anhaltende Verlangsamung der Weltwirtschaft findet vorwiegend im Industriesektor statt – und hier gibt es nun Hinweise, dass die Talsohle bald erreicht sein könnte. Gute Gründe für eine konjunkturelle Belebung sehen wir derweil nicht. Vor diesem Hintergrund werden die Inflationsraten niedrig bleiben.

Finanzmärkte

Die EU und Großbritannien haben sich Mitte Oktober auf ein neues Austrittsabkommen geeinigt und die handelspolitischen Gespräche zwischen den USA und China verlaufen zurzeit vielversprechend. Folglich setzte sich der Renditeanstieg bei den Staatsanleihen zuletzt fort. Aufgrund der schwachen Konjunktur und der niedrigen Inflation werden die Notenbanken indes ihren ultraexpansiven Kurs beibehalten. Die Renditen an den Anleihenmärkten bleiben dadurch ausgesprochen bescheiden und bieten keine valable Alternative zu den Aktienmärkten, die immer noch ansprechende Dividendenrenditen verzeichnen.

Talsohle bald erreicht

Zweifelsohne hat die Weltwirtschaft schon bessere Zeiten gesehen. Dennoch ist übermäßiger Pessimismus nicht angebracht. Im Industriesektor, der wegen des Handelskonflikts besonders unter Druck steht, gibt es Signale, dass die Talsohle bald erreicht sein wird. So verzeichnete der globale Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor den zweiten Anstieg in Folge, wenn auch von einem bescheidenen Niveau aus. Auch in einzelnen Schwellenländern wie etwa in Indien, Brasilien oder Russland gibt es Anzeichen, die für ein leicht anziehendes Wachstum im kommenden Jahr sprechen. Wir sind deshalb weiterhin der Überzeugung, dass die Verlangsamung der Weltwirtschaft mehr und mehr einer Stabilisierung Platz machen wird.

Gewinnberichtssaison wieder überraschend gut

Neben einer Entschärfung beim Handelskonflikt sorgte auch die erste Hälfte der Gewinnberichtssaison für Rückenwind. Im Vorfeld befürchteten die Finanzanalysten im Jahresvergleich einen Gewinnrückgang von knapp vier Prozent für die US-Unternehmen. Allerdings kann mittlerweile mit einem leichten Anstieg gerechnet werden. Der Anteil positiver Gewinnüberraschungen ist sogar höher als in den Quartalen zuvor. Das heißt, die Unternehmen hatten vor der Berichtsaison sehr gute Arbeit geleistet, die Erwartungen zu dämpfen. Auch die Befürchtung, der Geschäftsausblick könnte sich allgemein stärker eintrüben, bestätigte sich bislang nicht. Zwar wird erneut auf die bekannten Risiken hingewiesen. Doch größtenteils werden keine drastischen Gewinn- und Umsatzkorrekturen nach unten vorgenommen. Für das Gesamtjahr 2020 belaufen sich die Gewinnwachstumserwartungen des Konsensus auf gut zehn Prozent, für den MSCI Welt auf neun Prozent. Unter Berücksichtigung unseres globalen Konjunkturbildes erachten wir beide Schätzungen allerdings als zu optimistisch. Wir rechnen mit etwa fünf Prozent für die Indexmitglieder des globalen Aktienmarktes.

Gewinnvorsprung der USA nimmt ab


Die US-Unternehmen haben in den vergangenen Quartalen stark von der Steuerreform der Trump-Regierung profitiert. Das Gewinnwachstum bewegte sich dementsprechend deutlich über dem der anderen Industriestaaten. Dieser Effekt läuft sukzessive aus, sodass sich das Gewinnwachstum dem der anderen Regionen wieder annähert. Ungeachtet dessen erwarten wir, dass die US-Unternehmen einen Gewinnvorsprung halten können. Zwar haben die jüngsten Konjunkturdaten im Vergleich zum Rest der Welt enttäuscht, aber die USA wachsen nach wie vor stärker als die meisten anderen Industriestaaten. Und trotz des bereits lange währenden Aufschwungs und der niedrigen Arbeitslosenquote hält sich das Lohnwachstum noch in Grenzen. Der US-Aktienmarkt weist aber eine überdurchschnittliche Bewertung auf. Dies macht ihn für den Fall überraschend schlechter Nachrichten korrekturanfälliger. Insofern haben die USA unseres Erachtens etwas an Attraktivität verloren.

Schwellenländer wieder attraktiver

Bei den Schwellenländern verhält es sich umgekehrt. In den vergangenen Quartalen mussten dort die Konsenserwartungen immer weiter nach unten geschraubt werden. Zwar signalisierten die konjunkturellen Frühindikatoren im gleichen Zeitraum eine bessere Entwicklung als in den Industriestaaten. Doch noch wichtigere Treiber für die Gewinne und damit die Kurse der Aktiengesellschaften in den Schwellenländern sind allerdings der globale Handel und die Entwicklung des US-Dollar. Beim Handel sollte es in den nächsten Monaten zu einer Stabilisierung kommen, sofern sich die USA und China – und danach sieht es derzeit aus – auf ein erstes Abkommen verständigen können. Dies dürfte die Stimmung der globalen Investoren weiter aufhellen und den US-Dollar gegenüber den Schwellenländerwährungen zumindest nicht weiter aufwerten lassen. Für Unternehmen in den Schwellenländern ist anders als für diejenigen in Industriestaaten eine starke Währung von Vorteil, weil sie oftmals und zum großen Teil in Fremdwährung, vor allem US-Dollar, verschuldet sind. Das Bild für die Schwellenländer sollte sich also langsam aufhellen, sodass wir dort wieder mehr Potenzial sehen, zumal ihre Bewertung, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, unter dem langfristigen Durchschnitt liegt.

Japanischer Yen weiterhin attraktiv bewertet

In Japan verlor die jährliche Inflationsrate erneut an Dynamik und betrug im August 0,2 Prozent. Einen geringeren Preisanstieg erlebte das Land zuletzt vor drei Jahren. Obwohl niedrige Inflationsraten in Japan nichts Neues sind, dürfte die Bank of Japan (BoJ) dem gedämpften Preisanstieg mit Skepsis entgegenblicken. Trotzdem erwarten wir keine expansivere Geldpolitik der BoJ. Denn die Mehrwertsteuererhöhung wird die Jahresinflationsrate über die nächsten Monate künstlich hochhalten. Die Markterwartung einer expansiveren Geldpolitik dürfte sich daher nicht erfüllen und dem japanischen Yen wieder Auftrieb verleihen. Ein zusätzliches Argument für den Yen ist seine weiterhin attraktive Bewertung.

 

Veröffentlicht am: 05.11.2019

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