Die Zahlen vom Oktober sind enttäuschend. Es wurden lediglich 12.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, während im Privatsektor 28.000 Arbeitsplätze verloren gingen.
Die Situation erscheint zunächst frustrierend, doch möglicherweise ist sie weniger kritisch als angenommen. Die Hurrikane "Helene" und "Milton" sind höchstwahrscheinlich für das negative Ergebnis verantwortlich, wie das BLS (Bureau of Labor Statistics) in einer Anmerkung zur üblichen Pressemitteilung erklärt.
Als Ursache für die Abweichung werden insbesondere der Zeitpunkt und die Länge des Datenerhebungszeitraums genannt. Diese Erklärung erscheint plausibel, allerdings weist das BLS darauf hin, dass eine Isolierung wetterbedingter Effekte nicht möglich ist. Andere Daten für Oktober wirken dann schon beruhigender: Die Arbeitslosenquote blieb mit 4,1 Prozent unverändert, während die Erwerbsquote nur geringfügig von 62,7 Prozent auf 62,6 Prozent sank. Die Gesamtbeschäftigung verzeichnete einen Rückgang von 368.000 Personen. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die meisten dieser Menschen aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind (218.000).
Dies lässt die Möglichkeit offen, dass diese in den Arbeitsmarkt zurückkehren, sobald die Auswirkungen der Hurrikane nachlassen. Diese Einschätzung wird zudem durch die nur geringen Veränderungen der Arbeitslosenversicherungsansprüche im gleichen Zeitraum gestützt. Die interessanteste Erkenntnis aus dem Oktoberbericht könnte aber die Lohnentwicklung sein. Der durchschnittliche Stundenlohn ist mit 0,4 Prozent zum Vormonat etwas kräftiger gestiegen. Diese Entwicklung gibt im Hinblick auf die Inflation keinen Anlass zur Sorge. Sie deutet jedoch darauf hin, dass die Arbeitsmärkte robuster bleiben als ursprünglich angenommen.
Insgesamt zeigt der Bericht, dass sich der Arbeitsmarkt trotz der dramatischen Wetterbedingungen im Gleichgewicht befindet und ein gewisser geringfügiger Preisdruck bestehen bleibt. All diese sollte die US-Notenbank nicht daran hindern, die Zinsen auf der bevorstehenden Sitzung weiter zu senken.