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Freitag, 29. März 2024
   
 

UniCredit Bank Austria Branchenüberblick

Sonniges Branchenklima in der Bauwirtschaft und im Dienstleistungssektor

Die Unternehmensbefragungen auf Branchenebene von November 2019 vermitteln ein uneinheitliches, teilweise sogar erfreuliches Konjunkturbild.

Selbst in der Industrie, die seit Monaten von Produktionseinbußen berichtet, haben sich die Produktionserwartungen einzelner wichtiger Branchen im November wieder etwas verbessert. Dies gilt vor allem für den Maschinenbau und die Elektronikhersteller.

Die Bauunternehmen und die Dienstleister berichten zum Großteil noch stark steigende Zuwächse und sind auch in ihren Erwartungen für die nächsten Monate per Saldo optimistisch geblieben. „In Summe hat sich das Wirtschaftswachstum in Österreich 2019 deutlich verlangsamt, die Unternehmen haben aber gegen Jahresende keinesfalls vollständig das Vertrauen in die weitere Geschäftsentwicklung verloren“, sagt Günter Wolf, Ökonom der UniCredit Bank Austria.

Industriekonjunktur nähert sich ihrem Tiefpunkt Anfang 2020

Die Industrieproduktion, die im ersten Quartal 2019 noch deutlich zugelegt hat, ist von Mai bis September im Vergleich zum Vorjahr bereits um 1,5 Prozent gesunken. Gleichzeitig sind die Produktionserwartungen der Unternehmen bis November fast kontinuierlich vorsichtiger geworden und haben eine weitere Abkühlung der Industriekonjunktur angekündigt. Das Industrieklima hat sich deutlich eingetrübt.

Hintergrund sind im Wesentlichen die Verlangsamung der Investitionsausgaben im In- und Ausland sowie die Turbulenzen der europäischen Autoindustrie. Das Gesamtjahr 2019 wird Österreichs Industrie bestenfalls mit einer Stagnation der Produktionsleistung abschließen. „Voraussichtlich wird die Industrieproduktion im ersten Quartal 2020 weiter sinken, dann aber ihren Tiefpunkt erreicht haben“, sagt Wolf.

Im November 2019 haben zwar alle großen Industriebranchen ihre aktuelle Geschäftstätigkeit schlechter beurteilt. Allerdings ergab die Frage nach den Produktionserwartungen für die nächsten Monate schon ein differenzierteres Konjunkturbild: Während die pessimistischen Erwartungen per Saldo bei den Kunststoffverarbeitern, der Elektrotechnik und der Kfz-Industrie noch gestiegen sind, hat sich die Zahl der Unternehmen in der Lebensmittelerzeugung, der Chemie und der Stahl- und Metallwarenerzeugung, die mit weiteren Rückschlägen rechnen, wieder verringert. Die Maschinenbauer und die Hersteller von Elektronikprodukten sind im November per Saldo sogar optimistischer geworden. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass sich die Industriekonjunktur Anfang 2020 auf tiefem Niveau stabilisiert.

Baukonjunktur bleibt 2020 eine Wachstumsstütze

Die Bauwirtschaft war 2019 einer der wachstumsstärksten Sektoren in Österreich. Mit 9 Prozent preisbereinigt hatte die Bauwirtschaft 2018 das stärkste Umsatzwachstum seit 15 Jahren. Im Vergleich dazu hat sich die Baukonjunktur 2019 erheblich abgekühlt. Dennoch dürfte die Branche im Gesamtjahr 2019 ein Umsatzplus im Bereich von 4 bis 5 Prozent real erreicht haben. Alleine bis September legte der Umsatz preisbereinigt um 7 Prozent zu, mit ähnlich hohen Zuwächsen im Hoch- und im Tiefbau.

Noch im November ist das Geschäftsvertrauen in allen Sparten wieder leicht gestiegen. Im Hochbau signalisierten die Vertrauenswerte, dass die Neubautätigkeit langsam von den Adaptierungsarbeiten als Impulsgeber abgelöst wird, eine Entwicklung, die sich 2020 wahrscheinlich fortsetzen wird. Voraussichtlich wird aber der Wohnungsneubau auch 2020 zulegen, während der Wirtschaftsbau weiter an Tempo verliert.

Auch die Tiefbauunternehmen beurteilten ihre Auftragslage im November wieder deutlich besser als in den Vormonaten. Die Wachstumsaussichten der Sparte sind auch über die ersten Monate 2020 hinaus positiv, Grund ist die zu erwartende lebhafte Entwicklung der Straßen- und Tunnelbauinvestitionen.

„Das überdurchschnittlich hohe Beschäftigungswachstum von 4 Prozent in den ersten elf Monaten 2019 ist ein Spiegel der anhaltend erfreulichen Baukonjunktur. Die Zahl der Arbeitsplätze hat sowohl im beschäftigungsintensiven Hochbau als auch im Tiefbau in ähnlich hohem Ausmaß zugelegt. Im Vergleich dazu ist die Baubeschäftigung in den zehn Jahren davor nur um durchschnittlich 0,6 Prozent im Jahr gestiegen“, sagt Wolf.

Konjunkturklima im Dienstleistungssektor ist sonnig geblieben


Der Dienstleistungssektor, in diesem Fall wirtschaftsnahe Dienstleistungen und der Tourismus, zählt seit 2016 zu den wachstumsstärksten Wirtschaftsbereichen in Österreich. Nach einem Rekordergebnis 2018 mit einem Umsatzplus von knapp 6 Prozent nominell hat sich das Sektorwachstum in den ersten drei Quartalen 2019 doch erheblich auf durchschnittlich 4 Prozent nominell verlangsamt.

Das Jahresergebnis wird noch darunter liegen, wie die schwächeren Geschäftsvertrauenswerte für das vierte Quartal vermuten lassen. Die Befragungsergebnisse schließen aber einen stärkeren Rückschlag aus. Außerdem sind die Nachfrageerwartungen für die nächsten drei Monate im November über den langfristigen Ergebnissen geblieben, weshalb im Dienstleistungssektor auch noch Anfang 2020 stabile Zuwächse zu erwarten sind.

Im November wurden nur bei den Verkehrsdienstleistungen von einer Mehrzahl der Unternehmen negative Nachfrageerwartungen registriert. In dem Bereich sind die Umsätze schon in den ersten drei Quartalen mit 3 Prozent nominell nur unterdurchschnittlich gestiegen, in erster Linie gebremst von der schwachen Industrie- und Exportkonjunktur in Österreich.

Unter der Industrieschwäche leiden auch die Ergebnisse der Arbeitskräftevermittler und sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen. Hier sind die Nachfrageerwartungen im November zum Teil aber sogar wieder deutlich optimistischer geworden. Auch die IT-Dienstleister, die Anbieter freiberuflicher Dienste und die Unternehmen im Beherbergungs- und Gaststättenwesen waren im November hinsichtlich der Nachfrageentwicklung in den kommenden Monaten zuversichtlicher und signalisierten damit, dass sie weitere, überdurchschnittlich hohe Umsatzergebnisse über 2019 hinaus erwarten.

Die Sparten verbuchten bereits in den ersten drei Quartalen 2019 ein Umsatzwachstum von jeweils rund 5 Prozent nominell und lieferten damit einmal mehr die höchsten Wachstumsbeiträge im Dienstleistungssektor. „Die optimistischen Befragungsergebnisse im November 2019 im Dienstleistungssektor, zum Teil auch in industrienahen Dienstleistungsbranchen, unterstützen die Annahme einer möglichen Konjunkturstabilisierung im Lauf des Jahres 2020“, sagt Wolf.

 

Veröffentlicht am: 20.12.2019

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