Der S&P 500 verlor zuletzt auf Schlusskursbasis mehr als 4 % von seinem Höchststand. Sorgen über zu hohe Bewertungen im Technologiesektor und die Angst, dass die Federal Reserve weniger "taubenhaft" agieren könnte als erwartet, führten zu einem gesunden Rücksetzer, der sich auch auf andere Aktienregionen und Edelmetalle ausweitete. Diese kleine Korrektur war aus unserer Sicht überfällig und rein technischer Natur.
Üblicherweise kommt es im S&P 500 alle zwei bis drei Monate zu Gegenbewegungen von 3 bis 5 %. Die letzte derartige Bewegung liegt allerdings bereits mehr als sechs Monate zurück. Da die Q3-Berichtssaison sehr solide verläuft und viele institutionelle Anleger derzeit untergewichtet in Aktien sind, rechnen wir mit einer Jahresendrally. Diese wird zusätzlich durch verstärkte Aktienrückkaufprogramme der Unternehmen gestützt, was der typischen saisonalen Marktentwicklung entspricht. Ein weiterer Faktor ist, dass sich das Kaufvolumen aufgrund der in vielen Ländern rund um die Feiertage geschlossenen oder verkürzt geöffneten Börsen auf weniger Handelstage konzentriert. Dies führt zu einer höheren Handelsaktivität an den verbleibenden Öffnungstagen, was tendenziell stärkere Kursanstiege begünstigt.
Kurzfristiger Ausblick
Nach den politischen Spannungen rund um den US-Shutdown und die mit großer Spannung erwarteten Geschäftszahlen für das dritte Quartal von NVIDIA richtet sich die Aufmerksamkeit wieder auf die andere Seite des Atlantiks, insbesondere auf Trumps umstrittenen 28-Punkte-Plan für die Ukraine. In Frankreich werden zudem weitere Auseinandersetzungen um den neuen Haushalt im Parlament erwartet. Trotz der Beendigung des US-Shutdowns wird die Veröffentlichung der Konjunkturdaten in den USA weiterhin zeitlich verzögert sein.
Heute wird der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex (Nov.) veröffentlicht, gefolgt von den Erzeugerpreisen (Sep.) sowie dem Verbrauchervertrauen (Nov.) in den USA am Dienstag. Am Mittwoch werden die BIP-Wachstumsrate (Q3), der Chicago PMI (Nov.) sowie der Kern-PCE-Deflator (Okt.) in den USA veröffentlicht. Am Donnerstag wird das Protokoll der letzten EZB-Sitzung erwartet, während am Freitag die Verbraucherpreisindizes (Nov.) in Deutschland und Frankreich auf der Agenda stehen.