
Eine  Kokosnuss vor einem magischen Sonnenuntergang schlürfen, dem   Meeresrauschen lauschen… und diese lästige Mücke verjagen, die ins Ohr   summt. Selbst im schönsten Urlaubsidyll lauern unangenehme   Überraschungen in Form von Tropenkrankheiten. Diese können durch eine   Vielzahl von Faktoren übertragen werden – darunter besagte Mücken,   kontaminiertes Wasser oder Parasiten. 
Laut einer aktuellen  Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) steigen  beispielsweise die  Fälle von Denguefieber in Deutschland rasant an. So  wurden bis zum 19.  August 2024 knapp 1.232 Infektionen gemeldet. Doch  woran erkennen  Rückkehrer nach einer Fernreise mögliche unerwünschte  Souvenirs? Dazu  klärt Bettina Konzack, Reiseexpertin der ERGO  Reiseversicherung (ERV)  auf: Auf welche Symptome sollte man achten?  Welche Krankheiten sind wo  auf dem Globus verteilt? Und welche  präventiven Maßnahmen kann man vor  der lang ersehnten Traumreise  treffen? 
Von Dengue-Fieber bis Zika-Virus: die Mücken 
Tropenkrankheiten  gibt es viele – sowohl bekannte als auch weniger  verbreitete. Eins  haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie sind für  Betroffene höchst  unangenehm. Manche von ihnen können bei zu später  oder falscher  Behandlung sogar tödlich enden. Dabei gibt es  unterschiedliche Erreger,  die zu diversem Unwohlsein führen. Ein  Beispiel: die Mücke. „Die  sogenannte Anopheles Mücke ist  verantwortlich für den Klassiker unter  den Tropenkrankheiten – Malaria.  Wenn Reisende aus Afrika, Asien und  Südamerika nach Hause kommen und  von Fieberanfällen, Schüttelfrost,  Muskel- und Kopfschmerzen,  Schweißausbrüchen sowie Übelkeit und  Erbrechen betroffen sind, sollten  alle Alarmglocken angehen. Äußerst  schwere Fälle können bis zum  Organversagen führen. Insbesondere Kinder  und Schwangere sind  gefährdet“, warnt die Reiseexpertin Bettina Konzack.  Nachweisen  kann ein Arzt die Parasiten, die durch einen Mückenstich  übertragen  werden, über eine Blutuntersuchung. Auch das Dengue-Fieber,  das in den  letzten Jahren verstärkt in den Medien und Arztpraxen  behandelt wurde,  wird über das fliegende Insekt übertragen. "Die  tagaktive asiatische  Tigermücke (Fachsprache: Aedes-Mücke) sorgt für  hohes Fieber, starke  Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen und  Hautausschlag und ist in vielen  tropischen und subtropischen Regionen zu  finden. „Das Dengue-Fieber ist  derzeit ein großes Thema und Gegenstand  vieler Diskussionen, da sich  die Mücke auf Grund des Klimawandels, der  Globalisierung und auch der  zunehmenden Urbanisierung immer weiter  ausbreitet und – wie an den  hohen Infektionszahlen in Deutschland zu  erkennen – auch uns immer mehr  betrifft“. 
Übrigens: Auch andere  Fieber-Arten  werden durch die Aedes-Mücken übertragen. Dazu zählen unter  anderem  Gelb-, Zika-, West-Nil- und das Chikungunya-Fieber.  „Grundsätzlich  ähneln sich die einzelnen Fieber-Arten im Grundsatz in  ihren Symptomen.  Besonderheiten gibt es vereinzelt. Beim Gelbfieber kann  es bei  fehlender Impfung beispielsweise zu Gelbsucht kommen, das   Chikungunya-Fieber bedeutet so viel wie ‚der gekrümmt Gehende‘ – der   Name deutet auf die eingeschränkte Bewegungsfreiheit durch starke   Gelenkschmerzen hin“, verrät Bettina Konzack. Präventionsmaßnahmen   reichen von der simplen Benutzung eines Mückensprays und dem Tragen   langer Kleidung bis hin zu Moskitonetzen und einer Impfung.
     
Von Amöbenruhr bis Typhus: Kontaminiertes Wasser 
In  Deutschland haben wir das große Glück, unsere tägliche   Trinkwasser-Dosis direkt aus dem Hahn zu gewinnen. Das ist nicht überall   so: Überholte Leitungssysteme und unsaubere Quellen wie beispielsweise   Brunnen geben Bakterien und Viren die Möglichkeit, sich ungehindert zu   verbreiten und zu unbequemen Darminfektionen zu führen.   Urlaubsrückkehrer, die mit Durchfall, Erbrechen, starken Bauchschmerzen,   Blut im Stuhl und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt zu kämpfen haben,   sollten sich ärztlich beraten lassen. Dahinter könnten Krankheiten wie   die Amöbenruhr, Typhus oder Cholera stecken. Die Reiseexpertin der ERV   erläutert: „Ursache dieser Krankheiten sind größtenteils  verunreinigtes  Trinkwasser, das aber beispielsweise auch über das  Abspülen von  Lebensmitteln, oder das tägliche Zähneputzen in den Körper  gelangen  kann“. Die Amöbenruhr ist für Reisende nach Thailand,  Indien, Vietnam,  Kenia oder Bangladesch ein Thema. Die Inkubationszeit  bis zum Ausbruch  kann sogar mehrere Jahre dauern – kann aber auch  völlig unbemerkt  bleiben. Grundsätzlich macht es sich dabei eine  Amöbenart im Dickdarm  bequem und vermehrt sich fleißig. „Typhusbakterien werden insbesondere  durch Schalentiere aus Gebieten mit verunreinigtem Abwasser übertragen“,  sagt Konzack. „Südamerika,  Südostasien und Afrika sind hier besonders  gefährdet, bei unerkannten  Fällen kann die bakterielle Infektion sogar  zu einer Hirnhautentzündung  führen. Behandelt wird die Infektion mit  Antibiotika, eine Impfung  kann den Ausbruch verhindern.“ Auch Cholera  ist nach wie vor ein  Thema in einigen Ländern. Dabei kommt es zu  dünnflüssigen Durchfällen  oder wässrigem Erbrechen, was zu einem Defizit  des wichtigen  Elektrolyt- und Wasserhaushalts im menschlichen Körper  führt.  Grundsätzlich sollten Reisende auf eine gute Hygiene achten,   unzureichend gekochtes Essen vermeiden und abgepacktes oder abgekochtes   Wasser trinken, um das Risiko möglichst gering zu halten.
Tropenkrankheiten erkennen und richtig behandeln 
„Die  Liste ist lang, die Symptome divers, die Fachbegriffe komplex.   Grundsätzlich sollte man Fernreisen deshalb nicht ängstlich antreten   oder sich abschrecken lassen. Ich würde allerdings jedem bei der   Reiseziel-Recherche raten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und   Vorkehrungen zu treffen“, rät Bettina Konzack. „Als nützliche  Informationsquellen bieten sich Tropeninstitute, spezialisierte  Fachärzte oder das Auswärtige Amt an.“  Um vor Ort bestens abgesichert zu  sein, bietet sich eine gute  Reiseversicherung an, die Betroffene auf  Reisen nicht im Stich lässt.  Die ERGO Reiseversicherung bietet  Weltentdeckern einen weltweiten  individuellen Schutz an. Ob gezielt für  eine bestimmte Fernreise oder  eine Absicherung für 365 Tage im Jahr –  die Möglichkeiten sind  vielseitig. Auch interessant: Die  Reiseversicherung für  Langzeitaufenthalte. Wer beispielsweise für  mehrere Monate den Globus  bereisen, nach dem Abschluss im Ausland  arbeiten will oder ähnliches  vorhat, ist damit für maximal 24 Monate  optimal abgesichert. Damit die  Kokosnuss zum Sonnenuntergang ohne Folgen  bleibt.
Foto: Jorge-Franganillo/Unsplash