
(w&p)  In Deutschland nutzen viele Menschen Modeartikel und Accessoires  bereits nachhaltig – sie geben einen langen Nutzungszyklus von über fünf  Jahren an. Dies belegt eine repräsentative Studie von YouGov im Auftrag  des Rucksack- und Reisegepäck-Herstellers CABAIA. 
Sie gibt  Einblick in die Nutzungsdauer verschiedener Modeartikel und zeigt:  Nachhaltigkeit spielt eine zunehmende Rolle, doch es gibt deutliche  Unterschiede je nach Altersgruppe, Geschlecht und Einkommen – sogar je  nach bevorzugtem Social-Media-Kanal. 
Je älter die Deutschen, desto länger nutzen sie Rucksäcke und Taschen, aber auch Schuhe, Hosen und Oberteile.  „Eine mögliche Erklärung für dieses Verhalten: Ältere Menschen gehen  womöglich pfleglicher mit ihren Sachen um als Jüngere, achten mehr auf  Qualität und weniger auf Modetrends“, erklärt Elisabeth Papatola, Co-Founder Deutschland von CABAIA.
Deutsche im Alter von 25 und 34 Jahren wechseln laut Studie am häufigsten Kleidung und Accessoires: „Sie haben in der Regel schon ein eigenes Einkommen und Fashion-Trends sind ihnen wichtig“, erklärt Elisabeth Papatola. 
Das nachhaltigste Mode-Item der Deutschen ist der Koffer
72  Prozent der Befragten nutzen ihren Koffer länger als fünf Jahre – mit  einem Höchstwert von 77 Prozent in der ältesten Altersgruppe ab 55  Jahre. Auch Rucksäcke und Reisetaschen sind langlebig: So geben 64  Prozent der Deutschen an, diese über fünf Jahre zu nutzen. Handtaschen  und Umhängetaschen haben eine geringere Langlebigkeit, viele ersetzen  sie schon nach wenigen Jahren oder nutzen sie gar nicht. Jacken nutzt  fast die Hälfte der Deutschen über fünf Jahre. Hosen und Pullover kommen  danach, sie haben eine kürzere durchschnittliche Nutzungsdauer, nur  zwischen 26 und 30 Prozent geben an, diese Modeartikel über fünf Jahre  zu nutzen. Während die Nutzungsdauer je nach Alter sich bei fast allen  untersuchten Modeartikeln erhöht, ist es beim Rucksack anders: Den  tragen die 18-24-Jährigen am längsten - 63 Prozent geben an, das  Accessoire mehr als fünf Jahre zu nutzen. „Bei Rucksäcken zeigt die Gen Z ein sehr nachhaltiges Verhalten“, erklärt Elisabeth Papatola. 
Kaum Geschlechter-Unterschiede
Männer  und Frauen nutzen Modeartikel ähnlich lange. Jacken, Hosen und Schuhe  werden oft über Jahre getragen. Unterschiedlich ist nur, dass Frauen  Handtaschen häufiger nutzen und deutlich länger behalten, während Männer  Mützen häufiger tragen.
Das Einkommen beeinflusst die Nutzungsdauer von Modeartikeln – aber nicht einheitlich. 
Haushalte  mit höherem Einkommen ab zirka 5.000 Euro neigen dazu, bestimmte  Modeartikel (z. B. Schuhe, Hosen, Handtaschen) schneller zu ersetzen.  Bei mittlerem Einkommen, zwischen 3.000 und 4.500 Euro, zeigen  Verbraucher bewusst eher nachhaltige Konsummuster, sie nutzen Kleidung  und Accessoires länger. Auch im Niedriglohnsegment gibt es Gruppen, die  Fast Fashion konsumieren, sodass ein geringes Einkommen nicht  automatisch mit einer längeren Nutzungsdauer einhergeht. Langlebige  Produkte wie Jacken oder Koffer werden über alle Einkommensgruppen  hinweg ähnlich lange genutzt. „Anhand der längeren Nutzungszyklen ab  einem Haushaltsnettoeinkommen von über 4.000 Euro ist zu erkennen, dass  hier tendenziell Produkte mit hoher Qualität angeschafft wurden, die  länger halten. Interessant ist überdies, dass Menschen mit niedrigem  Einkommen Dinge häufiger wechseln – obwohl es jedes Mal ein Investment  bedeutet“, sagt Elisabeth Papatola. 
TikTok Nutzer zeigen Tendenz zu Fast Fashion
Die  TikTok Nutzer und Snapchat Nutzer sind laut Studie diejenigen, die  deutlich häufiger als der Gesamtschnitt sowohl Kleidungsstücke als auch  Accessoires weniger als ein Jahr oder unter zwei Jahren nutzen. „Zwar  ist der Anteil derer, die ihre Modeartikel länger als fünf Jahre tragen  auch beachtlich, aber im Vergleich zum gesamtdeutschen Schnitt  tendieren sie in allen Kategorien häufiger zu Fast Fashion“, erklärt Elisabeth Papatola die Studienergebnisse. 
„Unsere  Studie zeigt: Billig ist in punkto Modeartikel und Accessoires nicht  zwangsläufig günstiger. Wer in hochwertige Produkte greift, hat auf  lange Sicht sogar eine Ersparnis, weil länger nichts Neues angeschafft  werden muss“, fasst Elisabeth Papatola zusammen. Abgesehen vom  Sparfaktor sei die längere Nutzung von Produkten ein zentraler Schlüssel  zu einem nachhaltigen Lebensstil. 
Interessierte finden den gesamten Slow Fashion Report hier zum Download. 
Foto: Pixabay