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Apple mit saftigem Plus im vierten Quartal

Marktkommentar von Violeta Todorova, Senior Research Analyst bei Leverage Shares



Während der globale Technologiesektor inmitten der KI-Welle um die Führungsrolle ringt, rückt auch Apple wieder stärker in den Mittelpunkt. Nach Jahren an der Spitze wurde der Konzern aus Cupertino zuletzt von Nvidia als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst – nicht zuletzt, weil Apple im Bereich der Künstlichen Intelligenz lange hinterherhinkte.

Nun zeichnet sich eine Wende ab: Laut jüngsten Medienberichten soll das kommende Betriebssystem iOS 27 generative Sprachfunktionen für Siri, kontextbasierte Empfehlungen und automatisierte Workflows bieten. Funktionen, die das Zusammenspiel von Geräten und Diensten grundlegend verändern könnten. Zusammen mit deutlich gestiegenen Investitionen in KI signalisiert das, dass Apple nicht länger nur reagiert, sondern wieder Standards setzen will. Damit könnte der Konzern den Übergang in eine neue Ära einleiten, in der Künstliche Intelligenz und Services zum Rückgrat des Geschäfts werden. Eine Entwicklung, die sich bereits in den aktuellen Quartalszahlen widerspiegelt.

Rekordumsatz und hohe Margen markieren Wendepunkt

Apple erzielte im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen Rekordumsatz von 102,47 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und über den Erwartungen der Analysten. Das Bruttoergebnis belief sich auf 48,3 Milliarden US-Dollar, bei einer Bruttomarge von 47,2 Prozent – dem oberen Ende der Prognosespanne. Der Nettogewinn stieg um 86,4 Prozent auf 27,47 Milliarden US-Dollar. Damit schließt Apple ein starkes Geschäftsjahr mit einem Gesamtumsatz von 416,16 Milliarden US-Dollar und einem Nettogewinn von 112 Milliarden US-Dollar ab. Diese Zahlen zeigen, dass Apple selbst in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld seine Profitabilität ausbauen kann – getragen vom robusten Hardwaregeschäft und einem stark wachsenden Servicebereich.

Hardware: iPhone und Mac bleiben Wachstumstreiber

Der Hardwareumsatz legte im Jahresvergleich um 5,3 Prozent auf 73,7 Milliarden US-Dollar zu. Haupttreiber war die erfolgreiche Einführung des iPhone 17, das mit KI-gestützter Kamera und verbessertem Energiemanagement neue Nachfrageimpulse setzte. Trotz verzögerter Auslieferungen in China erreichten die iPhone-Verkäufe 49 Milliarden US-Dollar – ein Plus von sechs Prozent zum Vorjahr. In den USA und China lag die Nachfrage nach den neuen Modellen zu Beginn des Verkaufszeitraums 14 Prozent über dem Vorgängerstart.

Auch der Mac verzeichnete mit 8,73 Milliarden US-Dollar Umsatz ein kräftiges Wachstum von 12,7 Prozent, angetrieben vom neuen M5-Chip, der eine 3,5-fach höhere KI-Leistung bietet. Apple positioniert sich damit klar als Anbieter intelligenter Hardware, die nahtlos mit KI-Funktionen verknüpft ist. Laut Management dürfte das erste Quartal 2026 das stärkste iPhone-Quartal in der Unternehmensgeschichte werden. Erwartet wird ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich.

Services überholen erstmals das iPhone

Der eigentliche Wendepunkt liegt jedoch im Servicegeschäft. Der Umsatz in dieser Sparte stieg um mehr als 15 Prozent auf 28,75 Milliarden US-Dollar, die Marge auf beeindruckende 75,3 Prozent. Damit leisten Services erstmals den größten Beitrag zum Bruttogewinn und überholen das iPhone: 42 Prozent des Konzerngewinns stammen nun aus dem Service-Bereich, während das iPhone auf 41 Prozent kommt. Streaming, iCloud, App Store, FinTech- und Abo-Dienste bilden den Kern dieses margenstarken Wachstumssegments. Die Margen sollen laut Apple auch künftig über 70 Prozent bleiben – ein entscheidender Faktor für die Stabilität des Gewinns in den kommenden Jahren.

China bleibt Schwachpunkt – neue Impulse durch das iPhone 17

In der Region China blieb das Geschäft mit 14,49 Milliarden US-Dollar Umsatz 3,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Preisdruck durch lokale Anbieter sowie politische Unsicherheiten wirken weiterhin belastend. Dennoch zeigen erste Absatztrends, dass die verbesserten Kamerasysteme und Chips der iPhone-17-Reihe allmählich Marktanteile zurückgewinnen. Apple hat daraufhin die Produktionsziele für das Basismodell um 25 Prozent und für das Pro Max um 60 Prozent erhöht. Ein Signal für eine anziehende Nachfrage.

Solide Bilanz, hohe Liquidität und starke Investitionen


Zum Quartalsende verfügte Apple über 132 Milliarden US-Dollar an Barmitteln und marktfähigen Wertpapieren. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden um 6,1 Prozent reduziert, während der operative Cashflow ein Rekordniveau von 29,73 Milliarden US-Dollar erreichte. Das Verhältnis von operativem Cashflow zu Nettogewinn lag bei 1,08 – ein Indikator für die hohe Qualität der Erträge. Die Investitionen stiegen um 34,5 Prozent auf 12,7 Milliarden US-Dollar, vor allem durch verstärkte Ausgaben für KI-Infrastruktur, Chipentwicklung und gezielte Zukäufe. CEO Tim Cook betonte, dass Apples nächste Wachstumsphase „AI-driven and services-centric“ sein werde.

Künstliche Intelligenz als neue Wachstumsfront


Apples KI-Strategie nimmt konkrete Formen an. Der Sprachassistent Siri wird derzeit vollständig überarbeitet und mit Large Language Models (LLMs) ausgestattet, die mit dem Update auf iOS 27 im Jahr 2026 eingeführt werden sollen. Parallel dazu plant Apple Investitionen in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar in die USA – in Chipdesign, Rechenzentren und KI-Forschung, einschließlich eines neuen Entwicklungszentrums in Houston. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an faltbaren iPhones sowie an einer Reihe von AR-/VR-Headsets und Smart Glasses, die 2026 bzw. 2027 erwartet werden. Diese Produkte sollen das Hardware-Ökosystem erweitern und Apples Position im Bereich Mixed Reality festigen.

Bewertung und Ausblick: Stabiler Kurs, hoher Anspruch

Mit einer Marktkapitalisierung von über vier Billionen US-Dollar und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 36 bleibt Apple hoch bewertet. Doch die starke Cashflow-Generierung und die Verschiebung des Geschäftsmodells hin zu margenstarken Services und KI-gestützter Hardware rechtfertigen eine Premiumbewertung.
Für das Geschäftsjahr 2026 rechnet das Management mit einem hohen einstelligen Wachstum bei Umsatz und Gewinn. Treiber sind anhaltende iPhone-Upgrades, zunehmende Service-Monetarisierung und die Integration Künstlicher Intelligenz in das gesamte Produktportfolio.

Technische Perspektive

Nach einem Kursrückgang um fast 35 Prozent zwischen Dezember 2024 und April 2025 hat sich die Aktie deutlich erholt. Seit Jahresbeginn liegt sie 7,7 Prozent im Plus und befindet sich weiter in einem stabilen Aufwärtstrend. Der langfristige Ausblick bleibt positiv: Ein Kursziel von rund 300 US-Dollar gilt als realistisch, mit Potenzial für weitere Zuwächse bei erfolgreicher Umsetzung der KI-Strategie.

Apple definiert sich neu

Apples jüngstes Quartal markiert mehr als nur ein starkes Ergebnis – es steht für einen strategischen Wendepunkt. Das Unternehmen wandelt sich von einem Hardware-Giganten zu einem integrierten KI- und Service-Ökosystem. Während das China-Geschäft weiterhin Beobachtung erfordert, zeigen Rekordmargen, starke Cashflows und eine klare Innovationsagenda, dass Apple in der Lage ist, den nächsten Technologietransformationszyklus aktiv zu gestalten und nicht nur darauf zu reagieren.
 
Chart-Quelle: TradingView 

 

Veröffentlicht am: 11.11.2025

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