Mit seiner 26. Ausgabe lädt Young Euro Classic auch in diesem Sommer wieder zu einem höchst abwechslungsreichen Festival mit Jugendorchestern aus aller Welt ein.
Vom 1. bis 17. August kommt das Publikum im Konzerthaus Berlin in den Genuss von 17 Abendkonzerten und 6 Ensemblekonzerten. Klassik, Jazz, Tanz, Symphonik, ältere Meisterwerke und Deutsche Erstaufführungen verbinden sich zu einem Musikerlebnis, bei dem das europäische Anliegen von Freiheit, Gleichheit und Solidarität in seiner ganzen Aktualität stets mitschwingt.
An den Festivalwochenenden bieten die Ensemblekonzerte im Rahmen des Festivals im Festival „FUTURE NOW – Tomorrow’s Traditions Today“ Einblicke in traditionelle Musikkulturen Boliviens, Indonesiens, Gambias, Afghanistans (im Exil), Indiens und der sámischen Region.
Young Euro Classic vereint jeden Sommer Musiker:innen aus der ganzen Welt und gibt uns den Hauch von Morgen. Die Energie und Leidenschaft dieser herausragenden Künstler:innen zeigt uns: die Orchester von Morgen sind strahlend und energisch. Sie haben eine Mission in der überzeugenden Kraft der klassischen Musik. Berlin ist als europäische Kulturmetropole genau der richtige Ort für dieses Schaufenster!“ betont Sarah Wedl-Wilson, Berliner Senatorin für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Europa im Herzen
Der Fokus der diesjährigen Ausgabe von Young Euro Classic liegt auf Europa als Teil einer musikalisch reichen Welt. In den Abendkonzerten setzen die Orchester in unruhigen Zeiten, in denen Menschen ihre Heimat genommen wird, Desinformation zu Spaltung und Empathielosigkeit führt, ein Zeichen für die quicklebendigen und reichen Traditionen Europas. Deren Vielfalt und Verbindungen zeigen u.a. die nationalen Jugendorchester europäischer Länder, die in diesem Jahr zahlreich zu Gast sind. Den Anfang macht das Nationale Jugendorchester Rumäniens (01.08.) zur Festivaleröffnung, dirigiert von der jungen Österreicherin Katharina Wincor und mit einem Soloauftritt der rumänischen Geigerin Ioana Cristina Goicea. Das Joven Orquesta Nacional de España (03.08.) hat schon einige Male bei Young Euro Classic seine außergewöhnliche Qualität unter Beweis gestellt. In diesem Jahr bringt es neben Werken von Igor Strawinski und Isaac Albéniz eine Deutsche Erstaufführung des jungen Komponisten Fabià Santcovsky auf die Bühne. Nach längerer Pause kehrt das National Youth Orchestra of Scotland zum Festival zurück (06.08). Mit dabei ist ein Werk für das Akkordeon – ein Instrument, das bei klassischen Konzerten nur selten solistisch zu hören ist – und in einer Deutschen Erstaufführung präsentiert wird. Das Bundesjugendorchester (11.08.) lässt neben Gustav Mahlers vierter und Leonard Bernsteins erster Symphonie ein recht neues Werk des türkischen Komponisten Fazil Say ertönen. Aus den Niederlanden bringt das Nationaal Jeugdorkest (12.08.) neben Werken von Wagner und Prokofjew das 2012 komponierte Stück „HandsFree“ von Anna Meredith mit, bei dem die Musiker:innen tatsächlich ihre Instrumente beiseitelegen. Eines der traditionsreichsten nationalen Jugendorchester sind die 1973 gegründeten norwegischen Ungdomssymfonikerne (13.08.), die nach mehrmaligen Gastspielen auch in diesem Jahr ihr exzellentes Können unter der Leitung von Johannes Gustavsson zeigen. Komplettiert wird die Riege nationaler Jugendorchester vom Nationalen Jugendorchester der Slowakei (14.08.), dirigiert von der Französin Sophie Dervaux sowie dem Orchestre Français des Jeunes (16.08.), angeleitet von der estnischen Dirigentin Kristiina Poska.
Über Grenzen
Dass der musikalische Reichtum Europas durch grenzüberschreitende Begegnungen zusätzliche Dimensionen gewinnt, beweisen die international besetzten Klangkörper. Der Inbegriff des europäischen Zusammenklangs ist das European Union Youth Orchestra (05.08.), das schon oft bei Young Euro Classic für orchestrale Highlights gesorgt hat. In ebenfalls internationaler Besetzung spielt das renommierte Schleswig-Holstein Festival Orchestra (08.08.) auf. Das O/Modernt New Generation Symphony Orchestra (15.08.) vereint junge Talente aus dem gesamten Nordostseeraum und kombiniert mit Gründer Hugo Ticciati Altes und Neues in seinen musikalischen Darbietungen.
Auch in der Nachbarschaft Europas wird ihre klassische Musiktradition gepflegt. Das beweisen das armenische Yerevan Youth Symphony Orchestra mit seinem Festivaldebüt (02.08.) sowie das Tbilisi Youth Orchestra (09.08.) aus Georgien. Letzteres hat den erst 15-jährigen Pianisten Tsotne Zedginidze als Solisten zu Gast.
Musik der Hoffnung
Young Euro Classic hat sich seit seiner Gründung für ein Europa stark gemacht, in dem verschiedene kulturelle Einflüsse eine Heimat gefunden haben und finden. Wie wichtig dieses Anliegen ist, zeigt kein Orchester so deutlich wie das erstmals bei dem Festival vertretene Afghan Youth Orchestra im Exil (17.08.). Nachdem die einzige Musikschule Afghanistans 2021 durch die Taliban geschlossen und geplündert sowie jegliches Musizieren im Land verboten wurde, flohen die Musiker:innen nach Portugal – dem einzigen Land, das ihnen Asyl gewährte.
Jazz und Tanz
Als besondere Note gehören zum Programm von Young Euro Classic auch Jazz und Tanz. Erstmalig tritt 2025 das JM Jazz World Orchestra (07.08.) unter der künstlerischen Leitung von Luis Bonilla mit maßgeschneiderten Arrangements beim Festival auf. Das Bundesjazzorchester (10.08.) widmet sich der Musik von im Nationalsozialismus verfolgten Künstler:innen, wie beispielsweise Bronislav Kaper und Friedrich Hollaender. Das Bundesjugendballett (04.08.) zeigt Choreografien aus seinem um-fangreichen Repertoire.
Festival im Festival: „FUTURE NOW – Tomorrow’s Traditions Today”
Bereits zum dritten Mal richtet Young Euro Classic ein „Festival im Festival“ aus: Unter dem Titel „FUTURE NOW – Tomorrow’s Traditions Today“ bringen in dieser Saison sechs außergewöhnliche Ensembles aus Bolivien, Indonesien, Afghanistan (im Exil), Indien, Gambia und dem sámischen Kulturraum die klassischen Musikkulturen ihrer Herkunftsländer auf die Bühne. An den Festivalwochenenden – jeweils um 17:00 Uhr – wird so musikalische Innovationskraft aus unterschiedlichen kulturellen Blickwinkeln hör- und erlebbar. Abgesehen vom afghanischen Azada Ensemble (im Exil), das in der Französischen Friedrichstadtkirche gastiert, finden sämtliche Konzerte im Werner-Otto-Saal des Konzerthaus Berlin statt. Neu in dieser Saison sind Begegnungen zwischen den FUTURE NOW-Ensembles und Musiker:innen der Young Euro Classic-Orchester, immer beim jeweiligen Abendkonzert am Vortag des Ensembleauftritts. Dabei entstehen aktuell geschaffene musikalische Dialoge zwischen verschiedenen Kulturkreisen und Musiktraditionen – ganz ohne festgelegte Partituren und mit viel kreativer Freiheit.
NEXT GENERATION
Großer Beliebtheit erfreut sich das Young Euro Classic-Nachwuchsprogramm NEXT GENERATION, das den Fokus auf die jüngsten Musikfans richtet. Am 9. August 2025 verwandelt sich das Konzerthaus Berlin für den Kindertag in einen lebendigen Klangraum für Kinder und junge Menschen ab drei Jahren. Mando Beatbox, Europameister im Beatboxen, zeigt bei seinem Konzert „Lippen Disco“ eindrucksvoll wie Rhythmus und Melodie nur mit der Stimme geschaffen werden. Das Märchenkonzert „Kantschil und die Krokodile“ mit Ravi Srinivasan nimmt das junge Publikum mit auf eine Abenteuerreise in den Dschungel. Im Stimmworkshop „Klangabenteuer Stimme“ mit Sabine Wüsthoff, ehemalige Leiterin des Berliner Mädchenchors, können kleine und große Besucher:innen die eigene Stimme besser kennenlernen. Die Musikvermittler Klingendes Museum und QuerKlang laden bei ihren Mitmachangeboten dazu ein, Instrumente auszuprobieren oder gar selbst zu bauen. Den Auftakt von NEXT GENERATION macht der Kompositions-Workshop von QuerKlang, der vom 4. bis 8. August 2025 erste Einblicke in die Kunst des Komponierens bietet.
Europäischer Kompositionspreis
Seit der ersten Ausgabe von Young Euro Classic wird im Rahmen des Festivals der Europäische Kompositionspreis verliehen. Dotiert mit 5.000 Euro und ausgelobt vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, zeichnet der Preis die beste Ur- oder Deutsche Erstaufführung aus, die bei Young Euro Classic gespielt wird. Die Auswahl der preisgekrönten Komposition trifft eine ehrenamtliche Publikumsjury, die sich aus musikbegeisterten Menschen zusammensetzt. Den Vorsitz übernimmt in diesem Jahr der Komponist und Dirigent Arnaud Arbet.
Danksagungen
Der Veranstalter dankt dem Regierenden Bürgermeister und dem Europäischen Parlament für die Übernahme der Schirmherrschaften für Young Euro Classic. Ohne den Rückhalt und das Vertrauen der wichtigen und langjährigen Partner:innen ist Young Euro Classic nicht durchführbar. Der Veranstalter dankt dem Bund, dem Land Berlin, dem Hauptstadtkulturfonds, der KfW sowie den Volksbanken und Raiffeisenbanken und der GVL, dem Konzerthaus Berlin, der Firma Ströer, der High End Audio-Manufaktur Burmester, der Karl Schlecht Stiftung, den Medienpartner:innen, den zahlreichen Unterstützer:innen, Spender:innen und dem großartigen Young Euro Classic-Publikum.
Das Festival im Festival „FUTURE NOW – Tomorrow’s Traditions Today“ wird durch die Lottostiftung Berlin gefördert. Das Konzert des Karthik Mani India Ensembles findet in Zusammenarbeit mit der indischen Botschaft, Berlin und dem Tagore Centre statt.
Für die Ermöglichung von NEXT GENERATION dankt das Festival dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Hier spielt die Zukunft!
Young Euro Classic. Festival der besten Jugendorchester der Welt
1. bis 17. August 2025 im Konzerthaus Berlin
Das ausführliche Festivalprogramm ist abrufbar unter:
www.young-euro-classic.de
Achtung! Alle Abendkonzerte beginnen 2025 um 19:00 Uhr!
Preiskategorien 36 € / 27 € / 16 € (plus Vorverkaufsgebühr).
Tickets gibt es über die Young Euro Classic-Webseite, die Ticket-Hotline (+49 / (0)30 / 8410 8909, erreichbar Montag–Sonntag: 10–18 Uhr) und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Festival im Festival „FUTURE NOW – Tomorrow’s Traditions Today“: alle Karten 18 €
Festival-Pass für alle sechs FUTURE NOW-Konzerte: 78 €
Festival-Pass für eine Auswahl von drei FUTURE NOW-Konzerten: 45 €
Karten für den NEXT GENERATION-Kindertag: 6 € für Kinder, 8 € für Erwachsene
Foto: © MUTESOUVENIR | Kai Bienert