Der US-Arbeitsmarkt enttäuschte im Juli. Die Zahl der Neueinstellungen lag unerwartet niedrig bei 73.000. Noch auffälliger war die Revision der Juni-Zahlen von 147.000 auf 14.000. Damit beläuft sich die Nettorevision für die letzten beiden Monate auf minus 258.000, den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020.
Auch im privaten Sektor war die Einstellungstätigkeit mit nur 83.000 neuen Arbeitsplätzen schwach. Die Arbeitslosenquote stieg von 4,1 Prozent auf die prognostizierten 4,2 Prozent, und die Erwerbsquote sank von 62,3 Prozent auf 62,2 Prozent. Dies bedeutet, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit hauptsächlich auf ehemals Beschäftigte zurückzuführen ist, was ein weiteres deutliches Zeichen für die Schwäche am Arbeitsmarkt ist.
Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, betonte kürzlich angesichts der hohen Unsicherheit hinsichtlich der Inflation die Bedeutung der Arbeitslosigkeit für die künftige Geldpolitik. Die Märkte reagierten zunächst taubenhaft auf den Bericht und preisten eine Zinssenkung im September ein – dies entspricht unseren Erwartungen. In jedem Fall werden die Zölle die Konjunktur belasten, entweder direkt durch höhere Preise oder indirekt durch eine weitere Abkühlung am Arbeitsmarkt, wenn die Unternehmen die Kosten auffangen.