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Montag, 29. April 2024
   
 

Aktienmärkte: Defensive bleibt Trumpf

Kommentar von René Nicolodi, Head of Equities & Themes, Swisscanto



Zwar befinden sich die Aktienmärkte seit August-Beginn im Korrekturmodus, aber auf Jahressicht sehen wir bei den wichtigsten Indizes immer noch ein Plus. Dabei wären die Rahmenbedingungen aus gestiegenen Zinsen, einer weiterhin verhältnismäßig hohen Inflation und die Aussicht auf eine Wachstumsabschwächung ausreichend für eine deutlichere Korrektur, bevor die Aktienmärkte wieder Potenzial für einen nachhaltigen Aufschwung haben. Ein so genannter Bärenmarkt stellt sich nach einer Preiskorrektur von mindestens 20 Prozent ein. Im Prinzip ist eine Korrektur bereits überfällig, nur der finale Auslöser scheint noch zu fehlen.

Es bleibt selbstverständlich zu hoffen, dass es nicht zum nächsten Krieg kommt, der als Auslöser fungiert. Der aktuell eskalierende Nahost-Konflikt zeigt aber leider wieder einmal, wie rasch sich geopolitische Unsicherheiten entfalten können. Dass es bis dato ein positives Aktienjahr ist, verdanken die Märkte vor allem einer recht robusten Konsumnachfrage. Insbesondere der US-Aktienmarkt profitierte und weist eine klare Outperformance gegenüber den anderen Regionen aus. Doch die Bewertungen, vor allem für den dominierenden US-Markt, sind nun als teuer einzustufen. Dies könnte dann auch eher zu einer starken Korrektur führen, sobald die Marktteilnehmer den entscheidenden Auslöser ausmachen. Europa sehen wir rein aus Bewertungssicht bei einer allfälligen Korrektur im Vorteil.

Unserer Meinung nach bleibt eine defensive Ausrichtung Trumpf bei der Portfolio-Allokation. Dazu gehört auch ein klarer Fokus auf Qualitätsaktien. Unternehmen mit hoher Rentabilität, tiefer Verschuldung, einer starken Preissetzungsmacht und einem strukturellem statt zyklischem Wachstum sind zu bevorzugen. Zudem gilt es attraktive Bewertungen auszumachen, bei denen bereits negative Faktoren eskomptiert sind. Bei Betrachtung der verschiedenen Anlagestile ist dabei Qualität aktuell relativ neutral bewertet und damit eine Erhöhung entsprechend lohnenswert. Value bleibt aus historischer Sicht günstig und erscheint ebenfalls mittelfristig interessant. Ein Fokus auf Wachstum lief lediglich in den USA, vor allem aufgrund des KI-Trends, auf Jahressicht gut und in vielen anderen Regionen nicht. Aufgrund des deutlich höheren Zinsniveaus sollte vorsichtig agiert werden.

Ein Paradebeispiel für einen defensiven Aktienmarkt ist traditionell die Schweiz. Denn durch hohe Anteile von defensiven Sektoren wie Basiskonsumgüter und der Pharmaindustrie ist der Schweizer Aktienmarkt weniger stark von Konjunkturabschwächungen betroffen als andere Märkte. Nach einem schwungvollen Auftakt zu Jahresbeginn stagnierte zwar die Schweizer Wirtschaft im 2. Quartal 2023. Im 2. Halbjahr dürfte der bis dahin robuste private Konsum aber weiterhin stützen. Denn die Lage am Arbeitsmarkt ist gut, das Beschäftigungswachstum bleibt positiv. Auch der Außenhandel vermag wegen der schwachen Weltnachfrage und des stärker werdenden Schweizer Frankens keinen starken Wachstumsbeitrag zu liefern. Im Laufe des nächsten Jahres dürften indes die heute schwachen Investitionen zur Wachstumsstütze werden. Dies führt insgesamt zu einem im Vergleich zu den anderen Aktienmärkten positiven Umfeld für Schweizer Aktien, weshalb wir sie als attraktiv erachten.

 

Veröffentlicht am: 11.10.2023

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