In Großbritannien sind zuletzt sowohl die Inflationszahlen als auch die Lohnerhöhungen deutlich kräftiger ausgefallen als erhofft – das Thema Inflationsbekämpfung ist damit noch nicht abgeschlossen.
Dies spricht dafür, dass die Bank of England (BoE) auf ihrer Sitzung am Donnerstag einen weiteren Zinsschritt in Höhe von 25 Basispunkten beschließen wird. Damit hätte sie den Leitzins, die Bank Rate, in einem Rekordtempo auf dann 4,50 Prozent angehoben.
Und dies, obwohl sie eigentlich schon ein Ende der Zinserhöhungen avisiert hatte. Denn sie rechnet nach wie vor damit, dass ihre bisherigen Leitzinsanhebungen deutliche Bremsspuren in der Wirtschaft hinterlassen werden. Dafür ist es aktuell aber offensichtlich noch zu früh.
Die britische Wirtschaft hat sich besser gehalten als gedacht und ist vermutlich sogar trotz des beispiellosen Rückgangs der Realeinkommen ohne Rezession durch den Winter gekommen. Die Zinserhöhungen kommen erst mit deutlicher Verzögerung in der breiten Wirtschaft an. Dies heißt für die BoE, dass sie weiter sehr datenabhängig agieren wird. Die Löhne und die unterliegende Inflationsdynamik werden weiter im Fokus stehen.