Die französische Region Burgund-Franche-Comté feiert in diesem Jahr zahlreiche Jubiläen und Geburtstage. Auch nach den Sommermonaten finden noch viele Feierlichkeiten und Veranstaltungen statt. Ein Besuch lohnt daher auch außerhalb der Hauptsaison.
1000 Jahre Abteikirche Saint-Philibert von Tournus
Die Abteikirche Saint-Philibert in Tournus ist jährlich Ziel tausender Touristen aus der ganzen Welt. In diesem Jahr werden aber die Besucherzahlen noch weiter in die Höhe schnellen, da die Abteikirche ihren tausendsten „Geburtstag“ feiert. Auf der Flucht vor den normannischen Invasoren verließen die Mönche von Noirmoutier ihre Insel. Der Zufall führte sie nach Tournus an der Saône, wo sie die Abtei erbauten, in der sie die Reliquien ihres Klostergründers Philibert aufbewahrten. Die Abteikirche ist ein Meisterwerk der Romanik und eine Kandidatin für einen Platz auf der UNESCO-Welterbeliste. 1019 wurde die in Rosa- und Ockertönen leuchtende Abteikirche geweiht. Die Feierlichkeiten finden noch bis November 2019 statt.
900 Jahre Basilika Saint Andoche von Saulieu
Die 900 Jahre ihrer Basilika feiert die kleine Stadt Saulieu im regionalen Naturpark Morvan in diesem Jahr. 1919 erhielt die Kirche Saint Andoche durch Papst Benedikt XV den Titel einer Basilica Minor verliehen. Im Dezember erklingen gregorianische Gesänge in der Basilika, um das Jubiläum zu feiern.
200. Geburtstag von Gustave Courbet
Vor 200 Jahren wurde Gustave Courbet in Ornans geboren. Das Gemälde „Der Ursprung der Welt“ hat ihn auch über die Grenzen Frankreichs bekannt gemacht. Seine realistische Malerei war stets skandalträchtig. Der Geburtstag wird das ganze Jahr mit vielen Impulsen für den Pôle Courbet gefeiert. Dieser umfasst das Courbet-Museum in Ornans, den Bauernhof der Familie Courbet in Flagey (in dem heute ein Literatur-Café, Ausstellungsräume und drei Gästezimmer untergebracht sind), die Quelle der Loue, Themen-Rundwege und das letzte Atelier des Malers, das künftig als Unterkunft für Künstler dienen soll. Der Geburtsort wird mit seinen dicht gedrängten Häusern an der Loue auch als „Klein Venedig der Franche-Comté“ bezeichnet. In der nahen Umgebung kann der Besucher viele Werke des Künstlers in der Natur direkt wiedererkennen.
150. Todestag von Alphonse de Lamartine
Er war Dichter, wortgewaltiger Redner und ein Mann des Fortschritts, Mitglied der provisorischen Regierung nach der Revolution von 1848, aber glückloser Präsidentschaftskandidat. Alphonse de Lamartine zog sich auf sein Landgut in Saint-Point im Departement Saône-et-Loire zurück... Seit seiner Kindheit im Mâconnais prägten ihn eine tiefe Abneigung gegen das Bürgertum und der Sinn für Sprache und Freiheit. Schnell schlug er die Brücke zwischen Literatur und politischem und sozialem Handeln. Sein Leitmotiv? Der Dichter hat die Pflicht, seine Kunst zu vergessen, wenn das Vaterland bedroht ist. Zu seinem 150. Todestag bieten die Museen und die Stadt Mâcon, in der er 1790 geboren wurde, ein umfangreiches Programm, unter anderem eine Ausstellung im Ursulinenmuseum, Konferenzen und künstlerische Darbietungen außerhalb der Stadt.
UNESCO
2019 feiert die Große Saline von Salins-les-Bains (Foto) ihre zehnjährige Zugehörigkeit zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Anlehnung an die Industriegeschichte wird dort ab September die Ausstellung „Rouler des Mécaniques!“ zu sehen sein. Wie die Große Saline feiert auch die Königliche Saline von Arc-et-Senans ein Jubiläum. Zu Beginn der Regierungszeit von Ludwig XVI. wurde sie zwischen 1775 und 1779 erbaut.
Im Konzert der Geburtstagskinder ist auch Vézelay vertreten. Inmitten des Trubels einer Großbaustelle (nach dem Chor wurden die Krypta, die Apsis, die Querschiffe, der Turm Saint-Antoine und der Turm Saint-Barthélemy restauriert), auf die 2019 die Restaurierung der Westfassade und des Vorschiffs folgt, feiern der „ewige Hügel“ und die Basilika in diesem Jahr den vierzigsten Jahrestag ihrer Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste.
Foto: Saline Royale