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Sonntag, 28. April 2024
   
 

Das Imperium schlägt zurück

... stellt Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch, fest



Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 haben die US-Aktienmärkte den Rest der Welt um 277 % übertroffen. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem durch den Technologiesektor. Die Frage nach dem Warum bleibt.

Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch, nennt vier wesentliche Gründe für diese relative Entwicklung: „Zum einen hatte sich nach der Finanzkrise das Verhalten der Investoren geändert. Sie setzen eher auf wachstumsstärkere und weniger kapitalintensive Branchen. Auch der Zufluss von Geldern in nachhaltig orientierte Wertpapiere, von dem vor allem nicht-zyklische, nicht-industrielle Unternehmen profitiert haben, spielte eine Rolle. Ein weiterer Faktor waren die seit zwei Jahrzehnten sinkenden Zinsen mit der Folge von erhöhten relativen Barwerten bei wachstumsstarken Unternehmen, was deren Attraktivität ansteigen ließ. Und schlussendlich darf die globale Technologieführerschaft und Marktmacht der sogenannten FAANG-Unternehmen (Meta (ehemals Facebook), Apple, Amazon, Netflix (mittlerweile eher NVIDIA) und Alphabet (ehemals Google)) nicht unterschätzt werden.“

„Durch die Rallye sind die Unternehmen zu absoluten Indexschwergewichten mutiert, kein ETF kommt an diesen Titeln vorbei“, betont der Fondsmanager. Der Trend zum passiven Investieren habe in gewisser Weise eine sich selbst erfüllende Prophezeiung begünstigt, die in einigen Fällen zu extrem hohen Bewertungen geführt hat.

Bewertungen unter der Lupe

Das vergangene Jahr schien die Wende zu bringen, so der Experte.  Der Technologiesektor hätte besonders unter den Zinsanhebungen gelitten und schnell sei von einem „Value-Comeback“ die Rede gewesen. Auch Europa hätte auf ein Ende der scheinbar ewigen Phase der Underperformance gehofft. Die Technologieaktienkorrektur 2022 sei heftig und wenig differenziert gewesen. „Doch Obacht“, mahnt Böckelmann, „es gibt Unterschiede bei den Wachstumsaktien: Solche, die bisher noch nie Geld verdient haben und dies auch in absehbarer Zeit nicht tun werden – vielleicht sogar nie – und solche, die bereits heute hochprofitable Marktführer sind. In beiden Fällen werden die erwarteten zukünftigen Unternehmensgewinne mit höheren Zinssätzen diskontiert.“

Der Experte hält die annähernde Gleichbehandlung heutiger Marktführer und möglicher zukünftiger Gewinner durch den Kapitalmarkt 2022 für nicht gerechtfertigt: „Die durchaus vorhandene hohe Qualität der Topwerte im Technologiebereich wurde nicht ausreichend berücksichtigt.“ Zinssteigerungen und ihre mathematischen Folgen für die Bewertungen wögen scheinbar mehr als qualitative Faktoren wie Bilanzqualität, Transparenz, Margenstabilität und vor allem die erfolgreiche Besetzung von Wachstumsfeldern als Weltmarktführer. „Nachvollziehbar war hingegen die Abwertung potenzieller Disruptoren, die die Eignung ihrer Geschäftsmodelle erst noch unter Beweis stellen müssen“, erklärt der Fondsmanager.

Der Technologie-Sektor zieht sein Lichtschwert

Das erste Quartal 2023 war erneut von einer Rallye des Technologie-Imperiums geprägt, insbesondere die FAANGs führen viele Performance-Listen an. Ursachen wären unter anderem eine technische Korrektur der besonders starken Kursverluste des Vorjahres sowie die aufkeimende Hoffnung auf eine Senkung der Zinssätze im Jahresverlauf.

„Vor allem beim Thema Zinssenkungen wird eine Hoffnung eingepreist, die unverändert den Äußerungen der Notenbanken, aber auch den strukturellen Inflationstreibern wie De-Globalisierung, De-Karbonisierung und Demographie widerspricht“, meint der Experte. Und weiter: „Die kommenden Notenbanksitzungen werden besonders spannend und könnten erneut Korrekturen in diesem Sektor auslösen. Es stellt sich dann die Frage, ob erneut all diese Titel über einen Kamm geschoren werden, oder ob die notwendige Differenzierung erfolgt.“

Böckelmann und sein Team sind davon überzeugt, dass qualitativ hochwertige Technologieaktien bei weiteren Zinsanstiegen, aber auch im Falle einer Rezession einen positiven Beitrag in einem Portfolio leisten können. Der Experte schließt eine Analogie zu den 70er Jahren nicht aus, als wenige globale Top-Titeln – die so genannten Nifty-Fifty – als sicherer Hafen fungierten. „Die hohe Bewertung war in den Phasen der Marktverwerfungen eher zweitrangig, im Mittelpunkt stand die Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Rezession.“, so Böckelmann. Angesichts der Unsicherheiten über die weitere geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklung erscheint es für den Fondsmanager wichtig, die Qualität und Widerstandsfähigkeit des Wachstums als entscheidende Kriterien bei der aktiven Aktienselektion heranzuziehen.

„Der Equity Story Leaders ist aktuell in 36 Unternehmen investiert, die sich ausgewogen über globale Trends von Agrarrevolution bis hin zur innovativen Wasserversorgung verteilen, wobei wir aktuelle Marktführer gegenüber vermeintlich zukünftigen Gewinnern bevorzugen“, resümiert der Experte.

 

Veröffentlicht am: 20.04.2023

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