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Sonntag, 28. April 2024
   
 

Erst ein Konjunktureinbruch zeigt, dass die Geldpolitik zu weit gegangen ist

Marktkommentar Mark Dowding / RBC BlueBay AM



Die US-Notenbank könnte die Zinsen zunächst auf dem aktuellen Niveau halten und abwarten, bis sie ihre volle Wirkung entfalten, meint Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management. Für eine lange Duration sieht er trotz der gestiegenen Renditen keinen Grund.


Hier sein aktueller Marktkommentar: Die US-Renditen stiegen in der vergangenen Woche auf ihre zyklischen Höchststände: Die 2- und 10-jährigen Staatsanleihen durchbrachen die Marke von 5 Prozent beziehungsweise 4,25 Prozent.

Wir haben den Eindruck, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) noch immer besorgt ist, dass die negativen Folgen einer nicht ausreichenden geldpolitischen Straffung potenziell schmerzhafter sind als die Konsequenzen zu starker Maßnahmen mit anschließender Kurskorrektur.

Es besteht die Befürchtung, dass sich die Inflationserwartungen mit der Zeit abschwächen könnten, wenn die Teuerung in einer Spanne von 3 bis 4 Prozent verharrt. Ein Schock, der die Inflation wieder in Richtung 5 Prozent ansteigen lässt, könnte dann das Leben sehr unangenehm machen. Einige ehemalige Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) weisen außerdem darauf hin, dass man in einem Zinserhöhungszyklus erst bei einem Einbruch der Wirtschaft weiß, dass man zu weit gegangen ist und aufhören sollte.

Vorerst jedoch bewegt sich das Wirtschaftswachstum weiterhin in der Nähe seines Trends. Die Verbraucher scheinen kaum zu bremsen. Nur ein kleiner Teil der Hypothekennehmer ist derzeit von den höheren Zinsen betroffen. Die Nachfrage nach langlebigen Gütern ist zwar schwächer, stattdessen aber beobachten wir ein stärkeres Interesse an Erlebnissen. Dies zeigt sich an den Preisen für Hotelübernachtungen und Musikkonzerte.

Die Geldpolitik befindet sich auf einem kontraktiven Niveau. Die Zinssätze liegen deutlich über dem geschätzten realen neutralen Zinssatz, der die Wirtschaft langfristig im Gleichgewicht hält. Das kann bedeuten, dass die Fed die Zinsen auf ihrem aktuellen Niveau belässt und der Geldpolitik Zeit gibt, ihre volle Wirkung zu entfalten.

Doch selbst wenn die Zinssätze nun ihren Höchststand erreicht haben und länger dort verharren: Wir sehen angesichts einer stark inversen Renditekurve weiterhin wenig Vorteile in einer langen Duration, bis wir einen Weg zu niedrigeren Zinssätzen erkennen können. Derzeit gibt es in Washington nur sehr wenige, die diese in den kommende sechs bis neun Monaten erwarten.

Die Renditen deutscher Bundesanleihen stiegen im Laufe der Woche ebenfalls auf neue Höchststände und folgen weiterhin der Entwicklung von US-Staatsanleihen. Unterdessen steht die japanische Notenbank unter anhaltendem Druck, die Renditen steigen zu lassen, da ihre Politik den Yen weiterhin schwächt.

In China nehmen die Abwärtsrisiken weiter zu. Aus unserer Sicht kann Peking nicht viel tun, um die Wirtschaft zu stützen. Die ausgesetzte Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten ist ein besorgniserregendes Zeichen.

In vielerlei Hinsicht ähneln die heutigen Probleme Chinas jenen, mit denen sich Japan in den 1990er-Jahren konfrontiert sah. Vor diesem Hintergrund haben wir eine Short-Position auf den chinesischen Renminbi aufgebaut. Die Währung ist in dieser Woche auf ein 15-Jahres-Tief gesunken. Wir erwarten, dass sie weiter fällt.

Im August sind die Märkte ein Stück weit illiquide. Übertreibungen sind daher nicht schwer vorstellbar und könnten zu besseren Einstiegsmöglichkeiten auf attraktiveren Niveaus führen.

 

Veröffentlicht am: 20.08.2023

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