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Montag, 29. April 2024
   
 

Geopolitik bestimmt die Nachrichten, die Zinsen halten die Börsen im Griff

... von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL



Mit der Gewalteskalation in Israel ist ein weiterer geopolitischer Belastungsfaktor für die Weltwirtschaft und die Kapitalmärkte hinzugekommen. Die weiteren Entwicklungen des Konflikts sind kaum prognostizierbar.

Fest steht, dass Investoren und Konsumenten noch mehr verunsichert sind. Das größte wirtschaftliche Risiko ist eine erneute Preisexplosion beim Rohöl im Falle einer Ausweitung des Konfliktes auf weitere Staaten, insbesondere auf den Iran. Die Kapitalmärkte hingegen haben direkt nur kurzfristig reagiert, in Form von Zuflüssen in „sichere Häfen der Kapitalanlage“ oder zwischenzeitlichen Kursverlusten bei Aktien. Denn eine Folge geopolitischer Krisen könnten sinkende Zinsen bei längeren Laufzeiten im Zuge einer weiteren Abschwächung der globalen Wachstumsdynamik sein. Das würde eine Entspannung des wesentlichen Bremsfaktors seit den Aktenmarkthochs im Sommer bedeuten.

Von volkswirtschaftlicher Seite stehen in dieser Woche die zur Veröffentlichung anstehenden Wachstumsraten der Anlageinvestitionen, der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze in China im Fokus. Sollten diese wie zuletzt erneut schwach ausfallen, steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere durch die Regierung in Peking initiierte geld- und fiskalpolitische Stimulierungen für die Wirtschaft. Davon dürften – über eine Stützung der chinesischen Industrie – auch exportorientierte Unternehmen in Deutschland profitierten.

Zudem richtet sich das Augenmerk auf den Immobilienmarkt in den USA. Dort wird neben Neubaubeginnen und Baugenehmigungen der aktuelle NAHB-Hauspreisindex bekannt gegeben. Dieser auf einer Umfrage unter Unternehmen basierende Stimmungsindikator der US-Immobilienwirtschaft war im September im Zuge des erneuten Zinsanstiegs bei Hypothekenfinanzierungen deutlich unter die Expansionsmarke von 50 Punkten gerutscht. Da die Konditionen in diesem Segment bei 30-jähriger Laufzeit zuletzt weiter bis auf 7,90 Prozent p.a. und damit auf den höchsten Wert seit dem Jahr 2000 gestiegen sind, ist kaum mit einer Erholung des Indikators zu rechnen. Damit dürften Hauspreise weiter nachgeben, die Vermögensposition privater Hausbesitzer und damit den für die US-Volkswirtschaft besonders wichtigen Konsum belasten.

Fazit: Das Basisszenario für die US-Konjunktur bleibt daher eine milde Rezession im ersten Halbjahr 2024. Zudem ist aufgrund voraussichtlich weiter nachgebender Inflationsraten in den kommenden Monaten nicht mit einer weiteren Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank Fed zu rechnen.

 

Veröffentlicht am: 18.10.2023

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