^

 

 Suche  | Sitemap  | Mediadaten  | Kontakt  | Impressum  | Datenschutz
       
Montag, 29. April 2024
   
 

Gold oder Silber – welches Edelmetall ist für die Geldanlage besser geeignet?

Aktuelle Markteinschätzung von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group


Silber ist derzeit so gefragt wie lange nicht. Das Edelmetall ist nicht nur als Schmuck beliebt, sondern auch in der Industrie stark gefragt. Und zwar aus guten Gründen: Das Metall bietet die stärkste Lichtreflexion, die höchste elektrische Leitfähigkeit, die Oberfläche wirkt entkeimend und auch die thermische Leitfähigkeit von Silber übertrifft alle anderen Metalle.

Silber ist daher auch ein Industriemetall, rund die Hälfte der weltweiten Nachfrage stammt immerhin von Unternehmen. Beispielweise benötigen moderne, hocheffiziente Solarzellen mehr als doppelt so viel Silber wie ältere Module.

Und weil Silber weit häufiger vorkommt als Gold und noch dazu meist zusammen mit anderen Metallen gefördert wird, kostet die Feinunze derzeit nur rund ein Achtzigstel des Goldpreises. Anleger können daher schon mit einem vergleichsweise kleinen Budget eine vorzeigbare Menge Silber kaufen. Grundsätzlich ist Silber ein Industrie- und begrenzt verfügbares Edelmetall, das sich auch als Geldanlage anbietet.

Mehrwertsteuer auf Silbermünzen und -barren

Doch Vorsicht: Seit Jahresbeginn fallen beim Kauf von Silbermünzen – wie schon zuvor bei Silberbarren – die vollen 19 Prozent Mehrwertsteuer an. Privatanleger können das Silber danach ohne Mehrwertsteuer verkaufen, aber der steuerfreie Kauf ist nur möglich, wenn es in einem Zollfreilager erworben und eingelagert wird. Zusammen mit dem Aufgeld der Edelmetallhändler liegt der Preis für einen Silberbarren inzwischen daher um bis zu 30 Prozent über dem reinen Edelmetallwert.

Schon allein aus steuerlichen Gründen ist Gold daher die deutlich bessere Wahl für Anleger. Auf den Kauf von Anlagegold in Form von Barren und Münzen mit einem Goldgehalt von mindestens 90 Prozent fällt nach wie vor keine Mehrwertsteuer an. Ein weiterer Pluspunkt: Wer das gelbe Edelmetall mindestens ein Jahr behält, kann es steuerfrei wieder verkaufen. Wird Anlagegold innerhalb von zwölf Monaten wieder veräußert, ist hingegen die Abgeltungssteuer von 25 Prozent plus Soli und gegebenenfalls sogar noch anteilige Kirchensteuer fällig. Steuerlich betrachtet ist Gold gegenüber Silber dennoch klar im Vorteil. Auch das Aufgeld der Goldhändler beträgt bei gängigen Formaten nur zwei bis fünf Prozent des reinen Goldgegenwerts.

Zwar wird auch Gold von der Industrie nachgefragt, allerdings in deutlich geringerem Umfang als Silber. Ein Großteil der Goldnachfrage kommt von den Schmuckherstellern. In vielen Ländern – allen voran Indien – ist Goldschmuck ein beliebtes Geschenk, vor allem auf Hochzeiten. Für Anleger ist Goldschmuck aber eher ungeeignet, wird beim Verkauf in der Regel doch nur der reine Goldgehalt bezahlt – und nicht die kunstvolle Ausfertigung des Schmuckstücks. Münzen und Barren sind somit die deutlich sinnvolleren Optionen für Privatanleger. Aber: Sammlermünzen und historische Münzen zählen nicht zum Anlagegold und sind mehrwertsteuerpflichtig.

Gold ist als Wertanlage gefragt


Neben den Schmuckhändlern und Investoren stammt ein weiterer großer Teil der Goldnachfrage von den Notenbanken weltweit. Sie setzen vor allem auf die Werterhaltungsfunktion von Gold. Ihre Goldreserven dienen dazu, einem Staat auch in der schlimmsten Krise die Zahlungsfähigkeit zu erhalten und die eigene Währung aufzuwerten. Außerdem unterstützen die Goldreserven die Bonität von Staaten, die sich dann am Kapitalmarkt günstiger refinanzieren können. Gold wird also auch stark von staatlicher Seite nachgefragt.

Ein Blick auf den Goldpreis, der aktuell ein Niveau von rund 1.900 US-Dollar für eine Feinunze (31,103 Gramm) aufweist, macht schnell klar: Gold kommt weitaus seltener vor als Silber und ist somit auch deutlich teurer. Um einschätzen können, ob Gold im Vergleich zu Silber zu teuer oder günstig bewertet ist, nutzen Anleger häufig die sogenannte Gold-Silber-Ratio. Der Quotient aus Gold- und Silberpreis gibt an, wie viele Unzen Silber nötig sind, um eine Unze Gold zu kaufen. Der Grundgedanke, dass das Preisverhältnis zwischen Gold und Silber ein langfristiges Gleichgewicht hat, ist jedoch problematisch. Aktuell beträgt die Gold-Silber-Ratio beispielsweise rund 80. Allein in den vergangenen fünf Jahren schwankte der Wert allerdings zwischen 65 und 120. Gemessen daran lässt sich kaum sagen, ob Gold oder Silber gerade die bessere Geldanlage ist.

Gold hat für Anleger mehr Vorteile

Unter dem Strich überwiegen klar die Vorteile von Gold gegenüber Silber. Silber gilt zwar vor allem aufgrund seines niedrigen Preises pro Feinunze als das Gold des kleinen Mannes. Aber Gold ist werthaltiger, weniger schwankungsanfällig und noch dazu von der Steuer befreit. Wer mit einem Edelmetallinvestment eine Rendite erzielen will, kommt aufgrund der vergleichsweise starken Schwankungen mit Silber womöglich schneller zum Ziel, geht aber auch deutlich höhere Risiken ein als mit einer langfristigen Goldanlage.

Anleger sollten Gold lieber als das betrachten, was es ist: ein werterhaltendes Investment und eine Versicherung gegen Krisen.

 

Veröffentlicht am: 04.09.2023

AusdruckenArtikel drucken

LesenzeichenLesezeichen speichern

FeedbackMit uns Kontakt aufnehmen

FacebookTeile diesen Beitrag auf Facebook

Nächsten Artikel lesen

Vorherigen Artikel lesen

 

Neu:


 

 

 

 

Werbung

Werbung

 

 

 

Werbung

             

 

Besuchen Sie auch diese Seiten in unserem Netzwerk:
| Börsen-Lexikon
| Fotograf Fotomensch Berlin
| Geld & Genuss
| gentleman today
| genussmaenner.de
| geniesserinnen.de
| instock.de
| marketingmensch | Agentur für Marketing, Werbung & Internet
| Unter der Lupe

© 2024 by frauenfinanzseite.de, Groß-Schacksdorf. Alle Rechte vorbehalten.