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Sonntag, 28. April 2024
   
 

Griechische Anleihen sind zurück

Marktkommentar Mark Dowding / RBC BlueBay AM



Anleihen des ehemals größten Sorgenkinds der Eurozone werden wieder in die Indizes aufgenommen. Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management, sieht Potenzial für die Papiere. Mit Blick auf die USA fragt er sich, warum die Notenbank gerade jetzt die Zinsen senken sollte.   

Hier sein aktueller Marktkommentar:


Die Renditen veränderten sich nach der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex in dieser Woche kaum. Die Gesamtinflation in den USA stieg im Dezember 2023 auf 3,4 Prozent. Die Kerninflation lag mit 3,9 Prozent um 0,1 Prozentpunkt über den Konsenserwartungen.

Die Erwartung einer Zinssenkung in der Eurozone wurde durch robuste Arbeitsmarktdaten gedämpft. Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone sank im vergangenen Monat auf 6,4 Prozent – ein Tiefstand seit Einführung der gemeinsamen Währung. Obwohl die Wirtschaft der Eurozone mit einem Wachstum von rund 0 Prozent weiter vor sich hin dümpelt, ist der Arbeitsmarkt angespannt.

Ein enger Arbeitsmarkt verdeutlicht die anhaltenden Risiken einer Lohninflation. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel äußerte in diesem Zusammenhang, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2024 nur mit einem bescheidenen Rückgang der Löhne rechnet.

Im Vergleich zu Schnabels Ausführungen vor Weihnachten, in denen sie die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung im vierten Quartal 2023 betont hatte, wurden ihre jüngsten Kommentare relativ restriktiv interpretiert. Der Enthusiasmus für eine Zinssenkung im März hat sich abgekühlt.

Die Renditeaufschläge für Staatsanleihen aus der Eurozone wurden im Laufe der vergangenen Woche durch die starke Nachfrage nach neu emittierten Papieren gestützt. Ein Beispiel dafür waren Anleiheemissionen von Spanien und Italien, die mit 130 Milliarden Euro beziehungsweise 164 Milliarden Euro massiv überzeichnet waren. Zur Einordnung: Spaniens Emissionsbedarf für das gesamte Jahr wird derzeit auf 170 Milliarden Euro beziehungsweise netto 50 Milliarden geschätzt.

Im Umfeld sinkender Renditen in ganz Europa hat dies dazu beigetragen, die Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der Staatsverschuldung zu zerstreuen und die Spreads zu verringern.

Wir bewerten die Kreditqualität Spaniens positiv und sind der Meinung, dass sich das Land den „Semi-Kernländern“ wie Frankreich, Belgien und Österreich annähern kann. Wir sehen auch Potenzial in Griechenland, da griechische Staatsanleihen in diesem Monat wieder in die Anleiheindizes aufgenommen werden. Dies veranlasst passive Fonds zum Kauf, was zu einer weiteren Verringerung der Spreads führen wird.

Wenn Griechenland bei seinen Anleiheemissionen Geduld aufbringt, könnte es durchaus in der Lage sein, zu noch geringeren Spreads als derzeit zu emittieren. Es scheint, dass 10-jährige griechische Papiere bald mit einem Aufschlag von weniger als 100 Basispunkten gegenüber deutschen Bundesanleihen gehandelt werden könnten.

Auf der anderen Seite des Atlantiks sind weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nach wie vor unwahrscheinlich. Wir sind aber nicht davon überzeugt, dass die Fed diese Möglichkeit zum jetzigen Zeitpunkt komplett ausschließen will.

Einige Beobachter argumentieren hingegen, dass sich die Inflation bereits wieder auf einem mit dem Fed-Ziel übereinstimmenden Niveau befindet, wenn man die Daten der letzten drei oder sechs Monate betrachtet. Wir denken jedoch nicht, dass sich die Fed jemals auf solche kurzfristigen Entwicklungen stützen würde.

Andere Kommentatoren haben die Vermutung geäußert, dass die Fed aus politischen Gründen handeln könnte – also um die Wirtschaft bis zu den Wahlen zu stärken und damit Joe Biden zu unterstützen.

Die Währungshüter waren jedoch stets darauf bedacht, ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Da sich die Arbeitslosigkeit in der Nähe von Rekordtiefs befindet, die Wirtschaft robust wächst, die Kurse am Aktienmarkt nahe ihrer Allzeithochs liegen und die Kreditspreads relativ eng sind, ist nicht klar, warum die Fed es mit einer geldpolitischen Lockerung eilig haben sollte.

Die Inflation liegt außerdem weiterhin deutlich über dem Zielwert der US-Notenbank. Es scheint sinnvoll zu sein, dass Fed-Chef Jerome Powell geduldig ist und abwartet. Es ist wohl nicht die Wirtschaft, wegen der Donald Trump in den Umfragen nach wie vor weit vorn liegt.

 

Veröffentlicht am: 12.01.2024

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