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Montag, 29. April 2024
   
 

Multi-Asset-Perspektiven: Zurück zur alten Normalität

... von Julian Howard, Lead Investment Director für Multi-Asset Class Solutions (MACS) bei GAM Investments



Globale Aktien, gemessen am MSCI AC World Index, verzeichneten im Jahr 2023 einen fulminanten Anstieg von 22,2 Prozent in lokaler Währung (1). Für viele Anleger war dieses Ergebnis angesichts der zahlreichen Gründe, die im Laufe des letzten Jahres zu Befürchtungen Anlass gaben, eine gewisse Überraschung.


Die Vorhersage der Inflationsentwicklung und Zinssätze ist bekanntermaßen schwierig, aber das Jahr 2023 bietet genügend Daten, um für 2024 eine weitere Abschwächung der Verbraucherpreisindizes in den entwickelten Volkswirtschaften zu prognostizieren. In den USA haben sich die Lieferketten nach der Unterbrechung durch die Pandemie normalisiert, der einmalige Anstieg der Arbeitskosten im Jahr 2022 scheint im Rückspiegel zu liegen, und der Konsum zeigt Anzeichen einer Abkühlung als Reaktion auf die höheren Zinsen. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass die verbleibenden Fortschritte linear verlaufen, aber es wäre nicht unvernünftig zu vermuten, dass die Inflation bis Ende 2024 auf der Liste der Hauptsorgen von Ökonomen und Analysten einen geringeren Stellenwert einnehmen wird. Die US-Notenbank scheint auf jeden Fall dieser Ansicht zu sein, auch wenn noch viel Unsicherheit über den Zeitpunkt und das Ausmaß möglicher Zinssenkungen besteht. Ein britischer Zentralbanker beschrieb die geldpolitischen Aussichten treffend mit der Analogie des Tafelbergs und nicht des Matterhorns. Dennoch ist selbst eine längere Pause in den USA, im Vereinigten Königreich und in der Eurozone, in der Gewissheit, dass es keine weiteren Erhöhungen geben wird, ermutigend.

Auch die Anleiherenditen dürften sich dieses Jahr weiter abschwächen, da die Inflations- und Wachstumserwartungen sinken, was auf Bedingungen hindeutet, die eher der "alten Normalität" des Jahres 2019 ähneln als den Folgen der Pandemie 2022-23. Wie bei allen Prognosen ist auch dieses Szenario natürlich nicht garantiert. In den USA hat der ehemalige Präsident Trump offen über die Einführung eines pauschalen Einfuhrzolls von 10 Prozent gesprochen, sollte er die Wiederwahl gewinnen. Zudem haben die Erwartungen der Verbraucher an eine hohe künftige Inflation manchmal die Angewohnheit, sich selbst zu bewahrheiten.  

Wenig Spielraum für Fehler

Was Aktien betrifft, so besteht die Sorge darin, dass der Markt angesichts der hohen Bewertungen und geringen Überschussrendite gegenüber Staatsanleihen die Aussicht auf eine allmählich günstigere Inflations- und Zinssituation eingepreist hat, was wenig Spielraum für Fehler lässt. Sollte der Markt für Künstliche Intelligenz ins Straucheln geraten, z. B. durch weitere Corporate-Governance-Probleme, wie sie kürzlich im Zusammenhang mit OpenAI auftraten, oder durch einen oder zwei Gewinneinbrüche, wird der Markt, der auf absolute Perfektion eingestellt ist, nach unserem Dafürhalten zumindest innehalten, wenn nicht sogar anfangen, sich anzupassen.

Wir sind uns bewusst, dass sich die Aussagen zu Wachstum, Inflation und Zinsen im letzten Jahr mehrmals geändert haben, und wir geben offen zu, dass sich auch unsere kurzfristige Einschätzung ständig weiterentwickelt hat.

Ohne abgedroschen klingen zu wollen, ist das alles nicht so wichtig. Denn längerfristig sind wir der weitaus stärkeren Überzeugung, dass die säkulare Stagnation der bestimmende Trend unserer Zeit bleibt, der in erster Linie auf die demografische Entwicklung und Ungleichheit zurückzuführen ist, die kaum Anzeichen für eine Verbesserung erkennen lassen. In einer solchen Welt mit geringem Wachstum werden sich die Anleiherenditen wieder entsprechend auf einem niedrigen Niveau einpendeln, was denjenigen Aktien zugute kommen dürfte, die die Aussicht haben, im Laufe der Zeit ihr eigenes Wachstum zu generieren. Aus diesem Grund beobachten und kommentieren wir zwar gerne die aktuellen Markttrends und nehmen dabei pragmatische Verbesserungen vor, doch unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf der Erzielung von Renditen bei gleichzeitiger Minimierung der Portfoliorisiken und -kosten.

(1)   Quelle: MSCI, Stand: 31. Dezember 2023

 

Veröffentlicht am: 28.01.2024

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