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Sonntag, 28. April 2024
   
 

„Pessimismus für die chinesische Wirtschaft“

Marktkommentar Mark Dowding / RBC BlueBay AM



Strukturelle Reformen in China dürften kurzfristig das Wachstum im Land belasten, sagt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management. Die Türkei kehrt zu einem orthodoxeren Vorgehen zurück und die USA stehen ebenso wie die Eurozone vor einer weiteren Zinserhöhung.

Hier sein aktueller Marktkommentar: Die schwachen chinesischen Wirtschaftsdaten haben zu Spekulationen über weitere Stimulierungsmaßnahmen geführt. Wir halten das für wahrscheinlich. Ihr Umfang dürfte unseres Erachtens aber relativ begrenzt sein. Frühere Maßnahmen, die lediglich die kurzfristige Nachfrage ankurbeln und die Vermögenspreise stützen sollten, scheinen aufgegeben worden zu sein.

Stattdessen wird sich Peking weiterhin auf strukturelle Reformen der Wirtschaft und seine langfristige Strategie konzentrieren. Inwiefern sich das auf lange Sicht auszahlt, ist ungewiss. Kurzfristig wird es aber wahrscheinlich – wie alle Strukturreformen – zu einer Belastung des Wachstums führen.

Wir bleiben bei einer relativ pessimistischen Einschätzung der chinesischen Wirtschaft und des Renminbi. Derweil dürfte die schleichende Deglobalisierung ein struktureller Gegenwind für die chinesische Wirtschaft bleiben, da sich Unternehmen aus Nordamerika und Europa langsam aus dem Land zurückziehen.

Die Türkei stand in der vergangenen Woche erneut im Mittelpunkt des Interesses. Nach der Ernennung von Mehmet Şimşek zum Finanzminister hat auch Hafize Erkan die Leitung der Zentralbank von Şahap Kavcıoğlu übernommen. Dies scheint auf eine Rückkehr zu einer orthodoxeren Politik hinzudeuten.

In den vergangenen zwei Wochen hat die türkische Lira um 20 Prozent abgewertet. Die Renditen langfristiger Anleihen stiegen sprunghaft an. Grund war die Erwartung, dass die neue Zentralbankgouverneurin die Zinsen im Kampf gegen die Inflation anheben und der Lira die Möglichkeit geben wird, sich der Bewertung auf dem freien Markt anzupassen.

Diese Schritte scheinen das Risiko eines Ausfalls türkischer Schuldtitel zu verringern. Die Spreads türkischer Credit Default Swaps (CDS) sind um 200 auf 500 Basispunkte gesunken.

In den USA sind die Renditen in der vergangenen Woche weiter angestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg zwar auf 3,7 Prozent. Die 339.000 neuen Jobs im Mai zeigen aber: Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch.

Vor diesem Hintergrund gehen die Märkte inzwischen von einer 80-prozentigen Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung auf der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) im Juni oder Juli aus. Es scheint, dass der Bericht über den Verbraucherpreisindex (CPI) in der kommenden Woche entscheidend für die von der Federal Reserve (Fed) favorisierte Vorgehensweise sein wird.

Experten gehen davon aus, dass die Kerninflation auch im Mai höher als 5 Prozent gewesen ist. Wir halten daher eine Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte für das wahrscheinlichste Szenario der kommenden Woche.

In Europa wird ebenfalls allgemein erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen um 25 Basispunkte anhebt. Nach den korrigierten BIP-Daten für das erste Quartal ist die Wirtschaft der Eurozone jedoch in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen um 0,1 Prozent geschrumpft. Das lässt darauf schließen, dass wir uns in einer Rezession befinden.

Die Daten im zweiten Quartal sind ebenfalls schwach. Wir sind aber der Meinung, dass zu großer Pessimismus hinsichtlich der europäischen Wirtschaft falsch wäre. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt robust und die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit Gründung der Währungsunion.

Die nächste Woche dürfte mit der Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex sowie Sitzungen der Fed, der EZB und der Bank of Japan relativ wichtig werden. Jedes dieser Ereignisse kann für Volatilität sorgen – zumal der geldpolitische Kurs um den Wendepunkt des Zyklus herum unsicherer ist.

 

Veröffentlicht am: 10.06.2023

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