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Sonntag, 28. April 2024
   
 

Schließen Kehrtwende der US-Notenbank nicht aus

Marktkommentar Mark Dowding / RBC BlueBay AM



Zuletzt haben mehrere Verantwortliche der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) versucht, die im Anschluss an die Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) vergangene Woche entstandenen Erwartungen an eine baldige Zinssenkung zu dämpfen. Die meisten Marktteilnehmer scheinen jedoch die weiche wirtschaftliche Landung zu feiern und davon auszugehen, dass die Fed in den kommenden Monaten den Märkten folgen wird.

Die Einschätzung von Fed-Chef Jerome Powell auf der jüngsten FOMC-Sitzung fiel überraschenderweise ganz anders aus als seine Botschaft nur zwei Wochen zuvor. Dabei deuten die Wirtschaftsdaten kaum auf einen solchen Umschwung hin: Der Nowcast der Atlanta-Fed für das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal liegt annualisiert bei rund 2,5 Prozent.

Angesichts der historischen Höchststände an den Aktienmärkten und der niedrigen Arbeitslosigkeit scheint aus unserer Sicht ein seltsamer Zeitpunkt für eine geldpolitische Lockerung zu sein. Darüber hinaus würden wir uns nicht wundern, wenn die wirtschaftlichen Aussichten für das erste Quartal 2024 relativ solide bleiben.

Die Daten könnten die Marktteilnehmer in diesem Fall dazu zwingen, ihren Enthusiasmus für Zinssenkungen zu reduzieren. Sollte sich die Stimmung bis zum Jahreswechsel halten und sich in den Kursen Übermut widerspiegeln, schließen wir Ende Januar eine Kehrtwende der Fed nicht aus.

In Japan dämpfte Zentralbankgouverneur Kazuo Ueda auf der Sitzung der Bank of Japan (BoJ) in dieser Woche die Erwartungen einer unmittelbar bevorstehenden weiteren Normalisierung der Geldpolitik.

Der Yen hat sich aufgrund einer zurückhaltenderen US-Notenbank von seinen Tiefstständen erholt. Dadurch hat die BoJ vielleicht weniger Druck als noch vor einigen Wochen verspürt, schnell zu handeln.

Im Jahr 2023 erfolgten Änderungen der japanischen Geldpolitik auf vierteljährlichen Sitzungen und waren mit Änderungen der Inflationserwartungen verbunden. Die Prognosen für die Teuerung werden im kommenden Monat neu bewertet – und zwar im Anschluss an eine positive Tankan-Umfrage zum Geschäftsvertrauen und vor dem Hintergrund, dass die kommende Lohnrunde die aus dem Jahr 2023 vermutlich übertreffen wird. Daher stellt sich die Frage wann, und nicht ob, die BoJ den richtigen Zeitpunkt zum Handeln sieht und den Weg der politischen Normalisierung fortsetzt.

Wir gehen weiterhin davon aus, dass die japanischen Zinssätze in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 auf 0,75 Prozent steigen werden, selbst wenn sie in den USA und in der Eurozone sinken. Wir sind nach wie vor fest von höheren japanischen Renditen überzeugt.

Zusammenfassend war 2023 ein relativ gutes Jahr für Risikoanlagen. 2024 rechnen wir mit folgenden Entwicklungen:
- Das US-Wachstum wird zu Beginn des Jahres 2024 überraschend stark bleiben und sich im weiteren Jahresverlauf abschwächen. Die Rezessionsrisiken sind für 2025 höher als für 2024.

- Die Inflation wird in den USA und in der Eurozone weiterhin nahe bei 3 Prozent bleiben.

- Bis Ende 2024 werden die Leitzinsen der Fed und der Europäischen Zentralbank um 50 Basispunkte sinken. Die BoJ schlägt den umgekehrten Weg ein.

- Die Inflation im Vereinigten Königreich wird nahe bei 5 Prozent bleiben. Das schürt Stagflationssorgen und hindert die Bank of England daran, die Zinssätze im Jahr 2024 zu senken.

- Der Yen wird im Jahr 2024 die am besten abschneidende Währung sein. Das Pfund wird die schwächste sein.

- Unternehmensanleihen können Staatsanleihen beim Carry übertreffen. Es wird aber im kommenden Jahr nicht zu einer weiteren, breit angelegten Verringerung der Spreads kommen.

- Bankkredite und private Assets sind die Bereiche, die im kommenden Kreditzyklus aufgrund schwächerer Fundamentaldaten am stärksten gefährdet sind.

- Der Fußballklub Chelsea London könnte zwölf Monate überstehen, ohne seinen Trainer zu entlassen.

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr.

 

Veröffentlicht am: 23.12.2023

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