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Donnerstag, 2. Mai 2024
   
 

Swisscanto - Kurzbericht April 2024

US-Aktien weiter mit solidem Fundament


Obwohl die Leitzinsen voraussichtlich nur langsam sinken werden, bleibt der makroökonomische Ausblick vorerst konstruktiv. So haben sich die wichtigsten Vorlauf- und Stimmungsindikatoren in den vergangenen Wochen nochmals aufgehellt.

Gemäß Sentix-Konjunkturindex beurteilt die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger die globale Konjunkturlage als gut und rechnet in den kommenden Monaten mit einer weiteren Verbesserung. Für konjunkturelle Unterstützung sorgen zudem die etwas bessere Auftragslage in der Industrie sowie das anhaltend robuste Lohnwachstum. Die Löhne nehmen mittlerweile in vielen Ländern wieder stärker zu als die Konsumentenpreise. In der Folge steigen die Haushaltseinkommen und werden dem Privatkonsum Auftrieb geben.

Wird die Rezession überflogen?


Wenn ein konjunktureller Spätzyklus aus marktstrategischer Sicht plausibel ist, bietet sich eine defensive Ausrichtung des Portfolios an. Der Spätzyklus kann sich aber in die Länge ziehen. Und da die Notenbanken die Zinsen nicht aufgrund einer Konjunkturschwäche senken werden, ist es möglich, dass die Rezession ohne Zwischenstopp in den Aufschwung übergeht. Wir werten die jüngsten Konjunktursignale positiv und erwarten ein Umfeld, das die Gewinnaussichten der Unternehmen stützt. Die Aktienbewertungen sind zwar hoch, aber wir sehen keine offensichtlichen, makroökonomischen Ungleichgewichte, die zu einer Umkehr des positiven Trends führen könnten. Die Anleihenrenditen dürften sich aufgrund der stabilen Konjunktur und der langsam sinkenden Inflation seitwärts bewegen. Große Kursgewinne bei festverzinslichen Wertpapieren erwarten wir nicht. Stimulierende Zinssenkungen sind nicht zu erwarten, aber solange eine Zinserhöhung unwahrscheinlich bleibt, dürften die Finanzmärkte noch lange Geduld haben.

Die Zinserwartungen stehen im Fokus

An den Bond- wie auch an den Währungsmärkten steht die Fragestellung im Raum, wann und wieviel die Leitzinsen in diesem Jahr gesenkt werden. Die Inflation ist vor allem in Großbritannien schneller zurückgekommen als erwartet, sodass die Terminmärkte nun wieder mehr Leitzinssenkungen von der Bank of England im Vergleich zum Februar erwarten. Wir sehen
Chancen, dass die Inflationsüberraschungen andauern und die Renditen von Staatsanleihen zumindest über den Horizont von zwölf Monaten in diesen Währungsregionen weiter fallen. Für den EUR und das GBP wären schnellere Zinssenkungen ein belastender Faktor. Das Zinsdifferenzial zum US-Währungsraum dürfte sich dementsprechend erhöhen, da wir in den USA einen langsameren Inflationsrückgang und damit weniger Zinssenkungen von der Fed erwarten. Der USD dürfte deshalb vorerst die hohe Bewertung verteidigen.

Attraktive US-Aktien


US-Aktien erachten wir nach wie vor als attraktiv, auch wenn ihre Bewertung, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, seit Längerem deutlich über der Bewertung der anderen Märkte liegt. Die Gewinnwachstumserwartungen sind relativ sportlich, aber vor dem Hintergrund der bislang robusten Konjunktur und der Profitabilität der technologienahen Sektoren nicht unrealistisch. Für Entlastung auf der Bewertungsseite dürfte auch die von uns für Juni erwartete erste Leitzinssenkung der Fed sorgen. Insofern unterscheiden sich unsere Einschätzungen über die Eurozone und die USA dahingehend, dass für erstere eine realistische Chance auf Besserung besteht, während letztere aus ihrer fundamentalen Stärke heraus überdurchschnittlich abschneiden sollten.

Eurozone mit Erholungsanzeichen

Im Vergleich zum MSCI Welt schnitten die Aktien der Eurozone und Großbritanniens (UK) seit März vergangenen Jahres deutlich schlechter ab. Letztere litten unter anderem darunter, dass sich der Rohstoffboom aus dem Jahr 2022 nicht fortsetzte und defensive Sektoren weniger gefragt waren als die zyklischen. Hinzu kam eine schwache Konjunkturdynamik im Vergleich zu Nordamerika. Ein Umstand, der auch den Aktienmarkt der Eurozone belastete. Während sich die Gewinnerwartungen für UK langsam mit den Rohstoffpreisen zurückbildeten, verharrten sie für die Eurozone auf derart hohen Niveaus, die von den Unternehmen aufgrund des schwachen Konjunkturverlaufs kaum erfüllt werden konnten. Entsprechend waren die Enttäuschungen in der Berichtssaison auch größer als in den USA, was zu einer deutlichen Verringerung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses führte. Mittlerweile scheint der Gewinnoptimismus allerdings zu verfliegen, denn die Gewinnwachstumserwartungen verlieren gegen den globalen Trend an Dynamik. Daraus entsteht für die nächsten Wochen positives Überraschungspotenzial. Denn die konjunkturellen Frühindikatoren deuten nicht nur absolut, sondern auch im Vergleich zu den anderen Regionen eine Wende zum Besseren an. Sollten sich die Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung weiter verdichten, dürfte die Zuversicht der Investoren zurückkehren, was in der Regel zunächst eine Bewertungsausweitung zur Folge hat und zeitversetzt eine Erholung der Gewinnwachstumserwartungen nach sich zieht.

Schwellenländer-Small Caps bleiben interessant


Innerhalb des Schwellenländeruniversums bleiben die kleinkapitalisierten Unternehmen (Small Caps) interessant. Denn sie können aufgrund ihrer größeren Abhängigkeit von der Schwellenländerbinnenkonjunktur überproportional von ihrer eigenen wirtschaftlichen Stärke profitieren ‒ im Vergleich zu Großunternehmen, für die die globale Konjunktur eine wichtigere Rolle spielt. Außerdem haben wachstumsstarke Schwellenländer wie Indien und Südkorea im Small Cap-Index eine höhere Gewichtung als China, dessen Wachstumsperspektiven hinterherhinken. Allerdings gab es bei den indischen Small Caps im März einige Turbulenzen zu beobachten:

Die indische Börsenaufsicht SEBI vermutete Übertreibungen in gewissen Small Cap-Werten mit wenig Free Float. Daraufhin stoppten einige indische Großbanken ihre Zuflüsse in Small Cap-Fonds. Dies führte zu einer Korrektur in diesem Segment. Mittlerweile erholte sich der Markt aber wieder etwas. Aufgrund der positiven Wachstumsdynamik in Indien und der Tatsache, dass indische institutionelle Investoren den Rücksetzer zum Einstieg genutzt haben, sind auch wir zuversichtlich, dass dieser Rücksetzer den positiven Trend der Schwellenländer-Small Caps nicht aufhalten wird.

Anzeichen einer Erholung bei den Rohstoffen

Der Bloomberg Commodity Index verzeichnete im März einen breit abgestützten Anstieg. So erholte sich beispielsweise der Ölpreis weiter. Wichtige Förderländer der OPEC+ entschieden Anfang März, ihre Produktionskürzungen um ein weiteres Quartal bis Juni zu verlängern. Die
umfangreichen Kapazitätsreserven dürften das Aufwärtspotenzial beim Rohölpreis zwar begrenzen, die anhaltenden Produktionskürzungen werden den Markt aber bis in den Sommer hinein knapphalten und zusammen mit der besser als erwarteten globalen Nachfrage den jüngsten Preisanstieg stützen. Auch der Kupferpreis konnte im März zulegen. Große chinesische Kupferhütten verständigten sich Mitte Monat darauf, ihre Schmelzkapazitäten zu drosseln. Seither gab der Preis für das Industriemetall allerdings etwas nach. Für eine anhaltende Erholung bedarf es wohl noch einer Verfestigung des Wachstums der Weltwirtschaft und sinkender Lagerbestände bei den großen Lagerhäusern.

 

Veröffentlicht am: 07.04.2024

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