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Montag, 29. April 2024
   
 

US-Wirtschaft wächst, US-Schuldenrating sinkt

Kommentar von Tobias Friedrich, Santander Asset Management



Die Wachstumsraten in China bleiben weiterhin hinter den Erwartungen und den Planungen der Staatsführung zurück. Im Juli wuchsen sowohl die Industrie als auch der Einzelhandel schwächer als im Vorjahresmonat und lagen damit auch unter den Prognosen der Experten.

Die Industrieproduktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach den USA stieg im vergangenen Monat nur um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit langsamer als im Juni mit 4,4 Prozent. Auch die Umsätze im Einzelhandel stiegen nur um 2,5 Prozent. Im Juni hatte der Zuwachs im Vorjahresvergleich noch bei 3,1 Prozent gelegen. Die Prognosen der Analysten wurden auch hier deutlich verfehlt. Die chinesische Notenbank hat auf die verhaltene Konjunktur reagiert und Mitte August mehrere Leitzinssätze gesenkt.

Chinas Hauptproblem ist die Immobilienbranche


China ist derzeit mit einer ganzen Reihe von Problemen konfrontiert: Vertrauenskrise, Schattenbankensystem, Schwierigkeiten im Privatsektor um das Wachstum anzukurbeln, Rekordarbeitslosigkeit unter Jugendlichen und vor allem eine Krise des Immobiliensektors. Die langfristigen Fundamentaldaten des Immobilienmarktes haben sich geändert. Die Bevölkerungszahl hat wahrscheinlich ihren Höchststand erreicht, die
Urbanisierung verlangsamt sich und der Anteil der Hausbesitzer ist bereits sehr hoch. Dies bedeutet, dass die Immobiliennachfrage und die Bautätigkeit deutlich unter den Spitzenwerten von 2020 und 2021 bleiben werden, selbst wenn sie sich von ihren Tiefstständen erholen. In der Zwischenzeit bleibt der Sektor unter starkem Druck und bedroht Chinas wirtschaftliche und finanzielle Stabilität.

Globale Konjunktur trübt sich weiter ein

Währenddessen hat sich die Dynamik

der globalen Wirtschaft ebenfalls weiter abgeschwächt. So steckt gemäß den jüngsten Einkaufsmanagerindizes die weltweite Industrie weiter in einer Rezession. Auch der Dienstleistungsbereich verliert deutlich an Schwung. Trotz großer Unterschiede zwischen den einzelnen Volkswirtschaften lässt sich für die Weltwirtschaft insgesamt eine verhaltene Wachstumsdynamik feststellen. Ein Lichtblick: Bislang zeichnen sich jedoch keine langen und tiefen Abschwünge ab.

US-Wirtschaft ist der Gewinner

Dahingegen erweist sich die US-Wirtschaft bislang als unerbitterlich und expandiert derzeit sogar so kräftig, dass sich unter Investoren die Erwartung höherer Zinsen für eine längere Zeit allmählich durchsetzt. Die US-Einzelhandelsumsätze sind im Juli um 0,7 Prozent gestiegen und lagen damit etwa doppelt so hoch wie die Konsensschätzungen. Die Umsätze in bestimmten Kategorien deuteten auf einen starken Anstieg der diskretionären Ausgaben hin (zum Beispiel 11, 9 Prozent im Jahresvergleich für Restaurants und Bars).

Die Industrieproduktion stieg im Juli um 1,0 Prozent, was etwa dem Dreifachen der Konsensschätzungen entspricht und den stärksten Anstieg seit Januar zeigt. Stellt sich die Frage, ob der bislang zu beobachtende Rückgang der US-Inflation fortgesetzt werden kann, wenn die US-Wirtschaft auf Expansionskurs und der Arbeitsmarkt weiter robust bleibt. Diese Sorge ließ sich auch dem Fed-Sitzungsprotokoll entnehmen. Die meisten Fed-Vertreter
sehen Aufwärtsrisiken für die Inflation, die eine weitere Straffung der Geldpolitik erfordern könnte.

Zinsen auf US-Staatsschulden übersteigen eine Billion US-Dollar

Anfang August hat die Ratingagentur Fitch das langfristige Schuldenrating der Vereinigten Staaten von AAA auf AA+ herabgestuft. Der Schuldenstand der USA wird von 98 Prozent des BIP im Jahr 2023 auf 118 Prozent des BIP im Jahr 2033 ansteigen. Bis zum Jahr 2053 wird die Verschuldung der USA im Verhältnis zum BIP voraussichtlich auf alarmierende 195 Prozent ansteigen. Die US-Zinskosten in 2022 sind um rund 50 Prozent auf fast 1 Billion Dollar pro Jahr gestiegen.

Druck auf die europäischen Haushaltebleibt bestehen

Die Wirtschaft der Eurozone wuchs im zweiten Quartal 2023 laut einer ersten Schnellschätzung um bescheidene 0,3 Prozent. Die höheren Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation werfen ihre Schatten voraus, da sie es für Haushalte und Unternehmen teurer machen, Kredite aufzunehmen, zu investieren und auszugeben. Auf Jahresbasis verzeichnete die Eurozone ein Wachstum von nur 0,6 Prozent, das schlechteste Ergebnis seit der Rezession von 2020/21

 

Veröffentlicht am: 08.09.2023

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