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Montag, 29. April 2024
   
 

Welche Anleihesegmente 2024 Potenzial bieten können

... erläutern die Experten von RBC BlueBay AM


Der Anleihemarkt war 2023 geprägt von Schwankungen. Diese waren auf der einen Seite eine Herausforderung, boten auf der anderen Seite aber auch interessante Möglichkeiten für aktive Anleger. Womit müssen Investoren im kommenden Jahr an den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere rechnen?

Chef-Anlagestratege Mark Dowding, Schwellenländer-Expertin Polina Kurdyavko und Hochzinsanleihen-Experte Justin Jewell von BlueBay, RBC BlueBay Asset Management äußern sich zu ihren Erwartungen für 2024.

Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management: „Wir gehen davon aus, dass die Renditen im nächsten Jahr eher sinken als steigen werden. Die Zinssätze dürften in vielen Industrieländern zurückgehen. Es sieht also so aus, als ob die Baisse jetzt zu Ende geht, nachdem die Renditen mehrere Jahre lang gestiegen sind. Man muss sich aber der unbekannten Unbekannten bewusst sein. Es wird wahrscheinlich weiterhin ein gewisses Maß an Volatilität geben. Und wo es Volatilität gibt, gibt es Chancen für aktive Investoren.

Wir sehen einige Bereiche, in denen die Bewertungen besonders interessant sind. Euro-Investment-Grade-Anleihen etwa scheinen im Vergleich zu US-Unternehmensanleihen etwas günstiger. Ich denke außerdem, dass europäische Finanztitel im Moment viel Potenzial bieten. Wir sind der Meinung, dass die Kreditrisiken in diesem Sektor sehr gering sind und Anleger dafür sehr gut entschädigt werden. Daher mögen wir europäische Banken sowohl im vorrangigen als auch im nachrangigen Bereich. Weitere interessante Marktsegmente sind illiquidere Kredite in Sondersituationen sowie notleidende Kredite. Wir bewegen uns auf eine Phase des Kreditzyklus zu, in der wir eine Vielzahl von Möglichkeiten sehen, an solchen Situationen zu partizipieren.“

Polina Kurdyavko, Head of Emerging Markets bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management: „Die Fundamentaldaten der Schwellenländer haben sich zuletzt kontinuierlich verbessert. Ein Grund dafür ist unter anderem die seit drei Jahren wesentlich restriktivere Haltung der Zentralbanken. Diese haben die Inflation in den meisten aufstrebenden Volkswirtschaften in den vergangenen zwölf Monaten in den einstelligen Bereich gedrückt. Dazu kommt eine sehr straffe Haushaltspolitik. Darüber hinaus ist das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern sehr robust: Die Prognosen für dieses und das nächste Jahr liegen nahe bei 4 Prozent.

Zu den Risikofaktoren für Schwellenländeranleihen zählt zum einen die US-Geldpolitik: Wenn die US-Notenbank die Zinsen weniger schnell senkt als von den Marktteilnehmern erwartet, werden Risikoanlagen vermutlich insgesamt unter Druck geraten. Zum anderen sollten Anleger die Rohstoffnotierungen beachten. Angesichts der Ungewissheit über die weitere Preisentwicklung bevorzugen wir sowohl bei Staats- als auch bei Unternehmensanleihen mit Bezug zum Rohstoffbereich Papiere mit höherer Qualität im Vergleich zu riskanteren Investmentzielen. Die Geopolitik wird weiterhin die Schlagzeilen beherrschen. Sie wird aber wahrscheinlich keinen bedeutenden Einfluss auf die Performance von Schwellenländeranleihen im Jahr 2024 haben. Insgesamt blicken wir sehr positiv auf das Segment der Schwellenländeranleihen: Sie bieten immer dann Chancen, wenn die Renditen hoch und die Ausfallrisiken niedrig sind. Für 2024 erwarten wir bei Staatsanleihen fast keine Ausfälle und bei Unternehmensanleihen Ausfallraten entsprechend der Zyklusmitte. Gleichzeitig starten wir mit hohen Spreads und Renditen in das Jahr.“


Justin Jewell, Head of European High Yield, Leveraged Finance bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management: „Wir sind bezüglich der Aussichten für Hochzinsanleihen 2024 optimistisch. Höhere Anfangsrenditen in Verbindung mit relativ gering erwarteten Ausfallraten dürften zu interessanten Erträgen führen. Natürlich gibt es dabei auch Herausforderungen. In Europa zeigen sich beispielsweise im Baugewerbe die Auswirkungen steigender Zinssätze. Und natürlich können sich unsere Einschätzungen im Laufe des Jahres 2024 ändern, falls wir auch am US-Markt eine solche Entwicklung sehen. Die Ausfallraten waren in den Jahren 2021 und 2022 sehr, sehr niedrig. 2023 sind sie wieder etwas gestiegen und dürften weiter anziehen – unserer Einschätzung nach auf rund 3 oder 4 Prozent. Das ist aber auch vor dem Hintergrund von Anfangsrenditen in Höhe von 8,5 oder 9 Prozent ein ziemlich bescheidener Gegenwind.

Wir haben uns darauf konzentriert, in unseren Portfolios die Kreditqualität zu verbessern und in widerstandsfähige Unternehmen zu investieren, die beständig Erträge generieren. Vorsichtiger sind wir bei Unternehmen, die den starken Anstieg der Zinskosten weniger gut verkraften können. Die am stärksten fremdfinanzierten und am niedrigsten bewerteten CCC-Emittenten werden unserer Meinung nach im Hinblick auf die Renditen im nächsten Jahr weniger attraktiv sein.“

 

Veröffentlicht am: 19.12.2023

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