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Samstag, 26. Juli 2025
   
 

US-Japan-Handelsabkommen verändert Japans Investitionsaussichten

Kommentar von Junichi Inoue, Head of Japanese Equities und Portfolio Manager, Janus Henderson Investors

Die Vereinbarung zwischen Japan und den USA, die Zölle von 25 % auf 15 % zu senken* – inkl. des für Japan wichtigen Automobilsektors – war richtungsweisend für Japan, da die Unsicherheit an den Märkten nun weitgehend überwunden zu sein scheint.

Trotz Gewinnwachstum und weiteren Fortschritten bei der Corporate Governance bewegte sich der Markt in den letzten fünfzehn Monaten seitwärts inklusive zwei Ausverkäufen. Wir sind nun noch überzeugter, dass es für Anleger an der Zeit ist, Japan wieder ins Auge zu fassen.

Auftrieb für Autoindustrie, Konsum und Finanzsektor…


Der Zollsatz für Automobile wurde von 27,5 % auf 15 % gesenkt* – eine bemerkenswerte Entwicklung, da die USA zuvor darauf bestanden hatten, dass Zölle auf Autos nicht zusammen mit anderen Waren verhandelt werden könnten. Der Automobilsektor macht etwa 8 % des TOPIX aus. Berücksichtigt man jedoch die Multiples (Bewertungen) des Sektors und die gesamte Lieferkette (Investitionen und Gewinne von Material- und Software-/Dienstleistungsunternehmen), so machen die Automobilhersteller und ihre Lieferkette etwa ein Fünftel der Gewinne der in Japan börsennotierten Unternehmen aus. Das Abkommen dürfte für die beteiligten Unternehmen viel Klarheit schaffen.

Auch für den Binnenkonsum und die Finanzbranche dürfte dies eine gute Nachricht sein. Ohne Wirtschaftswachstum war es schwierig, ein ähnliches Lohnwachstum wie in den letzten drei Jahren zu erzielen. Trotz der höchsten Inflation unter den G7-Volkswirtschaften liegt der Leitzins der Bank of Japan aufgrund der unsicheren Wirtschaftsaussichten bei 0,5 %. Nun dürfte die Zentralbank eher eine Zinserhöhung in der zweiten Jahreshälfte 2025 signalisieren, dabei ist eine Erhöhung im September oder Oktober wahrscheinlicher. Bisher ging der Marktkonsens davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte keine Zinserhöhung geben würde.

…und stärkeres Wirtschaftswachstum

Vor Trumps Ankündigung am „Tag der Befreiung“ im April gingen wir für das Geschäftsjahr 2026 (1. April bis 31. März) von einem Nettogewinnwachstum des TOPIX von 5 bis 7 % aus. Angesichts der Auswirkungen von 25 %-Zöllen und einer gewissen Währungsaufwertung auf das Gesamtjahr hatten wir ein stagnierendes Wirtschaftswachstum erwartet. Nun sehen wir für 2025 ein Wachstumspotenzial von mindestens 3 bis 5 %. Generell hat das Handelsabkommen weitreichende Auswirkungen, da Unternehmen nun zuversichtlich Investitionsentscheidungen treffen können, was die Fundamentaldaten der Unternehmen über dieses Jahr hinaus stützen wird.

Folgerungen für Anleger

Darüber hinaus werden sich neue Stockpicking-Chancen aus dem 550 Milliarden US-Dollar schweren Programm ergeben, mit dem Japan in den US-amerikanischen Produktionssektor investieren will und das Teil des Abkommens ist. Obwohl derzeit noch keine weiteren Details bekannt sind, umfasst das Programm die Sektoren Halbleiter, Schiffbau, KI, Luftfahrt/Verteidigung, Automobil, Pharma/Biotechnologie und Seltene Erden.

Aufgrund des Zollabkommens könnten die Anleger ihre Allokation im Automobil- und Finanzsektor überdenken. Die Beibehaltung vernünftiger Positionen in Investitionsgüterund Halbleitern scheint ebenfalls sinnvoll zu sein. Andererseits sollten sie bei Aktien, die zum Teil aufgrund ihres geringen US-Exposures eine deutlich überdurchschnittliche Performance erzielten, vorsichtiger sein.

Zur Politik: Es wurde berichtet, dass Premierminister Ishiba bis Ende August zurücktreten werde, weil er die Verantwortung für das jüngste Wahlergebnis zur Abgeordnetenkammer übernehmen wolle. Obwohl er diese Spekulationen dementiert hat, besteht immer noch die Möglichkeit weiterer politischer Entwicklungen, die zu einem Führungswechsel führen könnten. In der Vergangenheit war die Marktentwicklung vor einem Wechsel des Premierministers in der Regel positiv.

 

Veröffentlicht am: 25.07.2025

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