Wie erwartet hat die US-Notenbank den Leitzins zum fünften Mal in Folge unverändert bei 4,25–4,50 % belassen. Die Entscheidung fiel nicht einstimmig: Die Gouverneure Bowman und Waller sprachen sich für eine Senkung um 25 Basispunkte aus – eine Entwicklung, die bereits vor der Sitzung angekündigt worden war und nun bestätigt wurde.
Die Erklärung beinhaltete eine leichte Herabstufung der wirtschaftlichen Einschätzung der Fed. Im Juni schrieb sie noch, dass die Wirtschaftstätigkeit „weiterhin in einem soliden Tempo gewachsen“ sei, während sie sich nun vorsichtiger äußerte und feststellte, dass „die Wirtschaftstätigkeit in der ersten Jahreshälfte nachgelassen hat“. Der Ausschuss bezeichnet die Inflation weiterhin als „etwas erhöht“, räumte jedoch anhaltende Aufwärtsrisiken ein, insbesondere aufgrund von Zöllen und haushaltspolitischen Entwicklungen.
Es wird erwartet, dass sich Powell in der Pressekonferenz weiterhin datenabhängig zeigt und eine Zinssenkung im September offenlässt, ohne sich jedoch festzulegen. Da es bei dieser Sitzung keine aktualisierte SEP gibt, wird sich der Fokus des Marktes schnell auf Jackson Hole und die kommenden Daten verlagern.
Die Märkte dürften das heutige Ergebnis als Fortsetzung der abwartenden Strategie der Fed interpretieren. Die abweichenden Meinungen und die gemäßigtere Sprache lassen eine eher zurückhaltende Haltung erkennen. Die Sitzung im September wird spannend werden.