Die Ergebnisse des Verbraucherpreisindex für Juli entsprachen weitgehend den Erwartungen. Sie untermauern die Einschätzung, dass die Inflation unter Kontrolle ist, auch wenn sie noch nicht ganz das Ziel erreicht hat. Der Gesamtindex wurde durch sinkende Energie- und Benzinpreise gedämpft, während Dienstleistungen weiterhin der Haupttreiber für den Gesamtanstieg waren.
Der Kern-Verbraucherpreisindex stieg um 0,3 % gegenüber dem Vormonat und um 3,1 % gegenüber dem Vorjahr – der höchste Stand seit Februar. Für die Politik ist jedoch vor allem die Zusammensetzung des Index von Bedeutung. Die Kern-Wareninflation fiel geringer aus als erwartet, und nach wie vor gibt es keine eindeutigen Anzeichen für einen Anstieg der Weitergabe von Zöllen. Die Kerninflation bei den Dienstleistungen wurde hingegen durch volatile Komponenten wie Flugpreise und medizinische Versorgung getrieben – Kategorien, die in der von der Fed bevorzugten PCE-Messgröße ein geringeres Gewicht haben.
Die Inflation bei Wohnraum ist leicht gestiegen. Die Mieten bewegen sich jedoch weiterhin auf einem Niveau, das mit einer Inflation von 2 % vereinbar ist. Dies deutet darauf hin, dass die Disinflation im Wohnungsmarkt weiterhin besteht. Unserer Ansicht nach wird die Fed die Schwankungen bei der Wareninflation ausblenden und sich auf die allgemeinen makroökonomischen Signale konzentrieren: die Schwäche des Arbeitsmarktes, die Kaufzurückhaltung der Verbraucher und das Risiko, dass das verlangsamte Wachstum mittelfristig zu einer Deflation führen könnte. Diese VPI-Daten sprechen nicht gegen eine Zinssenkung im September, sondern stützen diese vielmehr.
Nach Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf den am Donnerstag erscheinenden Erzeugerpreisindex und das Treffen in Jackson Hole nächste Woche, wo wir weitere Klarheit über die künftige Reaktion der Fed erwarten.