Wie von den Märkten erwartet, dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im September unverändert lassen. Die jüngsten Konjunkturdaten rechtfertigen keine weitere Senkung. Das im Juli mit den USA geschlossene Handelsabkommen, das die Zölle für den Großteil der europäischen Exporte auf 15 % begrenzt, hat die Unsicherheit verringert.
Unsere Erwartungen:
- Der Einlagesatz bleibt bei 2,0 %, während die Zinssätze für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 2,15 % bzw. 2,40 % gehalten werden.
- Auf der Pressekonferenz dürfte EZB-Präsidentin Christine Lagarde die robuste Wirtschaft der Eurozone und die Inflation hervorheben, die sich dem mittelfristigen Ziel von 2 % annähert.
- Die neuen Prognosen sollten weitgehend unverändert gegenüber Juni bleiben: Wachstum von rund 1 % in den Jahren 2025 und 2026, bevor es 2027 wieder auf 1,3 % ansteigt; Kerninflation von 2,4 % im Jahr 2025, die mittelfristig leicht unter 2 % konvergiert (1,9 % im Jahr 2027).
Fazit: Die EZB wird angesichts der nun als neutral geltenden Zinssätze, der Inflation im Zielbereich und eines unerwartet robusten Wachstums eine vorsichtige Haltung beibehalten. Künftige Anpassungen dürften datenabhängig sein, wobei die Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung getroffen werden.