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Sonntag, 26. Oktober 2025
   
 

US-Verbraucherpreisindex: Wie belastbar sind die Daten?

Kommentar von John Kerschner, Global Head of Securitized Products & Portfolio Manager, Janus Henderson Investors



Wie eine Oase, die den Durst eines erschöpften Wüstenreisenden stillt, boten die Daten des Verbraucherpreisindex (VPI) den Anlegern eine erste Information aus der kargen Wüste der Regierungsdaten, die seit Beginn des Shutdowns am 1. Oktober herrscht.

Die Anleger wurden nicht enttäuscht. Die Inflation fiel geringer aus als erwartet. Dies führte zu einer verhaltenen Erholung des Anleihemarktes und sorgt dafür, dass die Fed bei der Sitzung des Offenmarktausschusses in der nächsten Woche die Zinsen senken wird. 

Auch wenn die Anleger angesichts der Daten eine stärkere Erholung erwartet haben mögen, herrscht in einigen Kreisen die Sorge, dass diese Zahlen aufgrund des Shutdowns weniger belastbar sind als normalerweise. Angesichts der wenigen verfügbaren Regierungsdaten konzentrieren sich die Marktteilnehmer derzeit ausschließlich auf die Äußerungen der Fed-Gouverneure, die bislang überwiegend zurückhaltend sind. Auch wenn sich dies 2026 ändern könnte, geht der Markt derzeit davon aus, dass es im Dezember mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit zu einer weiteren Zinssenkung und einer weiteren Anleiherallye kommen wird – trotz des immer noch schwierigen Inflationsumfelds.

Die aktuellen Daten des Gesamt-VPI wurden mit 0,31 % im Monatsvergleich und 3,0 % im Jahresvergleich veröffentlicht. Der Kern-CPI (ohne Energie und Lebensmittel) stieg um 0,23 % im Monatsvergleich und liegt ebenfalls bei 3,0 % im Jahresvergleich. Damit liegt der Kern-VPI seit 55 Monaten über dem Fed-Inflationsziel von 2 %, das die Zentralbank zumindest mittelfristig offenbar aufgegeben hat. Die aktuellen Zahlen stützen die Aussage der Fed, dass sich die Inflation zumindest größtenteils in die richtige Richtung bewegt. 

Aus diesen Zahlen lassen sich zwei Schlussfolgerungen ziehen: eine positive und eine weniger positive für die Fed. Positiv ist, dass die OER-Zahl (Owner's Equivalent Rent) zum ersten Mal seit Dezember 2021 einen Wert von 3 % im Jahresvergleich (3,8 %) erreicht hat. Dies zeigt, dass sich der Immobilienmarkt in den meisten Teilen des Landes weiter abkühlt, was zur Senkung der Inflation beiträgt. Unglücklicherweise für die Fed dürften niedrigere Zinsen nun dazu führen, dass die 30-jährige Hypothekenzinsen unter die psychologisch wichtige 6-Prozent-Marke fallen, was dem Immobilienmarkt neuen Schwung verleihen könnte. Negativ zu vermerken ist, dass die Inflation bei Dienstleistungen ohne Immobilien mit 3,2 % im Jahresvergleich weiterhin hoch ist. Noch besorgniserregender ist jedoch die annualisierte 3-Monats-Rate von 4,7 %. Auch wenn diese Zahl Schwankungen unterliegen kann, zeigt sie doch, dass die Verbraucher weiterhin für Dienstleistungen Geld ausgeben, die von den Auswirkungen der Zölle kaum betroffen sind.

Derzeit scheinen die Märkte der Fed grünes Licht für Zinssenkungen bis Ende 2025 zu geben. Danach werden sie sich auf zwei Dinge konzentrieren: 1. Wer wird Powells Nachfolger und wie dovish wird dieser sein? 2. Wie entwickelt sich die Wirtschaft, wenn die Marktteilnehmer wieder aussagekräftige Daten sehen und analysieren können? Bis dahin müssen sich die Anleger hauptsächlich mit den Äußerungen der Fed statt mit harten Daten befassen.

 

Veröffentlicht am: 26.10.2025

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